Ich versuche, meine Worte mit Bedacht zu wählen. Denn ich habe hier beileibe kein Buch vor mir liegen, welches mich nicht interessiert hätte. Und doch tat ich mich schwer. Was sicherlich nicht am Schicksal der Figuren lag: jeder einzelne Mensch, der soviel erleiden und durchstehen musste, hat verdient, dass seine Geschichte erzählt wird, seine Stimme gehört wird. Vielleicht hätte mich der Text als Sachbuch mehr angesprochen (die Autorin hatte mit “Stasiland” bisher ja auch als Sachbuchautorin Erfolg), als Roman empfand ich ihn teilweise etwas sperrig, er lief nicht rund. Möglicherweise lag hier die Schwierigkeit, denn sie arbeitete sowohl mit der wahren Begebenheit und Quellen, als auch mit Fiktion um die Lücken zu füllen.