Ich verreisse selten ein Buch. Oftmals komme ich auch gar nicht in die Situation, weil mir meist mein Lesestoff zumindest ganz gut gefällt. Hier stand das Leseexemplar lange im Schrank, irgendwann dachte ich: der Titel ist so nett, es klingt doch nach schönem Wegschmökern, also her damit. Warum ich es überhaupt beendet habe, frage ich mich mittlerweile. Vielleicht wollte ich wissen, ob die Autorin das wirklich so bis zum Ende durchzieht? Die Sprache war mir oft zu flapsig, zu belanglos, zu platt. Die Erzählerin nicht wirklich sympathisch und was mich am meisten nervte – was den Figuren alles zustößt, da wurde wirklich nicht ein Klischee ausgelassen. Ein Drama jagte das nächste, bis zum unvermeidlichen Schluss, da hab ich wirklich nur noch den Kopf geschüttelt. Zum Teil passierten wirklich schlimme Dinge, die dann lapidar nicht wieder auftauchten. Irving kann ich sowas abnehmen, hier fragte ich mich wirklich oft, ob ich nun nicht einfach aufhöre. Ich habe das Buch danach noch zwei Kollegen mitgegeben, die durchaus einen anderen Geschmack haben als ich und beide brachten mir das Buch nach zehn bzw. zwanzig Seiten wieder. Ich kann einem Buch so manches sprachliche Details verzeihen, wenn es mich gut unterhält. Oder die ein oder andere Länge, wenn es mich durch Wortwahl und Satzbau anspricht. Für mich – Fehlgriff, Fehlgriff.