Die Doors und Dostojewski – Susan Sontag

Heute geht ein großes Lob an Karla von der Buchkolumne. Ohne sie wäre ich nämlich nicht zu diesem Buch gekommen. Von alleine hätte ich wohl kaum zu Susan Sontag gegriffen, deren Name mir zwar bekannt ist, die ich mir aber “nicht zugetraut” habe. Und dann dieser Interview-Band: eine kleine Offenbarung. Was für eine kluge, gewitzte und vielschichtige Frau! Der Titel sagt es eigentlich: “The Doors und Dostojewski”. Mein Mann sagte vor dem Traualtar zu mir, ich sei die einzige Frau, die er kenne, die Literatur und Popkultur gleichermaßen in sich vereint. Dieses Interview (neben einigen anderen AHA-Momenten) hat mich auch darin wieder bestärkt…ich werde dazu ganz sicher noch einen kleinen Artikel schreiben. Bis dahin: lest dieses wunderbare Buch!

Kleine Biester – Rob Alef

Quasi-Krieg auf dem Schulhof, erbitterter Kampf um Bildung und die begehrten Plätze am Gymnasium. Schauplatz ist Berlin und einige Protagonisten, deren Ehrgeiz schon deutlich ungesunde Züge angenommen hat – als Schüler verschwinden und tot aufgefunden werden, wird es für die Polizei Zeit zu handeln… Ein bissiger Krimi, der mit den Klischees rund um Helikopter-Eltern und Ansprüchen der heutigen Zeit klasse jongliert. Unterhaltsam und mit dem ein oder anderen Seitenhieb herrlich böse.

Ghetto Kidz – Morton Rhue

Der Mann hat es einfach drauf. Erschreckend, gut geschrieben, sehr eindringlich. Und man “wacht” aus diesem Buch auf und denkt: “Das ist keine Fiktion, so ähnlich passiert das Tag für Tag für Tag…”. Macht sehr, sehr nachdenklich das Buch. Es beschreibt den “Werdegang” von Kalon, der in einem Ghetto aufwächst – hat er überhaupt eine Chance?

Generation Doof – Anne Weiss und Stefan Bonner

Es ist ein wenig schwierig. Das ganze Buch ist recht “unterhaltsam” geschrieben, damit man es nicht vor lauter “Fachjargon” in die Ecke schmeisst. Ein klares populärwissenschaftliches Buch. Okay, das kann man ihm ankreiden. Aber in den Grundzügen und auch in sehr, sehr vielen Ausführungen der Autoren kann ich nur nicken und sagen: “Ja, so ist es”. So erlebe ich das tagtäglich auch, und ich sehe ähnliche Schwierigkeiten dieser unentschlossenen Generation, die nicht erwachsen werden will und keine Verantwortung tragen möchte und die es eindeutig gibt. Ob dieses Buch aufrüttelt, weiss ich nicht, an sich würde es schon reichen, wenn jeder viell. 10% der gemachten Vorschläge mal beherzigen würde. Aber dafür müsste man das Buch ja lesen. Und die Generation Doof versumpft ja vorm Fernseher…tja..

Unterhaltsam ist es, ein großer Wahrheitsgehalt drin und manchmal möchte man den Kopf schütteln und hoffen, das man nicht auch dazugehört…An sich erzählen die beiden da nichts neues, aber anscheinend ist das nötig, denn sonst gäbe es diese Generation nicht “so”. Was mich ein wenig ärgert – die beiden kreiden “Nachrichtenhäppchen” und auf “einfach getrimmte” Sendeformate an – ihr Buch strotzt aber auch vor Witzchen, kurzen Anrissen ohne ein Thema wirklich zu packen. Das liest sich zwar leichter, aber ob sie damit wirklich etwas erreichen – fraglich…

Von der Schönheit – Zadie Smith

Puh, schwierig. Einerseits hat mich das ganze Buch sehr angesprochen. Es waren einige tolle Dialoge drin, eine gut gestrickte Familiengeschichte (bzw. die Geschichte zweier rivalisierender Familien..), wo jeder mal “zu Wort” kam, mit Witz, Biss und schönster Ironie. Und doch fand ich den Stil nicht unanstrengend, hab ein bisschen damit gekämpft. Trotzdem alles drin, was man so “braucht” Liebe, Intrige, Identitätsfindung, Spannung, Geheimnis … mhm. Keine totale Empfehlung von mir, aber ich habs auch nicht ungern gelesen Gibt so Bücher

Eine Klasse für sich – Curtis Sittenfeld

Liest sich super “runter”, hatte ich in kürzester Zeit durch, obwohl es nicht ganz dünn ist. Erzählt den Alltag an einer Elite-Highschool in Boston, erzählt von einer Aussenseiterin, die vielleicht nicht mal ganz unschuldig daran ist, das sie dazu wird. Die ganze Atmosphäre dieser Schule (über Geld wird nicht gesprochen, aber man kann es überall sehen…etc.) und auch die Handlungsweise des Mädchens kommen gut rüber, eine Geschichte in der man sich fest liest.