Mit Sicherheit eines der interessantesten und ungewöhnlichsten Bücher, das ich im Jahr 2013 gelesen habe. Erschütternd, urkomisch, ironisch, tragisch, ehrlich, authentisch…ich habe zwischen Lachen und Weinen geschwankt und kann Jenny Lawson nur bewundern. Eine so ungewöhnliche Kindheit zu leben und davon den ein oder anderen Knacks mitzubekommen ist das eine. Dann so darüber schreiben zu können, das andere. Beides zusammen – ist selten und macht sie damit zu einer Berichterstatterin über das eigene Leben, so klar und einzigartig wie ich es selten gelesen habe. Eine unbedingte Empfehlung!
Schlagwort: Böse
Wie halte ich das alles nur aus? – Sibylle Berg
Gewohnt kurzweilig, böse, schräg und doch – von einer gewissen Liebe zu den Menschen und ihren Verhaltensweisen getragen: eine Sammlung von wichtigen Fragen, die Berg kongenial beantwortet – wie kann man diese Frau nicht mögen? Ich finde sie einfach herrlich!
Die Frau, die ein Jahr im Bett blieb – Sue Townsend
Britischer, bitterböser Humor bei der Betrachtung einer eigentlich ganz normalen, spießigen Familie. Als Familienoberhaupt Eva beschliesst, nach dem Auszug ihrer Kinder einfach im Bett zu bleiben, bricht ein Chaos aus, mit dem wohl niemand gerechnet hatte – am wenigsten Eva selbst. Eine hundertprozentige Empfehlung wird es nicht werden, man muss diese spezielle Art von Humor schon sehr mögen. Für Freunde des Skurrilen kann ich allerdings sagen: hier ist die Verweigerung des alltäglichen Alltagsbreis trefflich auf die Spitze getrieben worden.
Kleine Biester – Rob Alef
Quasi-Krieg auf dem Schulhof, erbitterter Kampf um Bildung und die begehrten Plätze am Gymnasium. Schauplatz ist Berlin und einige Protagonisten, deren Ehrgeiz schon deutlich ungesunde Züge angenommen hat – als Schüler verschwinden und tot aufgefunden werden, wird es für die Polizei Zeit zu handeln… Ein bissiger Krimi, der mit den Klischees rund um Helikopter-Eltern und Ansprüchen der heutigen Zeit klasse jongliert. Unterhaltsam und mit dem ein oder anderen Seitenhieb herrlich böse.
SuperTex – Leon de Winter
Ein Autor von dem ich schon länger etwas lesen wollte. Nachdem ich dann dieses Buch auf einem der letzten Bücherflohmärkte fand, stand es nun ein Weilchen im Regal – bis jetzt! Und eigentlich bleibt nur zu sagen: die lange Wartezeit hatte es nicht verdient. Definitiv wird das nicht mein letzter Leon de Winter bleiben – fabelhaft geschrieben, man will dranbleiben, will mehr erfahren. Der Autor hat einen Sinn für Szenen, die sich einem wie ein Gemälde im Kopf einprägen und einen Blick für die großen Tragödien im Kleinen.
Mutter des Monats – Gill Hornby
Der Wahnsinn des Mutter-Daseins – schön bissig, böse und mit scharfer Feder skizziert. Das Höher, Schneller, Weiter, die Abgründe von Engagement und Cliquenwirtschaft. Unterhaltsam, mit dem ein oder anderen Körnchen Wahrheit, die perfekte Strandlektüre, während die Brut sich im Wasser tummelt und anderen Leuten Sandeimer aufs Handtuch kippt…
Hello Kitty muss sterben – Angela S. Choi
Schnell, böse und gut – nichts für zart besaitete Gemüter, aber herrlich für Freunde des Ungewöhnlichen. Wer Spaß an schrägen Szenarien, Ironie und perfiden Plänen hat, der sollte hier unbedingt zugreifen! Eine herrliche Abrechnung mit der so sanften “Hello Kitty”-immer-lächeln-und-das-tun-was-deine-Familie-sagt-Mentalität!