Die Scanner – Robert M. Sonntag

Eine Dystopie im Jugendbuch, die erschreckend realistisch wirkt und durchaus vorstellbar. Sie verzichtet auf rasante Action-Szenen, die Bedrohlichkeit zeigt sich für den Leser schon im „normalen“ Alltag. An Orwells 1984 & Farenheit 451 angelehnt, für Jugendliche aufbereitet, spannend zu lesen – und mir als erwachsenem Leser stellt sich mit leisem Rückenkribbeln die Frage – was wird wohl in 50 Jahren sein?

Vollendet – Neal Shusterman

Spannende Jugendbuch-Dystopie, die sich mit dem Thema Leben und Tod und vorrangig der Frage beschäftigt: wielange lebt oder existiert man? Wovon hängt es ab, wieviel kann man verlieren, ohne sich selbst zu verlieren? Organspende und das Verbot von Abtreibung werden hier als Aufhänger für eine klassisch gestrickte Geschichte benutzt und bieten viel Stoff zum Nachdenken, wäre vielleicht sogar als Schullektüre interessant. Für mich einziger Wermutstropfen: der eine Band wäre für mich vollauf ausreichend gewesen, eine ganze Trilogie hatte ich nicht erwartet und werde wohl auch die weiteren Bände nicht lesen – dafür reicht mir die Thematik nicht weit genug.

Die Bestimmung – Veronica Roth

Ein gutes Beispiel dafür, wie idealerweise eine Jugendbuch-Dystopie geschrieben und gestaltet sein sollte. Eine recht einfache, einteilbare zukünftige Welt, die erst nach und nach ihre Schwächen und Geheimnisse enthüllt, starke Hauptfiguren, ungewisse Gegner und stets die Frage, wer Vertrauter und wer Feind sein wird. Mit Schnelligkeit und Spannung fesselt einen dieses Buch bis zur letzten Seite und der Cliffhanger läßt einen wirklich gespannt zurück. Davon darf es jederzeit mehr geben!

 

Delirium – Lauren Oliver

Eigentlich hätte ich es wohl besser wissen müssen. Bereits ihr Erstling “Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie” hatte mich ja nicht so richtig vom Hocker gerissen. Und hier fand ich wirklich…ich sage mal so: ich lag krank im Bett beim Lesen und wollte etwas Leichtes lesen. Soweit wurde die Erwartungerfüllt, allerdings war mir, auch wenn die Grundidee nicht verkehrt war, das Buch einfach zu aufgebläht, viel zuviele Wiederholungen, die Geschichte kam sehr langsam in Gang und es kam nicht wirklich Lesefieber bei mir auf – die Charaktere blieben mir fremd, ich konnte einige Handlungsweisen nicht nachvollziehen. Ich habe mich beim Lesen teilweise wirklich geärgert und überlegt ob ich vielleicht zu alt für dieses Jugendbuch bin – andererseits bin ich generell durchaus ein Fan von Dystopien und habe mehrere, wirklich gute Bücher dieser Art im Jugendbereich gelesen, ohne mir zu alt vorzukommen. Nein, dieses Buch und ich, wir kommen nicht zusammen und ich werde die Fortsetzungen definitiv nicht lesen.

Cassia & Ky: Die Flucht – Ally Condie

Wie immer schwierig über eine Fortsetzung zu schreiben ohne zu spoilern, daher in gewohnter Kürze: für mich ein würdiger Nachfolger, etwas schwächer als der erste Band, damit aber immer noch packend, spannend und vorallem enthüllt sich hier einfach nochmal mehr, wieviele unterschiedliche Kräfte rund um die Gesellschaft in der Cassia & Ky leben wirken. Ich habs wieder in einem Rutsch gelesen, klasse Jugendbuch-Unterhaltung, wieder sticht die Geschichte aus den Massen der Dystopien, die der Markt gerade so hergibt heraus. Und wieder will ich wissen – wie geht es weiter?

Cassia & Ky: Die Auswahl – Ally Condie

Dieses Buch habe ich innerhalb kürzester Zeit verschlungen: es ist absolut fesselnd geschrieben, besitzt alles was eine packende Jugendbuch-Dystopie braucht: eine andere Welt, die erstmal fremd aber doch erschreckend real wirkt, eine mutige Heldin und eine Liebesgeschichte. Doch am wichtigsten: Fehler im System…man kann schwerlich aufhören zu lesen und Condie hat mich definitiv am Haken – ich will wissen wie es weitergeht, finde das die nächsten Bände noch viel Potential haben und freue mich sehr darauf zu erfahren wie es weitergeht mit Cassia und Ky – und dem System … Ganz sicher eine Empfehlung fürs Jugendbuch, wer Himmel&Hölle, Tribute von Panem oder Numbers mochte sollte hier unbedingt zugreifen!