Von Frau Berg erwarte ich ja schon einiges. Schnodderig-hingerotzt, mit einer Wut und im Endeffekt ist eh alles scheisse. Es wird geraucht, gesoffen, Drogen konsumiert und jeder tut es mit jedem. So ist es auch in “Die Fahrt”. Allerdings greift die Autorin hier ein etwas anderes Thema auf, die Rastlosigkeit und den Sinn des Lebens (so denn es überhaupt einen gibt). Das die Möglichkeit, alles zu tun und überall wohnen zu können, manchmal einsamer und unglücklicher macht als 30 Jahre im selben Dorf zu wohnen. Ihre Figuren sind miteinander verwoben, ohne es immer zu wissen. Jeder kennt jeden. Die Scheiss-Erde ist zu klein, so spielt dieses Buch in Berlin, Island, Amerika und noch vielen anderen Orten…. Mir hat diese, durchaus für echte Fans etwas zu gemässigte Frau Berg gut gefallen. Denn die lässt ein kleines Fünkchen Hoffnung sprühen. Und so “scheisse” das Leben ihrer Protagonisten auch ist – irgendwo sind es doch alles Menschen mit diesem nur allzu menschlichen Durst nach Heimat.