Furiously Happy – Jenny Lawson

Ich habe “Das ist nicht wahr, oder?” wirklich sehr geliebt und auch “Furiously Happy – A funny book about horrible things” konnte mich wieder überzeugen. Jenny Lawson ist wirklich “one of a kind” – eine außergewöhnliche Frau! Sie ist geistreich, hat einen großartigen (Galgen)-Humor und nicht zuletzt kann ich nur sagen “She’s fucking great!” weil sie sehr offen über mentale Krankheiten und Depressionen spricht, in einer Zeit, in der diese Themen unverständlicherweise noch viel zu oft verschwiegen werden. Wir brauchen mehr davon! Die Welt wäre ein besserer Ort, wenn wir beginnen würden, über diese Dinge zu sprechen – denn sie sind da. Ich bin dankbar für Autoren wie Lawson, die uns zeigen – es gibt immer einen Weg. Auch wenn Du denkst alles und vorallem Du selbst und dein Leben ist einfach nur ein Schlachtfeld aus Versagen und schwarzen Gedanken – dieses Buch flüstert Dir zu: Du bist großartig. Vielleicht schräg, vielleicht ungewöhnlich, vielleicht ein*e Aussenseiter*in – aber liebenswert und einzigartig. Und es wird wieder Zeiten geben, in denen DU das auch sehen kannst.

Thank you Jenny, for writing this!

(Die deutsche Ausgabe erscheint am 17. Oktober)

Silver Linings – Matthew Quick

Ich werde mir den Film wohl noch einmal ansehen. Ich glaube, dass dieses Buch als Film hervorragend funktionieren kann und mich auch berühren wird. Als Buch kam es nicht recht an mich heran, ich fand irgendwan den Tonfall des Protagonisten so anstrengend, es zog sich. Wie gesagt – die Grundidee ist klasse, die Motive werden in bewegten Bildern sicherlich etwas für mich sein.

Das Jahr, das zwei Sekunden brauchte – Rachel Joyce

Nachdem ich ihren Erstling wirklich mochte, hatte ich mir hier wieder einen netten Schmöker erwartet. Ich habe mich gelangweilt. Ich habe mich wirklich durch das Buch geschleppt. So richtig kam nichts in Fahrt, die Atmosphäre war unglaublich düster (gut, so war es eben der Geschichte geschuldet…) und ich kam mit keiner der Figuren so richtig in Kontakt. Die Hauptidee des Romans konnte mich auch nicht überzeugen, eher verwirrte es mich. Ich habe schon einige sehr begeisterte Stimmen gelesen, leider kann ich mich dem nicht anschliessen.

Mr. Chartwell – Rebecca Hunt

Die Idee, einer Depression eine feste Gestalt zu geben, nämlich die eines großen schwarzen Hundes, ist an sich garnicht verkehrt und ließ mich das Buch näher in Augenschein nehmen. Auf den ersten Seiten überzeugte es mich auch, allerdings – die Idee hätte sich vielleicht in einer Kurzgeschichte wohler gefühlt. Über ein ganzes Buch hinweg ist sie zu dünn und trägt nicht, weshalb ich dieses Buch eher ernüchtert zuklappte nach dem Lesen. Schade!

Die Einsamkeit der Primzahlen – Paolo Giordano

Wie oft liest man einen Roman, der einen zusammenzucken lässt, der einen mitleiden lässt – obwohl man die Protagonisten nichtmal unbedingt mag? Noch dazu im Kontrast zur recht düsteren Handlung in einer klaren Sprache und einem guten Stil. Das Buch ist keine leicht-lockere Urlaubslektüre. Und sicherlich auch nicht in jeder Lebenssituation passend, kein Buch das man als Geschenk mit ins Krankenhaus bringen würde. Ein schwieriges, ein kantiges und anstrengendes Buch. Aber gerade deshalb wirklich lesenswert!

Mängelexemplar – Sarah Kuttner

Eines vorweg: Ich finde Sarah Kuttner zwar im Interview gut – im Fernsehen so lala. Ihre vorigen Bücher fand ich nicht wirklich den Kracher. Aber dieses Buch, liebe Namensgenossin- das haben Sie verdammt gut hinbekommen! Wow! Ich bin wirklich beeindruckt, mit welcher Präsenz und Klarheit hier eine Angststörung/Depression/Panikattacken beschrieben werden. Nichts da mit Friede,, Freude, Eierkuchen, nichts mit einfachem Happy-End. Nur das pure Leben, wie es um uns herum passiert und doch immer noch nicht wahrgenommen wird.Karo, die Progtagonistin ist so gut getroffen, das wir sie alle in unserer Clique haben könnten, das Buch zeigt viele Wege und einige verdammt kluge Gedanken auf. Und trotzdem besitzt es eine Leichtigkeit und eine Ironie die einen anspricht.  Ich fand es sehr gut und sage: Lesen, Lesen und verdammt nochmal: Lesen!

btw: Bitte dieses Werk auf gar keinen Fall im gleichen Satz wie Feuchtgebiete erwähnen. Dazwischen liegen Lichtjahre!