Zürich liest rückt näher und ich freue mich ganz besonders auf den Besuch im Strauhof . Gomringer & Gomringer wird es für mich geben, Vater und Tochter in einer Ausstellung. Beide widmen ihr Leben der Lyrik, wenn auch jeweils in recht unterschiedlicher Weise! Einen ganz guten ersten Einblick in die Ausstellung findet ihr in diesem Artikel von SRF Kultur, inklusive zweier kleiner Hörproben von Eugen Gomringer, dem Erfinder der “konkreten Poesie“.
Mehr zu seiner Tochter Nora Gomringer findet ihr auf ihrer Website. Sehr sehenswert finde ich ihr Gespräch bei Druckfrisch mit Denis Scheck welches in einem leeren Schwimmbecken gedreht wurde. Besonders sympathisch finde ich die Stelle, an der sie sich mit Denis Scheck darüber unterhält, dass sie immer “mit Reclam-Bänden bewaffnet zu Veranstaltungen gegangen ist” als Jugendliche, um lesend flüchten zu können. Sie sagt den schönen Satz:
“Es ist sehr schön, dass man dieses Ressort hat, diese Möglichkeit, sich an einen Dichter im Prinzip zu lehnen in dem Moment der größten Einsamkeit.”
Am Ende liest sie eines ihrer Werke aus dem Gedichtband Morbus vor und man möchte mehr hören, möchte mehr von ihr erleben. Nora Gomringer ist eine faszinierende Performerin. In der Ausstellung wird es auch Videoinstallationen geben, auf die ich sehr gespannt bin. Im Netz gibt es ja schon einiges zu finden und ich habe mich in dieses kleine Kunstwerk verliebt: Nora Gomringer liest Ringelnatz . Dieses kreative Spiel mit Worten, Sprache, mit bewegten Bildern und diesem feinen Witz im Hintergrund – das trifft bei mir ins Schwarze!
Wer vorab mehr lesen will oder den Weg nach Zürich bedauerlicherweise nicht antreten kann, dem sei ausdrücklich ihr Buch “Mein Gedicht fragt nicht lange reloaded” empfohlen, erschienen bei Voland & Quist. Dank der beigelegten CD kommt man zusätzlich in den Genuß, sich die Texte anhören zu können. Nora Gomringer liest hinreißend und einvernehmend, eine große Empfehlung!
Lyrik und Poesie gleich im Doppelpack – Herz, was willst Du mehr?