Warum ich weiter bloggen werde und was das mit der Buchmesse zu tun hat.

Dies ist wohl der späteste Buchmesse-Post aller Zeiten. Und doch hat das nicht nur mit Zeitmangement zu tun, sondern mit den richtigen Worten, die sich manchmal erst einfinden, nachdem sich der ganze aufgewirbelte Staub, das Konfetti und die Euphorie gelegt haben.

Tatsächlich eignet sich die Frankfurter Buchmesse 2018 hervorragend dazu, eine Art von Jahresbilanz und einen Rückblick zu wagen, denn während diesen fünf Tagen verdichtete sich, worauf ich in diesem Jahr hingearbeitet hatte, fielen Entscheidungen und wurden neue Ideen erstmals laut ausgesprochen. Und auch rund zwei Monate später bleibt es für mich eine der schönsten Buchmessen, die ich je erlebt habe.

Doch zunächst ein wenig zurückgespult im Jahr.

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Von Messen und vom Bloggen

Der Buchmessensonntag. Nach einem langen Spaziergang durchs Feld ordnen sich langsam die Gedanken. Die Messe und die Berichte danach sind wie jedes Jahr auch ein Anlass, zurückzublicken, zu reflektieren und zu sehen – wo stehe ich in diesem ganzen Trubel?

Meine allererste Buchmesse habe ich damals vor über einem Jahrzehnt wie im Rausch erlebt. Ehrlich gestanden habe ich auch jegliches Material mitgenommen, meine Taschen waren voll mit den Leseexemplaren für Azubis, dort viel wählerischer zu sein habe ich erst lernen müssen, aber wir waren ja alle mal jung. Ich war schon euphorisch, wenn ich eine*n unserer Verlagsvertreter*innen erkannte und ansonsten kannte ich keine Menschenseele.

Das hat sich jetzt, einige Jahre später, komplett gewandelt. Über die Jahre kamen nicht nur noch so einige Branchenkontakte aus den unterschiedlichsten Zusammensetzungen dazu, sondern auch vor einiger Zeit die Blogszene. Sehr zu meiner großen Freude, denn seitdem herrscht vor jeder Messe das Klassentreffen-Feeling vor. Diese Vernetzung, das Verlegen von online ins reale Leben, das genieße ich jedes Jahr aufs Neue.

Denn ich habe das Gefühl, meinen Platz gefunden zu haben. Und das ist für mich immer noch etwas, was mich manchmal ungläubig staunen lässt. Dass es da Menschen gibt, die lesen, was ich schreibe. Dass es Menschen gibt, die genauso nerdig und leidenschaftlich sind, was die Literatur angeht, wie ich. Die mir ein Kompliment aussprechen, welches mich rot werden lässt. Und dass ich in dieser Welt ich selbst sein kann.

Denn ich bin immer noch oft genug zu laut. Immer noch zu emotional. Und immer noch anders als die anderen. Sich trotzdem angekommen zu fühlen, als jemand, der sich so oft gefragt hat, wo der eigene Platz sein kann – Priceless.

Das Bloggen hat mir Möglichkeiten eröffnet und ich rede ganz bewusst nicht davon, das große Geld zu verdienen. Als die ersten eMails mit Kooperationen eintrudelten, fühlte ich mich geschmeichelt – wer wäre das nicht? Und dennoch habe ich im letzten Jahr sehr genau nachgespürt und auch durch den “Messeverstärker” wieder gemerkt, was ich möchte. Völlig unbeinflusst bloggen, das kann wohl niemand von uns und ich mache mich davon auch nicht frei. Wenn eine Kooperation oder eine Zusammenarbeit zu mir und meinem Blog passt, dann werde ich sie eingehen und entsprechend kennzeichnen. Aber wenn ich das Gefühl habe, zu einer Liftfaßsäule zu mutieren und mein Bauch protestiert, dann werde ich darauf hören.

Dennoch werde ich immer wieder Neues ausprobieren.

Ob es Buchpreisbloggen ist, ein Lesefestival als Bloggerin zu begleiten oder in der Jury für einen Offline-Schreibwettbewerb zu sitzen. Ich bin neugierig und jede Tätigkeit hat für mich auch einen großen Lerneffekt – auch wenn er manchmal darin besteht, nicht alles wiederholen zu wollen. Manches kann man nur durch eigene Erfahrungen für sich selbst sortieren. Der Blog ist für mich eine verdammt gute Sache – allerdings habe ich gleichzeitig auch einen verdammt tollen Job, der viel fordert, weshalb ich mir genau überlegen muss, was kann ich stemmen? Nein zu sagen, auch wenn es reizvoll ist, das war durchaus eines meiner persönlichen großen Themen dieses Jahr.

Als Buchhändlerin stehe ich so oder so ein wenig zwischen den Welten, denn die Leseexemplare die ich über meinen Job erhalte (und als Arbeitsmittel sehe, denn im Buchladen ist meine Beratungskompetenz nunmal Teil der Jobbeschreibung) sind immer noch deutlich in der Überzahl als diejenigen, die ich aktiv über den Blog anfordere – ich habe immer noch mehr Arbeitskontakte in den Verlagen als Bloggerrelations. Das macht das Bloggen für mich deutlich entspannter, der Druck wird rausgenommen, denn mein Alltag gibt es nicht her, mehrere Fristen pro Monat einhalten zu können. Und als ich in den letzten zwei Jahren einfach nicht mehr jedes Buch besprechen konnte und deutlich weniger veröffentlichte, war das vielleicht nicht professionell – aber es hat sich für MICH richtig angefühlt.

Warum gehen wir ins Internet und schreiben über Bücher?

Ich blogge auch, weil ich Menschen finden will, die ähnlich ticken. Ich blogge, weil ich meine Liebe für ein Buch in die Welt hinausschreien möchte. Weil ich manchmal über Bücher schreiben und sprechen muss, die mich umtreiben. Weil ich Menschen dazu bringen möchte, wieder mehr zu lesen und weil ich diese Art der Bildung für einen Grundpfeiler unserer Gesellschaft halte, der jede Art der Unterstützung bitter nötig hat. Und wie jeder Mensch habe ich das Bedürfnis, gesehen zu werden. Das Bloggen hat mir auch dieses Messejahr wieder Begegnungen verschafft, die ich sonst nicht erlebt hätte.

Eines dieser Highlights war das Treffen mit der mixtvision-Autorin Sarah Crossan, gemeinsam mit Daniela und Anka – dazu demnächst an anderer Stelle mehr. Für solche Möglichkeiten kann ich mich einfach nur bedanken! Genauso liebe ich es, dass meine Murakami-Liebe bei Dumont stets dafür sorgt, dass ich auf der Messe mit anderen Murakami-Hardcore-Fans zusammengeführt werde. Dass es ein Winken und Umarmen in den Gängen ist, ein Wiedersehen mit geschätzten Kolleginnen und Kollegen. Und natürlich gab es diesmal mit dem Buchblog-Award eine sehr besondere Preisverleihung, bei der ich als Jurymitglied auf der Bühne saß, in diese zig Gesichter sah und mich einfach nur gefreut habe, darüber, dass ich die geballte Vielfalt hier live erleben konnte. Das Börsenblatt und die F.A.Z haben darüber ebenfalls berichtet.

Manchmal lässt einen die Messe auch nicht nur mit dem Messeblues allein zurück, sondern auch mit einem Gedankenstrudel – Papiergeflüster hat dazu einen lesenswerten Beitrag über ihre Gedanken zum Buchbloggen verfasst. Und auch, wenn die Messe dieses Jahr für mich sehr viele schöne Momente bereithielt, gab es doch auch den ein oder anderen schwierigen Moment (nicht zuletzt das Ende des Messesamstages, was mich wie viele andere bewegt hat – ich finde mich im Statement von Kathrin Weßling am meisten wieder). Aber an diesen auch emotional herausfordernden Situationen und Empfindungen wächst man, und wenn ich eines gelernt habe, dann , dass Veränderung und das Herausfinden der eigenen Prioritäten und Ausrichtungen selten ohne wehzutun passieren können.

Die Blogszene ist groß geworden, wenn Tobias von Lesestunden über 1300 Buchblogs auflistet, da sind die Booktuber und Bookstagrammer noch nicht einmal dabei. Schon lange kann man nicht mehr die komplette Übersicht behalten und ich kenne mich in einigen Sparten auch nicht gut aus. Was ich aber tue, ist bewundern, was hier auf die Beine gestellt wird! Ich habe tiefen Respekt davor, wieviel Arbeit hier drinsteckt.

Vielleicht bin ich in dieser Hinsicht viel zu naiv, aber ich wünsche mir weniger Hickhack zwischen den einzelnen Gruppen, mehr Respekt und Toleranz zwischen den unterschiedlichen Sparten.

Ich wünsche mir, dass wir alle miteinander im Gespräch bleiben, uns offen begegegnen und gemeinsam Ideen entwickeln. Dass wir uns unterstützen und wir vorallem für unser Herzensanliegen stehen, die Literatur.

Dass wir miteinander sprechen, statt übereinander. Anfangen, weitermachen, in der schönsten Branche der Welt.

Mein Notizbuch jedenfalls ist voll, voll mit Ideen, manche haben mit Büchern zu tun, manche nicht, eines ist sicher – es gibt bis Leipzig viel zu tun!

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Pinkfisch im Main-Echo

Die Journalistin & Bloggerin Moni Münch vom Main-Echo hat sich mit mir zu einem Gespräch getroffen. Entstanden ist dabei dieser schöne Artikel und ein Dossier zu Literaturblogs in der Region und zur Leipziger Buchmesse. Ich finde diese Mischung sehr gelungen – vielen herzlichen Dank!

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Buchblogger-Pinkfisch-Main-Echo – Als PDF

Literaturblogs im Main-Echo – Das ganze Dossier online (5 Artikel sind beim Main-Echo monatlich kostenlos abrufbar!)

 

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Leipziger Buchmesse 2017

Und da ist sie schon wieder vorbei, die Leipziger Buchmesse 2017. Zwei vollgepackte Tage habe ich dieses Jahr auf der Buchmesse verbringen können und wie gewohnt war es eine tolle Zeit – zwischen all der Euphorie finden sich aber auch ein paar Molltöne.

Seit vielen Jahren besuche ich die Buchmesse und als ich das vorallem noch in meiner Eigenschaft als Buchhändlerin tat, habe ich mir eine gewisse Routine angeeignet. Mit einem vagen Grundplan im Hinterkopf zu den Verlagen gehen, ein paar kleine Panels und Veranstaltungen auf dem Zettel und genug Zeit, um sich treiben zu lassen. Auch habe ich die Buchmesse immer dazu genutzt, den eigenen Wunschzettel aufzufüllen und hatte genügend Zeit, in diverse Bücher reinzublättern.

Seitdem auch der Blog-Anteil meines Messebesuchs immer größer wird, habe ich deutlich mehr Termine. Und so sehr es mich freut, dass Buchblogger*innen eingeladen werden, dass sich da viele Gedanken gemacht werden und wir auch ausgesprochen feine Sachen erleben dürfen – ich habe für mich beschlossen, dass ich sehr viel mehr unverplante Zeit brauche. Die schönsten Erlebnisse und Gespräche habe ich bei zwanglosen Treffen, wo Raum ist für “Kennst Du schon XX?” und gemeinsames Plaudern. Die Bloggerlounge finde ich deshalb auch eine ganz tolle Einrichtung, die ich dem Leipziger Buchmesse-Team hoch anrechne. Der ständige Blick auf die Uhr hat mich dieses Mal (zumindest am Freitag) doch sehr angestrengt und oftmals auch herausgerissen. Dafür können die Verlage nichts, aber ich sage mir – Lesson learned und werde nächstes Jahr deutlich mehr Freiräume einplanen.

Sobald ich das in meinem Kopf für mich sortiert hatte, war aber auch gleichzeitig klar: Ich hatte dennoch eine feine Messe! Ob das der gelungene Umtrunk zu dem Voland&Quist einlud war, bei dem ich mit Wibke Ladwig ein Öhrchendate hatte und mich traute, auch mal von ein paar Schreib-Plänen zu erzählen. Wo ich Anke Stelling kennenlernte und mir Jörg Sundermeier mein Exemplar von “Bibliodiversität” in die Tasche hüpfen liess. Torsten Woywod auf dem Gang treffen, völlig ungeplant und dann die wohl schönste Murakami-Tasche ever, original aus Taiwan erhalten. Und die Poetin meines Herzens, Safiye Can wiederzutreffen, ein so herzlicher Mensch und ihre Gedichte seien euch hiermit nochmals ans Herz gelegt.

Dass ich Susann Pásztor beim Bloggertreffen von KiWi treffen durfte (ihr Buch “Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster” kann ich nur wärmstens empfehlen!) die den denkwürdigen Spruch brachte “Ich fühle mich, als wäre ich backstage im Internet und lerne die Band kennen” im Bezug darauf, wie es sich anfühlen würde, sovielen Bloggerinnen und Bloggern gegenüber zu sitzen. Wir erlebten hier sehr positive Aufgeschlossenheit und ich bin mir sicher, sie hat jetzt einige neue Fans gewonnen – denn sie schreibt nicht nur toll, sie liest auch fabelhaft vor!

Ebenfalls gelungen und ein sehr angenehmer Messeeinstieg war das Bücherfrühstück der Stiftung Buchkunst. Lehrreich und interessant erzählte uns Katharina Hesse von der Juryarbeit für Die schönsten deutschen Bücher und wir konnten anhand von Beispielen auch selbst mal ein wenig Jury spielen. Herstellung und Ausstattung sind eine Kunst für sich, die ich als Buchhändlerin aufmerksam verfolge. Danke für die Einladung!

Der Überraschungsgast beim Diogenes-Treff entpuppte sich als Martin Suter, der zwar sehr ruhig agierte, dessen Auftauchen mich aber besonders gefreut hat. Denn schließlich habe ich so gut wie alles von ihm gelesen und bin Fan!

Entspannung war angesagt in den bequemen Sesseln der LovelyBooks-Truppe, die uns charmant und liebevoll vom Messetrubel entspannen ließen. Hier war dann auch Raum und Zeit für Gespräche und Austausch, genauso wie beim anschliessenden Offline-Treffen der Facebook-Gruppe “Buchhandelstreff“, über das meine Kollegin im Buchladen, Malu Schrader im Börsenblatt berichtet hat.

Am Samstag war dann endlich genügend Zeit und Muße, um zumindest Halle 5 ausgiebig zu durchstreunen. Viele schöne Gespräche habe ich geführt mit engagierten Verlegerinnen und Verlegern, es wurde von Büchern geschwärmt, einige durfte ich auch in meine Tasche packen (Vielen Dank dafür!). Vorallem erlebte ich wieder einmal mehr, wie bunt und vielfältig die einzelnen Independent-Verlage und ihre Programme sind. Besonders schön war es beim Cass Verlag, der mein Interesse für japanische Literatur befeuert und bei den Verbrechern, wo wir unverhofft auf David Wagner trafen, der für “Sich verlieben hilft“, (erschienen beim Verbrecher Verlag) verantwortlich ist und den ich sehr bewundere. Das war definitiv ein ganz großes Highlight.

Und last, but not least war es dann soweit: Katharina von Kulturgeschwätz, Sophie von Literaturen und ich dürften auf der Leseinsel der jungen Verlage aus “Warum ich lese“, (herausgebracht vom Homunculus Verlag) lesen. Hatten wir anfangs noch Bedenken, dass vielleicht nur einige Bänke besetzt sein würden, konnten wir schnell aufatmen – denn unser Ausblick war der folgende:

Kurz bevor man dann selbst zum ersten Mal einen eigenen Text vor Publikum liest, ist man dann doch sehr aufgeregt (dass David Wagner dann am Rand stand und uns die gedrückten Daumen hochhielt, hat sehr geholfen!). Aber wir sind nicht von der Bühne gepurzelt, das Publikum lachte zwischendrin immer mal und wir sahen viele freundliche und bekannte Gesichter unter den Zuhörenden. Danach wurden sogar noch einige Exemplare signiert und besonders freute mich, dass sich zwei Menschen noch einige meiner genannten Bücher aus dem Text am Verlagsstand abschrieben.

(c) Malu Schrader
(c) Malu Schrader

Einige Pläne und Ideen wurden ausgeheckt auf dieser Messe, ein paar Projekte wurden konkreter und für mich blieb vorallem eines im Gedächtnis: Dass man auch mal springen muss. Sich trauen. Und auch hier auf dem Blog, meinen Leserinnen und Lesern etwas zutrauen, wenn ich mal neue Wege gehe. Ich hoffe, ihr seid dabei, denn meine Lust am Schreiben ist aktuell groß wie nie!

Leipzig, auf ein neues im nächsten Jahr! Danke für alle, die inspiriert, weitergeholfen, umarmt und motiviert haben, die ihr Wissen mit mir geteilt haben und diejenigen, bei denen ein stummes Nicken reicht, um zu wissen, man denkt dasselbe. Danke für Support, für Pizza und ruhige Momente und wie immer – den guten Austausch. Ihr seid einer der Gründe, weshalb ich immer noch Lust habe, über Bücher zu schreiben!

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Literarisches Trüffelschwein spielen oder So war es in Mainz!

Mainz also. Ein Jahr lang wurde von Petra Seitzmayer und Stefan Weidle geplant und hinter den Kulissen gewerkelt, damit es am 1. und 2. Juli 2016 heißen konnte: Willkommen zur ersten Mainzer Buchmesse der unabhängigen Verlage! Die Atmosphäre in der Altmünsterkirche war angenehm ruhig, das unausgesprochene Motto Klein aber Fein zog sich für mich durch die gesamte Veranstaltung. Eine tolle Gelegenheit, das Programm vieler unabhängiger und kleinerer Verlage in Ruhe zu sichten und mit Verlegerinnen und Verlegern ins Gespräch zu kommen.

Für mich ein langer Tag, gefühlt im Schlaraffenland. Der große Vorteil solcher Veranstaltungen ist, dass Zeit ist. Zeit für engagierte Branchendiskussionen, Zeit, kleine Schätze aus der Backlist zu bergen, Zeit, sich treiben zu lassen. An jedem Stand wieder ein Hallo, ein Sich-Wiedersehen, ein Neu-Kennenlernen. Empfehlungen, Querverweise, gemütliches Reinlesen in den Kirchenbänken. Das Notizbuch füllt sich, die Hände stapeln Bücher auf, der Kopf ist beschwingt.

Natürlich sind solche Messen ein enormer Aufwand für die beteiligten Verlage. Gerade daher finde ich es umso wichtiger, dass wir diese Messen innerhalb der Branche kommunizieren, unterstützen und verbreiten. Denn für jeden ist hier etwas dabei, ob Fachpublikum oder leidenschaftlicher Leser und jede Veranstaltung, die für Bücher und das Lesen wirbt, kann doch nur in unserem Sinne sein. Wenn ich im Buchladen stehe, kann ich Bücher, die mir der Verleger selbst empfohlen hat, ganz anders in einer Beratung rüberbringen und schmackhaft machen. Ich möchte den Menschen Geschichten erzählen und das Reservoir ist nach so einem Messetag wieder mehr als gefüllt. Auch für uns Literaturblogger bietet eine kleinere Messe wertvolle Angebote, denn auch wir wollen ja gerne mal abseits der ausgetretenen Pfade “literarisches Trüffelschwein” spielen.

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Was wäre ein Messebesuch ohne Empfehlungen? Durch Gespräche mit vielen genauso literaturverliebten Menschen habe ich eine ganze Kiste voller Empfehlungen mitgebracht, die ich euch heute gerne ans Herz legen möchte.

Weiter als der Himmel von Pippa Goldschmidt (Weidle Verlag): Spontan sprach mich der Titel an, das erste Reinlesen verfestigte den positiven Eindruck nur noch weiter, zumal ich für alle Physik-Themen eine kleine Vorliebe hege. Bei Frank Rudkoffsky habe ich außerdem eine tolle Besprechung gefunden!

Donner überm Meer von Heinrich Hauser (Weidle Verlag): Dieses Buch möchte ich lesen, seitdem die Buchhändlerin Maria-Christina Piwowarski aus der Ocelot-Buchhandlung in Berlin es von Herzen empfohlen hat. Hach!

Pulang von Leila S. Chudori: Diese Empfehlung wurde mir aus dem Hause Weidle ganz besonders ans Herz gelegt. Bereits auf den ersten Seiten wird die Atmosphäre des Buches fast mit Händen greifbar – für mich ein Kriterium, das mich sofort für sich einnimmt.

Die Liebe ist ein Schmetterling von Lena Elfrath (weissbooks.w): Ich liebe es, wenn Bücher eine spannende Entstehungsgeschichte haben. Wenn Anya Schutzbach, die Verlegerin von weissbooks erzählt, wie dieses spezielle Manuskript auf ihren Schreibtisch gelangt ist, dann hört man ihr fast atemlos zu. Und weiss, dass man das Buch nun unbedingt haben möchte.

Mit Britta Jürgs, der Vorsitzenden der Kurt-Wolff-Stiftung und Verlegerin des Aviva Verlages möchte man gerne einmal länger Tee trinken und über Bücher, Frauen und die 20ger Jahre sprechen. Auch bei ihr notiere ich mir einige Titel und bleibe besonders an diesen beiden Büchern hängen.

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Zehn Tage im Irrenhaus von Nelly Bly: Undercover im Irrenhaus, unter bedrohlichen Bedingungen für Körper und Seele. Durch diese Empfehlung wurde ich auf eine enorm spannende Frau aufmerksam.

Mädchenhimmel von Lili Grün: Die “20ger Jahre und Neue Sachlichkeit” waren mein Literaturprüfungsthema und haben mich nie ganz losgelassen – schon 2014 landete das Buch nachdem ich es auf der Hotlist gesehen hatte, auf meinem Wunschzettel. Schön, wieder etwas aus dieser Epoche entdecken zu dürfen.

Bei Axel Dielmann entdecke ich die zwei Bände aus dem Buchhändleralltag von Sounds&Books-Redakteur Gérard Otremba. Herrliche Beobachtungen für Branchenkenner – ein Muss in meiner Sammlung!

Mischpoke von Marcia Zuckerman: Auf diese wild-verschlungene Neuerscheinung der Frankfurter Verlagsanstalt freue ich mich enorm. Da die Welt ja bekanntlich ein Dorf ist, haben die Autorin und ich gemeinsame Freunde und deren Vorfreude schürt meine eigene auf dieses Buch nochmal mehr!

Der Peter Hammer Verlag ist bekannt für ungewöhnliche und liebevoll gemachte Kinder und Jugendbücher. Auch hier bleibt mein Blick wieder an einem Buch hängen: 33 Bogen und ein Teehaus  von Mehrnousch Zaeri-Esfahani. Ein Jugendbuch, das die momentan sehr aktuellen und präsenten Themen Flucht, Vertreibung, Ankommen und Heimat behandelt.

Meine Kollegin Anja liebt Platten, ihre Plattensammlung und das Auflegen der Scheiben. Was könnte da besser passen als Plattenkisten aus dem Ventil Verlag?

Beim Verlag Hermann Schmidt kann ich mich gar nicht satt sehen. Ob Typografie, Kreativität, Kunst machen, Kunst leben – dieser Verlag atmet Schönheit und jedes Buch ist ein kleines Kunstwerk für sich. Als nächstes bei mir einziehen werden wohl Kreativität aushalten von Frank Berzbach und Kreativität und Selbstvertrauen von David & Tom Kelleg.

Bereits begeistert besprochen habe ich Formbewusstsein von Frank Berzbach, außerdem möchte ich nochmal auf Die kleine Serifee von René Siegfried hinweisen. Ein Geschenkbuch-Muss, für alle die mit Sprache, Schrift und Design zu tun haben.

Kaum macht man mal was falsch ist das auch wieder nicht richtig von Kirsten Fuchs: Die Autorin lese ich ausgesprochen gerne auf Twitter, also ist es nur logisch und konsequent, wenn ich meinem Bücherrregal ihren Kurzgeschichtenband, erschienen bei Voland&Quist auch mal gönne

Spontan hätte ich ganz sicher nicht zu Der Briefwechsel – Reich-Ranicki/Peter Rühmkorf  gegriffen. Doch der Tipp des Wallstein-Mitarbeiters macht mich neugierig und ich verziehe mich auf einer der Kirchenbänke und lese einige Seiten. Und noch ein paar Seiten. Am Ende muss ich mich wirklich losreissen, weil dieser scharfsinnige und dabei so pointierte Briefwechsel einen sofort fesselt. Hier spielen sich zwei die Bälle zu, die Spaß am Austausch haben, ihre Revier dabei aber sorgfältig abstecken und verteidigen. Netterweise empfahl ich einige Tage später ebendieses Buch meiner Kollegin, die es mittlerweile fast durchhat, absolut begeistert ist und es bereits erfolgreich unter die Leute bringt. Ich freue mich nun also doppelt darauf, es bald zu lesen.

Zuletzt schlendere ich zum Verbrecher Verlag und es wird sich herzlich gedrückt und mit einem Kaffee in der Hand parliert. Über Bücher, das Verlegen, die Branche und alles, was so um uns herum passiert. Am Ende verlasse ich den Stand, einen Stapel Bücher in der Hand, die sich, jedes für sich so anfühlen, als wüssten sie, dass sie in einem großartigen Verlag erschienen sind. Bereits mit großer Begeisterung habe ich Fotzenfenderschweine von Almut Klotz gelesen und wiedereinmal für mich festgestellt, dass ich den Verbrecher Verlag sehr schätze. Weil sie Stoffe machen, die sie selbst interessieren und hinter denen sie zu 100% stehen und es damit immer wieder schaffen, am Puls der Zeit zu sein. Weiter so, liebe Verbrecherei!

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Noch viele weitere Verlage und Verlagsmenschen habe ich an diesem Tag angetroffen, ein herzlicher Dank für Empfehlungen und Gespräche geht an Danube Books, Transit, Pendragon, Klöpfer&Meyer, Kunstanstifter Verlag , Verlag das Wunderhorn und den Gonzo Verlag.

Die Veranstaltung endet mit einer spannenden Podiumsdiskussion, moderiert von Katrin Seibold (3sat Kulturzeit) zum Thema “Das allmähliche Verschwinden älterer Titel aus dem Buchhandel – was kann man tun?” bei der ich als Buchhändlerin meine Sicht der Dinge beisteuerte. Mal sehen, was sich aus diesem Austausch noch alles ergibt, mir hat diese Diskussion großen Spaß gemacht und ich glaube, es gab auch den ein oder anderen Impuls für die Anwesenden. U.a. haben das Börsenblatt , der BuchMarkt und das Wiesbadener Tageblatt berichtet.

Sehen wir uns also nächstes Jahr in Mainz? Ich werde dort sein .

Titelbild mit freundlicher Genehmigung von Kai Mühleck/Redaktion des Börsenblatts. Merci!

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Leipzig, deine Indies! Leipzig, deine Blogger*innen!

Im Zug nach Hause flog mir die Überschrift für den diesjährigen Messeartikel wirklich einfach zu: denn für mich war es dieses Jahr einmal mehr wieder eine Aneinanderreihung von schönen Erlebnissen mit Buchmenschen aus allen Sparten, fast alles in Halle 5, wo viele der Unabhängigen Verlage und die Bloggerlounge beheimatet sind.

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Familientreffen mit Felix Wegner und Katharina von textverliebt. Wilder Haufen! (c) textverliebt

Als Reisebegleitung hatte ich die charmant-lässige Textverliebt an meiner Seite, deren Branchenwissen und kluge Betrachtungen von Dynamiken und Entwicklungen im Netz mich mehr als einmal begeistert haben. Noch dazu ist ihr Humor einfach fabelhaft – wie man sieht, hatten wir gemeinsam einfach eine richtig gute Zeit.

In Leipzig bin ich dieses Jahr gefühlt doppelt unterwegs gewesen. Als Buchhändlerin und Bloggerin. Es ist ganz witzig, dass je nach Stand mal das eine, mal das andere mehr im Vordergrund steht. Während ich, gerade bei den größeren Verlagen, ganz klar als Buchhändlerin mit meinen Verlagsvertreter*innen spreche und der Buchladen bekannt ist, verhält es sich bei den Indies oftmals so, dass eben auch der Blog bekannt ist. Ich profitiere aber sehr von dieser Zweigleisigkeit. Im Buchladen kann ich zum Beispiel den #indiebookday so richtig zelebrieren, da habe ich mit Schaufenster und Sortimentsgestaltung ganz andere Möglichkeiten als im Blog. Im Blog hingegen kann ich wunderbar schreiben und (Indie)-Büchern eine Bühne im Netz verschaffen. Ich liebe es, dass ich Beruf und Blog miteinander verbinden kann und das oftmals Synergieeffekte erzeugt. Begeistert hat mich dieses Jahr besonders, wieviel Wertschätzung meiner Arbeit entgegengebracht wurde – sowohl offline als auch online.

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Die berühmten Messeschuhe…

Wenn man charmante Verlegerinnen in den Arm schließen darf (Binooki), bei Open House  in Verzückung geraten darf über “Winternovellen” (mein liebster Indiebook-Tipp zur Zeit!), wenn ich beim Cass Verlag mit der Verlegerin, (Japanologin) über meine Vorliebe für Japan reden darf und mit einem interessanten Tipp versorgt werde – dann macht mich das glücklich! Auch bei Edition Nautilus, der Frankfurter Verlagsanstalt, Voland & Quist und Wallstein hatte ich herzliche Begegnungen. Imke Schuster vom Dumont nahm sich ebenfalls viel Zeit für mich, dieses Kennenlernen hat mich sehr gefreut! Und nur auf der Buchmesse nimmt Jörg Sundermeier vom Verbrecher Verlag, die ja sowieso einen Stein bei mir im Brett haben, mich ins Schlepptau um mich einer Kollegin vorzustellen und auf dem Rückweg das Du anzubieten und mir noch zwei neue, fabelhafte Verlage gegenüber im Gang vorzustellen. So kam ich zu zwei ganz spannenden Gesprächen bei Hablizel und homunculus verlag – Menschen, die sich Zeit für mich nahmen und spontan Bücher empfohlen, die meinen Geschmack exakt treffen und deren Begeisterung mich ansteckt. Weiter so!) .

Herrlich auch, wenn man dann von Hörensagen bekannt ist und nach dem pinken Kleid Ausschau gehalten wurde, was zu einem sehr netten Gespräch mit Regine Vogel, einer der Vertreterinnen von indiebook.de führte – wieder ein Gesicht mehr, dass man nun nach der Messe kennt. Ebenfalls ein Gespräch, was durch das Pinkfisch-Outfit zustande kam, war das am Pink Ribbon Stand. Die Organisation ist mir aus persönlichen Gründen sehr nah, sie leisten wichtige Arbeit, haben Herzensprojekte und ich trage meine pinken Schleifchen mit Stolz! Ich freue mich, dass ich auch in Deutschland immer mehr davon sehe – Way to go!

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Pinkfisch auf dem pinken Teppich! (c) Punktum Verlag.

Und weil alle guten Dinge drei sind, führten Kleid und Schuhe auch noch zur Entdeckung von Punktum Bücher. Diese hatten nämlich einen sehr ansprechenden Stand – mit pinkem Teppich! Das führte nicht nur zu diesem schönen Bild, ich las mich fest und hatte am Ende quasi das gesamte Verlagsprogramm notiert – solche Entdeckungen sind das Salz in der Messesuppe! Oben drauf gab es ein angenehmes Gespräch und etwas zu lesen – mehr dann bald im Indiebookday-Beitrag!

Für poetische Selfies! (Na gut, Dominik hat geholfen. Merci!)
Für poetische Selfies! (Na gut, Dominik hat geholfen. Merci!)

 

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Dass das beste Sofa der Messe (und diesmal auch die Anlaufstelle für poetisierende Selfies) bei den Rockstars vom Verlagshaus Berlin zu finden ist, dürfte mittlerweile bekannt sein. Meine Secessions-Menschen machten mich mit Infos und einem Buch auf das ich mich sehr freue glücklich – sieht man doch, oder?

Auch das Gespräch mit Stefan Weidle und Petra Seitzmayer war ein Highlight. Die beiden haben die Mainzer Buchmesse der Unabhängigen Verlage gegründet, wo ich am 2. Juli bei einer Podiumsdiskussion den Buchhandel vertreten werde, zur spannenden Frage Das allmähliche Verschwinden älterer Titel aus dem Buchhandel – was kann man tun? Nach diesem angeregten Standgespräch freue ich mich noch mehr auf diese Veranstaltung!

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Danke für das Bild an @textverliebt !

Unbedingt zu den Lieblingsstunden der Messe gehörte ein Event, den die fabelhafte Susanne Bühler von Diogenes für einen kleinen Kreis organisiert hatte. Ein erster Blick auf das wirklich gut gemischte Diogenes-Herbstprogramm (vormerken!) und dann eine ganze Stunde zusammen mit Benedict Wells und einer sehr persönlichen Fragerunde. Nicht umsonst schwärmen soviele von “Vom Ende der Einsamkeit” – der Roman ist einer meiner Lieblinge im Frühjahr und auch seine älteren Bücher habe ich mit Begeisterung gelesen. Die Möglichkeit dieses Treffens war wirklich etwas Besonderes, Merci an alle die das möglich gemacht haben und diese Runde voller bekannter Gesichter zusammenbrachten.

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Austausch in der Bloggerlounge mit ThatYvo, Lost Pages, Shanty, Textverliebt und Was liest Du?_Team
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Flauschige Blogger? Das vielleicht nicht. Aber Zusammenhalt ist da! Mit Literaturen und Sounds & Books

Fast schon Tradition hat nun das inoffizielle Bloggertreffen von Papiergeflüster, die dann am Ende selbst nicht da war (und sehr fehlte!). Das Klassenfahrtgefühl kehrte zurück, neue Gesichter kennenlernen, zusammenrücken, fachsimpeln, sich in die Arme fallen. Nicht nur in dieser Runde hatte ich über die ganzen zwei Tage der Messe immer wieder ein Wort im Kopf: Vernetzung. Diese Bande, die das Jahr über auf Twitter, Instagram, Facebook und auf unseren Blogs geknüpft werden, diese sind in Messezeiten so stark spürbar und werden von Jahr zu Jahr intensiver. Projekte die gemeinsam angegangen werden, neue Ideen, die da hervorsprudeln, unterschiedliche Herangehensweisen – und all das setzt Kreativität und Motivation frei!

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Eindeutig eines der besten Buchbranche-Teams: Torsten und Maren von “Was liest Du?”

Ich bin Fan von vielen dieser Menschen, oftmals auch gerade von denen, die vielleicht nicht die größte Reichweite haben, aber die kompromißlos sie selbst sind, in dem was sie tun, wofür sie stehen. Das begeistert mich und das ist für mich täglich ein Ansporn. Auch bei immer wiederkehrenden Themen und Diskussionen rund um die Literatur im Netz nehme ich oftmals für mich eher mit, dass ich mich verbessern möchte, mir treu bleiben und mit dem was ich gern tue überzeugen will, statt mich in einem Strudel aus Negativität zu verlieren.

Als Buchhändlerin habe ich das Glück, dass ich jeden Tag Feedback bekomme, dass mein Selbstbewusstsein, dass ich in diesem Bereich einen verdammt guten Job mache, gerechtfertigt ist. Als Bloggerin ist das manchmal ungleich schwerer zu bestehen – soviel gibt es im Netz zu lesen, zu erleben, zu sehen. Und doch – bleibt dran, denn Qualität setzt sich am Ende immer durch! Denn wenn ich mich in der Bloggerlounge (deren Existenz ich sehr befürworte, schönen Gruß nach Frankfurt!) umsah, dann sah ich da Ideen, Kreativität, Menschen die etwas bewegen und die etwas zu sagen haben. Davon kann es nicht genug geben!

Und außerdem auf dieser Messe, spontane Arbeitseinsätze in der Außenzentrale von “Was liest Du?

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Und plötzlich hat man wichtige Aufgaben für die Mayersche zu erledigen – Profi eben

Das Schlusswort lasse ich David Wagner und den Verbrecher Verlag sprechen. Am liebsten würde ich mir das mal übers Bett nageln! 20160319_141950

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Der Lesestoff für die nächsten Wochen ist gesichert – vielen Dank an alle Verlage! (Und einen Gruß von meiner Schulter!)

Bonus: Was wäre Leipzig ohne das Klassentreffengefühl? Ich habe mich so gefreut, dieses Jahr Maren und Torsten von Was liest Du?, Buchrevier, Klappentexterin, masuko13, glasperlenspiel13, Literaturen, 54Books, Lustzulesen, Tina Lurz von LB, Felix Wegner, Brasch Buch, Kaffeehaussitzer, Stefanie Leo, Mara von buzzaldrins und textverliebt wiederzusehen. Und genauso sehr darüber, endlich die Gesichter hinter Buchbüchse, Bücher Göre, Nordbreze von LB, Sonja von Lust zu Lesen, Shanty von Influenza Bookosa, lost pages, That Yvo, Studierenichtdeinleben, Sounds & Books, Et Tragalibros, Krimimimi, Frau Pixel und Stephanie von Nur Lesen ist schöner kennenzulernen. Danke für eure Zeit!

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Eigentlich reicht ein Wort, für die Beschreibung der Frankfurter Buchmesse: Fabelhaft! Genauso fühlt es sich nämlich an, hier zu sitzen und an diese Tage zu denken, eigentlich ja nur 1,25, die sich dafür anfühlen wie mindestens vier ausgiebige Tage. IMG_20151016_122638

Fotos habe ich nur wenige mitgebracht dieses Jahr, zu sehr standen die Begegnungen im Vordergrund. Deshalb bekommt ihr dieses Jahr eine ganze Menge Links und Fotoverweise zu anderen Leuten, die Momente eingefangen oder aufgezeichnet haben. Und den ein oder anderen Tipp zu Büchern und Verlagen, der mir über den Weg gelaufen ist.

Auf dieser Messe habe ich alte Liebe neu entfacht – der Secession Verlag, die mich einfach glücklich machen, das Verlagshaus Berlin aus Berlin, für mich unangefochten die Rockstars der Verlagsszene, u.a. wegen solcher Fotos und der Edition Poeticon, der Verlag Hermann Schmidt (Will ich, brauch ich, ist das toll!), Matthes&Seitz, denen zu gratulieren eine Freude war – nicht nur als Verleger des Deutschen Buchpreis Gewinners sondern einmal mehr für ihre wunderschön gestaltete Naturkundenreihe. Beim Verbrecher Verlag fand ich dann noch ein farblich voll auf mich abgestimmtes Buch, was mich auch thematisch sofort interessiert hatP1290053 und noch mehr Kandidaten für die Wunschliste (Klick, Klick,)  LyrikvonJETZT3 aus dem Wallstein Verlag hat mich ebenfalls angelacht. Wegen dem Mairisch Verlag muss ich jetzt eigentlich doch wieder einen Plattenspieler anschaffen (Klick!) und eine für mich ganz neue Entdeckung war ein Festlesen am Voland & Quist Stand, den ich bisher nicht so auf dem Schirm hatte. Ich habe mich Hals über Kopf in die Texte von Nora Gomringer verliebt und auf der Wunschliste sind sofort diese Bücher gelandet (Klick, Klick, Klick!). Netterweise schlenderte ich später zurück zum Orbanismspace und stolperte geradezu über die Lesung vonIMG_20151017_083459 Sarah Bosetti, die aus “Mein schönstes Ferienbegräbnis” las. Eine ganz ausgesprochen witzige Lesung, die zum Schluss mit einem bisher unveröffentlichten Text endete, der mich absolut getroffen hat. Was für ein Talent! Die Autorin sagte, es würde ihn wohl bald bei Youtube geben – ich freue mich SEHR darauf, ihn dann zu teilen. Diese kleinen Erlebnisse, ungeplant und spontan, sind das Salz in der Messesuppe.

Es gab auch ganz viele Begegnungen mit interessanten Menschen. Zum einen auf dem Buchbloggertreffen im #orbanismspace, organisiert von Papiergeflüster, die ich bei dieser Gelegenheit endlich auch mal treffen konnte. Auch wenn die Zeit nicht ansatzweise gereicht hat um alle zu treffen (oder zu erkennen) so habe ich es sehr genoßen, mal im “echten Leben” mit Buchrevier, Lustzulesen, 54Stories, Brasch Buch, SteIMG_20151016_145310fan Mesch, Christiane Frohmann, Bookmarksmag, LeckerKekse, teekesselchenhh, SoundsandBooks, Cafehaussitzer, Zwinkerlings Bibliothek, Die Buchbloggerin, die Geschichtenagentin und den zwei Ladies von Herzpotential und einigen anderen zu schwatzen, Tina von Lovelybooks an der Frisur zu erkennen ;-)  und natürlich Fantasie & Träumerei, glasperlenspiel13, Alexandra vom Bücherkaffee, Bibliophilin und textverliebt wiederzusehen.  (Manchmal gibt es auch Begegnungen von Dingen. Manchmal.)

Und am Donnerstag gab es ja ein sehr herzliches Murakami-Pläuschchen bei Dumont (habe es sehr bedauert, nicht zur Party zu können, aber nun, Krank gehört man irgendwann ins Bett!) und das ausgesprochen schöne Treffen mit dem Team von Was liest Du (Mayersche), Maren und Torsten, zu dem Felix von Bookmarksmag dazustieß. Auch ein sehr schöner Austausch über Literatur, Aktionen und Menschen mit Leidenschaft für unsere Branche.

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Die Anschlussveranstaltung unter dem Hashtag #hasufi15 – Verlage treffen Literaturblogger kann ich schwer beurteilen. Einen Teil habe ich leider verpasst, aber selbst als ich anwesend war, war es schwer zu folgen, es war laut und trotz Mikrofon konnte man hinten nur fetzenweise folgen. Aber auch im anschliessenden Gespräch mit dem Publikum war die allgemeine Stimmung eher verhalten, vielleicht auch, weil die Erwartung eher anders war, mehr ein Miteinander, statt Diskussion vorn, Blogger hören zu – denn in dieser Runde erstaunte es schon, dass kein Blogger von Anfang an in der Gesprächsrunde saß.

Das es ganz anders geht, bewies die eindrucksvolle Veranstaltung vom Booksmarkmag. Leider fand diese Veranstaltung am Samstag statt, da hätte ich sehr gerne danach nochmal mit den Anwesenden weiterdiskutiert. So eine angenehme, gut gemischte Runde, toll gesprochen! Zwischen Feuillton und Haul  MEHR DAVON!

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Stephan Urbach trifft Heidi Gebhardt (c) Peter Wenz

Ein weiteres Messehighlight, die kurze Fotosession von Peter Wenz mit Stephan Urbach und mir und das kleine Treffen Hanauer Autoren ;-)  Manchmal ist die Messe sehr groß und dann doch wieder so klein. Ein schönes Zusammentreffen und ein kleiner Ruhepol im trubeligen Messerummel.

 

 

Stephan Urbach und Pinkfisch (c) Peter Wenz

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Danach ging es dann zum Messeausklang: die Virenschleuder-Preisverleihung. Schön aufgemacht und auch hier wieder, einige nochmals treffen, zwanglos ins Gespräch kommen und eigentlich gar nicht gehen wollen. Leute treffen, denen man auf Twitter schon Bücher empfohlen hat (und sie dann auch noch erkennen, wenn man neben ihnen steht) und ja, einfach mit Menschen reden, denen das Buch genauso wichtig ist wie einem selbst. Normalerweise trennen uns alle viele Kilometer, wir verfolgen uns auf Instagram, Facebook und Twitter – aP1290102ber zweimal im Jahr rückt alles zusammen. Wie könnte man das nicht feiern?

Wie jedes Jahr ist die Messe wieder ein guter Impulsgeber, ein Motivationsschub und ein Anstoß. Die Runde wird größer und ja – wir sehen uns alle (und noch mehr) hoffentlich bald wieder, in Leipzig!

 

 

 

Messe? Messe!

Nun ist es soweit: die Buchmesse in Frankfurt eröffnet feierlich! Natürlich mische ich auch dieses Jahr wieder mit. Auf wirsindhier.de schrieb ich folgendes über die Buchmesse:

Die Messe ist Weihnachten nicht unähnlich. Strahlende Augen überall, es gibt das ein oder andere Geschenk und man trifft ganz viele nette Menschen, die man das restliche Jahr über nicht sieht Buchmesse = Feiertag!

Dieses Jahr ist alles ein bißchen anders. Traditionell gehe ich immer am ersten Tag zur Messe und ich liebe das sehr. Alles ist frisch und neu, die Laune gut und die Füße tun noch nicht weh ;-)  2015 findet man mich aber erst am Freitag auf der Messe, was aber auch ganz enorme Vorteile mit sich bringt.

Visitenkarten, Aufkleber, Eintrittskarte - ready to rumble!
Visitenkarten, Aufkleber, Eintrittskarte – ready to rumble!

Am Messedonnerstag bekomme ich Besuch von zwei ganz lieben Freundinnen und Buchbloggerinnen – Nanni von Fantasie und Träumerei und Christine von Lesemomente. Vor Jahren haben wir uns kennengelernt und die Freundschaft hält bis heute – genauso wie unsere gemeinsame Begeisterung für Bücher, die uns einst zusammengeführt hat. Die beiden werden mich im Buchladen besuchen und wir wollen die Zeit auch dafür nutzen, die bisherige Kooperation ihrer Blogs mit unserem Buchladen ein wenig zu vertiefen. Darauf freue ich mich sehr, auch auf das gemeinsame Herumstöbern und Aussuchen und auf unser gemütliches Zusammensein später – Leserinnen unter sich, das könnte spät werden

Am Messefreitag werden wir zu dritt die Hallen unsicher machen, ein schöner Luxus! Und da ich am Freitag auf der Messe bin, habe ich doch noch die Möglichkeit, am Buchbloggertreffen, organisiert von Simone aka Papiergeflüster teilzunehmen. Ich freue mich sehr auf ein Wiedersehen mit Alexandra vom Bücherkaffee, die Bibliophilin Dorota, Dagmar die Geschichtenagentin,  und auch Katharina von textverliebt endlich mal woanders als auf Twitter treffen ;-)  Und wenn ich die Teilnehmerliste so durchscrolle, sind da noch soooviele Namen, die ich von Instagram, Facebook, den Blogs oder Twitter kenne – ich hoffe, ich komme nicht allzu sehr durcheinander Jedenfalls ist es eine 1a Gelegenheit, ganz viele spannende Menschen zu treffen, ich freue mich quer durchs Quadrat!

Der neue Messerucksack ist bereit und wartet auf neue Buttons ;-)
Der neue Messerucksack ist bereit und wartet auf neue Buttons

Messe, das bedeutet natürlich auch Vorbereitung und wildes Packen. Für mich sind die Hallen 3 und 4 die spannendsten Kandidaten. Meist notiere ich mir im Vorfeld die ein oder andere Veranstaltung, das schönste ist aber in all den Jahren einfach das spontane Treiben lassen gewesen. Ich liebe das Herumstöbern und Entdecken, das Plaudern mit Verlagsvertretern und Verlagsmenschen. Ich freue mich darauf, viele kleine Indie-Verlage wiederzutreffen und die Schwätzchen aus Leipzig weiterzuführen. Ich freue mich auf den Orbanismspace, der verdammt viele spannende Veranstaltungen bereithält.

Was bleibt zu sagen? Ich freue mich auf einen trubeligen Messe-Freitag, auf ganz viele Wiedersehen und neues Kennenlernen. Wer mich durch die Hallen flitzen sieht, darf mich gerne 20151013_195234ansprechen, definitiv finden wird man mich auf dem Buchbloggertreffen um 14 Uhr Halle 4.1 Stand B73 #orbanismspace.

Ihr erkennt mich am Rucksack. Und natürlich an den Schuhen. Ungefähr so ——->

 

 

 

Messe? Messe!