Briefe an junge Autoren – Colum McCann

Es gibt keine allgemeingültige Anleitung zum Schreiben und in seinen Schreibseminaren gibt der Autor zur Eröffnung stets zu bedenken, dass er sich außerstande fühlt, den Lernenden überhaupt etwas beibringen zu können. Und trotzdem setzt Colum McCann sich hin und verfasst einen Schreibratgeber. Warum?

Weil es gut tut, nicht alleine zu sein, mit seinen Sorgen. Weil es tröstlich sein kann, ja und auch inspirierend, sich beim Lesen als Teil eines großen Ganzen zu begreifen. Zu wissen, dass sich alles auch bei den “Großen” manchmal erst nach langen Durststrecken und vielfachem Scheitern entwickeln konnte. McCann ist ein etablierter und erfahrener Autor, der sein Wissen schon an unterschiedlichsten Stellen weitergegeben hat. Von diesen Erfahrungen können wir als Leser*innen und Schreibende*r profitieren. In meinem Exemplar finden sich soviele Markierungen, dass es fast einfacher ist, die Stellen zu suchen, die ich nicht angestrichen habe. Die einzelnen Kapitel sind kurz und auf den Punkt gebracht und sie decken von praktischen Fragen bis zur inneren Haltung beim Schreiben alles ab, was Schreibende beschäftigt. So oft habe ich genickt und mich wiedererkannt.

Ich habe das Buch als Anregung, Motivation und als eine Art Karte verstanden, auf der kein Weg vorgezeichnet ist, wohl aber eine Fülle an Möglichkeiten dargeboten wird. Und das Buch stellt uns dabei Weggefährten an die Seite, die diesen Weg bereits vor uns gegangen sind.

Schlußendlich bleibt jedoch nur eines: Man muss sich zum Schreiben hinsetzen. Am Ende schreiben wir alle für uns allein, nur das weiße Blatt Papier und wir.

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