Der Gefangene des Himmels – Carlos Ruiz Zafón

Der dritte Teil der insgesamt vier Bände der Barcelona-Saga oder soll man sagen – rund um den Friedhof der vergessenen Bücher? Der erste Teil (Der Schatten des Windes) war wirklich ein eindrucksvolles Buch, der Nachfolger (Spiel des Engels) wurde von vielen kritisch beurteilt, ich mochte ihn, trotz kleiner Durststrecken. Hier verhält es sich nun so: es hat nicht die Dichte des ersten Bandes, aber liest sich sehr viel leichter, als der doch sehr verworrene zweite Teil. Es hat eine Leichtigkeit, die es einen schnell wegschmökern lässt. Vorallem hat mir dieser Band aber einige Aha-Erlebnisse im Bezug auf Teil 1&2 erbracht, er schliesst einiges an Lücken. Ich würde einem Neueinsteiger fast empfehlen, erst Band Eins, dann Band Drei und dann Band Zwei zu lesen – mal schauen, wie sich der vierte Band in dieses Gefüge packen lässt. Jedenfalls: toller Schmöker, humorvoll und spannend!Und Barcelona…es ist einfach so toll, wenn man viele dieser Orte im Buch bereits mit eigenen Augen gesehen hat – man fühlt sich, als wäre man dort!

Das Spiel des Engels – Carlos Ruiz Zafón

Der perfekte Winter-Schmöker – düster, dramatisch und spannend bis zum Schluss!

Wie schon sein Vorgänger, “Der Schatten des Windes” spielt auch dieser Roman von Carlos Ruiz Zafón in Barcelona, im Jahre 1917 um genau zu sein. Ruiz Zafón entführt ins in ein Barcelona das nicht nur bunt und wild ist, sondern auch geheimnisvoll, tückisch, düster und dramatisch. Der junge David Martin fristet sein Leben als Schriftsteller unter falschem Namen, der recht erfolgreich eine mittelmässige Krimireihe schreibt. Zunächst nicht besonders aufregend – wäre da nicht das geheimnisvolle Angebot von einem französischen Verleger, für eine große Summe Geld ein ganz spezielles Buch zu schreiben…

Viel mehr will ich gar nicht verraten, möchte ich doch nicht die Spannung nehmen. Hier ist alles drin: Drama, Liebe, Spannung bis zur letzten Seite, Tragödie, Krimi, Tod und Leben…es klingt vielleicht abgedroschen, aber das hier ist ein 1a Schmöker für diesen grauen Winter. Was zunächst so harmlos anfängt entwickelt so einen Sog das man wirklich nicht aufhören möchte. Ab und an blitzen wunderbare Sätze auf in diesem Lesefutter, woran man sich erfreut und durch die Beschreibungen fühlt man sich wirklich fast wie in Barcelona.

Gefährliche Riten – Alicia Giménez-Bartlett.

Tja, ich hab es ja eigentlich eh nicht so mit Krimis, weiss nicht genau warum. Diesen habe ich nun speziell gekauft weil er in Barcelona spielt (was man aber nicht soo wirklich merkt). Der Fall ist zwar an sich spektakulär, plätschert aber so vor sich hin. Vom Privatleben der Inspectora bekommt man soviel mit, das es einem schon fast zuviel wird. Und irgendwie finde ich es seltsam, das man innerhalb von Ermittlungen stääändig etwas essen oder einen Kaffee trinken geht, weiss auch nicht…Für das eine Mal zwischendurch wars okay, mehr aber auch nicht für mich.

Auf der Placa del Diamant – Mercè Rodoreda

Hab mir wirklich recht viel von dem Buch erwartet, leider hat der Klappentext meiner Meinung nach wenig mit dem Buch zu tun. Hat nur 250 Seiten aber ich saß echt lange dran weil es einfach keinen Spaß gemacht hat – keine Höhepunkte in der Geschichte, einige seltsame Eigenheiten…das einzige was mir noch so ein bisschen gefiel war der Stil, hat mich an Irmgard Keuns “Kunstseidene Mädchen” erinnert. Aber das wars denn auch…Soll ja eines der größten Werke aus dem katalanischen sein, ich war wirklich nicht besonders begeistert..

Der Schatten des Windes – Carlos Ruiz Zafon

Nun, ich versuche es jetzt mit “Der Schatten des Windes” – hab nun etwa 30 Seiten bisher und finds ganz okay, bin aber noch nicht “drin” und noch etwas abwartend, was vielleicht auch an den Lobeshymnen liegt – da will ich mir immer erstmal ein eigenes Urteil bilden. Man wird sehen. […]

So, die Woche über hab ich immer nur 10, 15 Seiten im “Schatten des Windes” lesen können, es war zuviel los. Gestern aber hatte ich frei und habe innerhalb von 4 Stunden die restlichen 450 Seiten gelesen. War so gegen halb3 nachts fertig.. Passiert mir relativ selten, aber in den letzten 100 Seiten hätte ich das Buch wirklich nicht weglegen können.

Ein schwieriger Fall das Buch. Den Anfang fand ich etwas holprig, ich hätte mir das Buch persönlich wohl auch nie ausgesucht, es ist einfach so eine Empfehlung der ich nachgegangen bin. Trotzdem, die Geschichte ist wirklich, grade zum Ende sind superspannend und einige Bilder gehen mir heute morgen immer noch nicht aus dem Kopf bzw. haben mir heute Nacht das Einschlafen erschwert…Und die Figuren denen man begegnet, wie sich alles zum Ende hin verknüpft – es ist ein richtiger Schmöker mit Atmosphäre.
Von daher – schon zu empfehlen weil man doch sehr in diese Welt abtauchen kann, aber es wird keines von meinen Herzblutbüchern werden – und ich kann nicht genau sagen warum. Es ist jedenfalls alles drin, Liebe, Verrat, Gewalt, Geheimnisse…ich denke für jeden ist ein bestimmter Handlungsstrang “ganz nach seinem Geschmack”.