Der Liebhaber meines Mannes – Bethan Roberts

 

Ich kannte bereits ein anderes Buch von ihr, was mir soweit ganz gut gefiel. Bei diesem Roman gab es auch eine Gemeinsamkeit: die Autorin hat die Gabe, eine bestimmte Zeitspanne, die Stimmung einer Epoche sehr plastisch und authentisch rüberzubringen. Trotzdem wirkt ihr Schreiben und ihre Figuren manchmal sperrig, obwohl die Geschichten gut durchdacht sind und sich auch entfalten, bleibt so ein bisschen das Gefühl, hier und da ein wenig ins Straucheln zu geraten. Trotzdem, allein für das Aufgreifen eines Tabu-Themas habe ich das Lesen dieses Romanes nicht bereut.

Heartland – Joey Goebel

Ich finde diesen Autor SO toll – ich glaube er ist trotz “Freaks” und vorallem “Vincent” recht unbekannt – zu Unrecht! In diesem Werk nimmt er Amerika und seine Wahlindustrie herrlich aufs Korn, ironisch, böse, mit einer Anti-Hauptfigur, wirklich tollen Wendungen und sehr vielen Anspielungen rund um “das Land der unbegrenzten Möglichkeiten”. Seine Figuren geben so unterschiedliche Statements ab, das die Abgründe, die zwischen den Menschen liegen, sehr deutlich hervortreten. Druck und Machenschaften stellen die Fragen auf – was ist eigentlich korrekt? Und wer steht auf der “richtigen” Seite? Eine gewitzte Satire, ein kluges Buch, ein beissendes Buch – und auf 700 Seiten kein bisschen Langeweile! Danke!

Vincet – Joey Goebel

Das ist vielleicht ein heftiges Buch. Vincent ist ein kleiner, talentierter Junge, der von einer Academy aufgenommen wird. Ziel der  Ausbildung an dieser Academy ist es, ihn (und viele andere) zu einem Künstler zu machen, damit Film/Fernsehen/Musik endlich wieder Werte und Substanz bekommen. Aber wann kann ein Künstler sein größtes Werk schaffen? Wenn er leidet – und genau dafür ist sein Manager Harlan zuständig…Bitterböse, ironisch, schnell und heftig – man steckt mittendrin in dieser Glitzerwelt und dem wirklich abartigen Experiment, das vor sich geht. Kann man schwer aus der Hand legen …

Der letzte Weynfeldt – Martin Suter

Grandios. Hatte dieses Jahr meine totale Suter-Phase. Der Mann ist echt ein Genie. Schlanke Plots, tolle Figuren, immer ein halber Krimi im Hintergrund und SO raffiniert gemacht – herrlich. Hintergrund: Ein Kunsthistoriker lernt eine junge Frau kennen, die nach der ersten Nacht schon von seinem Balkonfenster springen will – danach ist sie in seinem Leben präsent, ob er will oder nicht. Nebenbei hat er noch mit einem versuchten Kunstbetrug zu tun – alles virtuos verwebt. Absolut empfehlenswert!

Small World – Martin Suter

Hat einen tollen Stil, knapp aber ohne das etwas zu kurz kommt, messerscharf, man kommt auch schnell mit den Hauptpersonen auf einen Nenner. Ich habs richtig genossen und die Geschichte wurde spannend und ohne große Schnörkel erzählt.Und was für eine Geschichte. Eine kleine feine Intrige die durch so etwas “simples” wie eine Alzheimer-Erkrankung ausgelöst wird…und natürlich der allerbeste, erste Satz ever! (Den ich hier nicht verrate, schaut doch selbst rein..) Werde ich weiterempfehlen!