Noch ein Buch, welches ich von der Longlist des Deutschen Buchpreises 2012 gelesen habe. Ich war auch ziemlich enttäuscht, dass es nicht auf der Shorlist landete, es hatte zwar harte Konkurrenz, aber hätte es durchaus verdient gehabt. Die Geschichte einer gehörlosen Komponisten klang für mich schon so abstrakt, dass ich allein deswegen das Buch lesen wollte – und es hat sich gelohnt. Die Leseprobe führte mich in eine der beiden Erzählstränge, die Gegenwart des Protagonisten, der versucht, sein Leben zu führen, seiner Begabung nachzugehen, seiner Musik und damit mehr als einmal aneckt. Diese Episoden haben mir recht gut gefallen – was das Buch für mich aber wirklich sehr lesenswert machte, waren die Kindheitserinnerungen des Komponisten, die mich stark (und damit lehne ich mich sicher aus dem Fenster, aber gut) an Khaled Hosseinis „Drachenläufer“ erinnerten. Was für eine Sprache, was für eine Geschichte, ich habe mitgefiebert, mitgelitten, mitgeträumt und eine mir fremde Welt fast berühren können, während ich lesend in ihr versank. Wirklich aussergewöhnlich und ganz unbedingt eine Leseempfehlung von mir!