Die Karte meiner Träume – Reif Larsen

Dieses Buch ist eines meiner absoluten Highlights dieses Jahr. Eigentlich müsste es der geneigte Leser jetzt einmal in die Hand nehmen um allein schon das ungewöhnliche Format und die Ausstattung zu spüren. Beim ersten Durchblättern…doch halt ich greife vor.

Unser Held ist T.S. Spivet der mit seiner schrägen Familie auf der Coppertop Ranch, irgendwo in Montana wohnt. Seine Schwester träumt von einer Karriere, weit ab von der Landwirtschaft, der Vater ist durch und durch Farmer und Westernfan. Seine Mutter selbst ist Wissenschaftlerin. Doch was ist nun so besonders an T.S? Er ist ein genialer Kartograph.

Die Geschehnisse auf der Ranch werden graphisch dargelegt, der Whiskeykonsum des Vaters in Diagrammen aufgezeichnet, er schickt detaillierte Flora und Fauna Zeichnungen an das Smithsonian, das große Naturwissenschaftsmuseum im fernen Washington. Eines Tages bekomtm T.S. den Anruf der alles verändert: aufgrund seiner Leistungen soll er den renommierten Baird-Preis erhalten und dafür nach Washington reisen. Was keiner der Museumsangestellten ahnt: T.S. ist erst 12 Jahre alt.

Er begibt sich auf eigene Faust auf eine abenteuerliche Reise, quer durch Amerika. Ein Roadtrip, auf den er uns mitnimmt, der einen mitreißt, der einen nicht kalt lässt. Wie dieser ungewöhnliche, kluge Kopf versucht anhand seiner Karten das Leben, Gefühle und Ereignisse zu erklären, das ist magisch, brillant und unbedingt lesenswert. Wer nun das Buch aufschlägt, wird sehen, das T.S. seitlich der Geschichte alles kartographiert, kleine Ereignisse „dazwischenerzählt“ und so dieses Buch noch mehr zu dem macht, was es ist – ein brillanter Roman!

Ohne etwas verraten zu wollen – mich hat das Buch gerade durch seine vielen Facetten bis zum Schluss gefesselt und durchaus einige Kehrtwendungen enthalten, wo ich nur sagen kann: Hut ab – ich wurde immer wieder überrascht. Was bleibt mir als zu sagen – ich liebe es!