Balzac und die kleine chinesische Schneiderin – Dai Sijie

Dieses Buch habe ich mit meinem Lesekreis online gelesen. Hier meine Abschlussmeinung zum Buch :-)Achtung, ich SPOILERE hier ein wenig um auf das Buch einzugehen…

Also ich bin heute auch damit fertig und kann meinen ersten Eindruck  (der wirklich gut war) eigentlich nur bestätigen – mir hat das ganze wirklich gut gefallen. Einen Einblick in eine ganz andere Welt. Und diese Sehnsucht, dieses Brennen für Bücher und Literatur, für Geschichten, das empfand ich als wunderschön. Auch die geschichtliche Seite, die Beschreibung der “Umerziehung”, die für mich als Westler fast schon abstrakt wirkte – sehr spannend und gut erzählt.

Im ersten Teil plätschert ja alles noch etwas vor sich hin in der zweiten Hälfte kam ja einiges dazu. Das Ende empfand ich als stimmig: die kleine chinesische Schneiderin hat sich durch die Beziehung und die Freundschaft so weit entwickelt, das sie sich entfernen konnte oder dass Gefühl hatte, es zu müssen.

Der Perspektivwechsel hat mich in sofern nicht gestört, das ich keine Erzählweise bevorzugt habe, manchmal ist es ja so, das man dann eine Stimme besonders gerne liest, hier war es ausgeglichen.

Ich kann meine Mitleser aber gut verstehen: ich hätte auch gerne noch mehr lesen wollen, noch genauer, noch ausführlicher. Dieses “angekratzt” werden, das trifft es gut. Andererseits hat mir das viel Raum gegeben, die Fantasie spielen zu lassen – die Bilder waren so gut im Kopf, das ich sogar davon geträumt habe .

Sehr intensiv empfand ich die Beschriftung der Jacke, die Erzählung in der Nacht für den Vater der Schneiderin und das Tauchen nach dem Schlüsselbund.

Insgesamt für mich: Treffer! Schön das ich dieses oft gekaufte und empfohlene Buch nun auch lesen konnte.