Atelier Pinkfisch – das Making Of

A room of One’s Own. Vor sechs Jahren schrieb ich einen meiner größten Wünsche auf einen Zettel und steckte ihn in einen Umschlag: „Einen Raum, ganz für mich allein“. Es war der schon lang gehegte Traum, irgendwann einmal mehr als nur eine kleine Ecke zum Schreiben und Kreativ sein zu haben. Nur wenige Wochen später verloren wir durch einen Brand unsere damalige Wohnung und einen Teil unseres Besitzes. Der Wunsch rückte in weite, weite Ferne. Wir wohnten übergangsweise bei meinen Schwiegereltern, nach drei Monaten zogen wir dann, glücklich, überhaupt etwas gefunden zu haben, in eine kleine Wohnung. Ich suchte mir meine Ecken, schrieb überall und war auch nicht unglücklich damit. So war die ganze Welt mein Raum zum Schreiben, auch wenn ich mir oft eine Tür wünschte, die ich hätte schließen können.

Nachts lief ich durch die Straßen, schaute in erleuchtete Fenster, ich schaute sehnsüchtig auf Gartenhütten und zu ausgebauten Dachböden hinauf. Gab es irgendwo „ein eigenes Zimmer“ für mich? Würde sich dieser Wunsch irgendwann einmal erfüllen lassen? Jahre später fand uns dann völlig überraschend ein Haus (anders kann man das einfach nicht sagen!) und es eroberte es mich im Sturm. Denn im Nebengebäude befand sich zu dieser Zeit ein Atelier, noch vollgestellt mit Farben, Staffeleien und Bildern über Bildern. In den letzten Monaten leerte sich dieser Raum nach und nach, es war ein Prozess und ein Abschiednehmen. Auf eine gewisse Weise wurde so auch noch einmal dem Künstler und den vielen Stunden in denen er dort malte und Bilder entstehen lies, eine letzte Ehre erwiesen. Bevor ich also das erste Mal das zukünftige #AtelierPinkfisch betrete, atme ich tief durch. Und als ich den Schlüssel umdrehe und die ersten Schritte in den Raum mache, spüre ich, wie mich ein unendlich tiefes Glücksgefühl überkommt. Ich drehe mich, lasse alles auf mich wirken, öffne die Fenster um frischen Wind hereinzulassen und kann mich nicht entscheiden ob ich lachen oder weinen soll. Nach all den Jahren ist aus dem auf einen Zettel gekritzelten Wunsch Wirklichkeit geworden. Ich bin endlich zuhause.

Eine glückliche Pinkfisch
Das offizielle Einzugsfoto

Am 14. März 2021 nahm ich also das Atelier Pinkfisch in Besitz. Es hieß Ärmel hochkrempeln und auf in die Renovierungsarbeiten, denn so ziemlich alles brauchte ein bißchen Liebe und frische Farbe. So sah es vorher aus:

Das klassische Vorher-Bild
Ein Atelier-Panorama vom Vorher-Zustand

Zunächst kamen die Tapeten runter, im Anschluss wurden die vorhandenen Anschlüsse erweitert, die alten Lampen entfernt und immer wieder gekehrt.

Let‘s work!

Tapezieren – definitiv kein einfacher Job, vor allem die Decke kostete uns so einige Nerven. Aber irgendwann war auch dieses ToDo erledigt. Währenddessen warteten auch noch die auf eBay Kleinanzeigen ergatterten Schreibtische auf mich, die einen neuen Anstrich bekamen, ebenso wie eine hergeschenkte Kommode, die bei mir nochmal ein neues Leben bekam.

Die alten Tische in neuem Glanz
Die neue Tapete

Eigentlich hatten wir die Hoffnung, mit der Tapete den anstrengendsten Teil erledigt zu haben, doch auch die Verlegung des Bodens forderte einiges an Power und Kreativität – gerade Linien suchte man hier oft vergebens.

 

 

Boden legen

Im Anschluss ging es dann allerdings Schlag auf Schlag: Die Schreibtische fanden ihren Platz, Bilder, Leisten und Regale wurden aufgehängt und die Schreibmaschinen konnten einziehen. Kistenweise Schreibmaterial, Pinke Deko, meine kreative Bibliothek und schlicht schöne und inspirierende Dinge wurden herübergeschleppt. Ein ausrangierter Badschrank wurde zum Bücherregal und Inspiration Wall, das alte Regal des Vorbesitzers beherbergt nun meine sieben Schreibmaschinen. Die alten Gardinen durften ein pinkes Farbbad nehmen und erhellen nun den Raum.

Das erste Probe-Stellen im Atelier Pinkfisch
Umzugschaos
Die kleine Leseecke im Atelier
Der linke Schreibtisch

 

 

 

Die Kommode und das Fenster

Natürlich gibt es immer noch so einiges zu tun: das Waschbecken bekommt noch einen neuen Wasserhahn, die ein oder andere Fußleiste fehlt noch und ein kleines Regal für einen Wasserkocher. Vielleicht sogar die ein der andere Pflanze und ein Teppich…aber, das findet sich. Die allermeisten Dinge im Atelier sind gebraucht, umfunktioniert, neu bemalt oder verschönert. Und da ich es nicht eilig habe, dürfen die nächsten Dinge, die einziehen werden kommen, wenn ich sie finde. Fühlt sich gut an.

Und nun sieht es so aus…

Atelier Pinkfisch
Alles so schön Pink
In der Abendsonne
Pinkfisch im Atelier

 

 

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