Garp und wie er die Welt sah – John Irving

Uff, das wird schwer. Weite Strecken des Buches: super! Grade der Anfang gefiel mir extrem gut. Irving hat einen unverwechselbaren Stil, er ist einfach ein großer Erzähler. Ich verstehe auch immer noch, warum ihn soviele Menschen lieben und gerne lesen. Zwischendrin kämpft man immer ein bisschen, ist aber am Ende immer froh, das man durchgehalten hat. Und trotzdem – ich stehe auf skurriles, mochte auch viele Personen im Buch gern (Jenny Fields, Roberta), die Ereignisse laufen toll zusammen – dennoch bin ich mit Garp selbst absolut nicht warm geworden. Auch einige Passagen waren für mich einfach zu heftig – ich habe mich wirklich gefragt, was der Autor da bezwecken wollte? Schockieren? Maybe…Als Gesamtkunstwerk ist es trotzdem lesenswert – den es geht einfach um die großen Themen, die Tabus, die Ängste – es gibt auch viele wunderbare Szenen und Metaphern. Ich glaube, ich werde Irving immer etwas anstrengend finden und trotzdem immer mehr von ihm lesen

Frau Paula Trousseau – Christoph Hein

Ein wirklich, wirklich tolles Buch. Am Ende war ich richtig geschafft, fast schon deprimiert, aber auch sehr beeindruckt. Paula setzt sich im Laufe ihres Lebens gegen alle durch: ihre Eltern, ihre Männer – und lebt und liebt doch nur die Kunst. Das ist mehr als die Geschichte einer Emanzipation. Das ist Drama, das ist klare Linienführung, das ist ein Roman über Kunst, eine Familiengeschichte, Liebesgeschichte am Rande. Auch wenn Paula soviele Fehler macht – oder auch nicht, je nach Blickwinkel – sie wirkt trotz ihrer Kälte ungeheuer menschlich.

Hat mich wirklich sehr gefesselt. Wer bereit ist, sich auf ein trauriges, aber sprachlich so lesenswertes Buch einzulassen, der wird hier belohnt!

Ein eigenes Zimmer – Virgina Woolf

Nachdem ich daran relativ lange saß (zum einen weil es relativ “sprunghaft” geschrieben ist, zum anderen weil ich mich damit auseinandersetzen musste wie aktuell einige Ansichten von ihr doch immernoch sind…trotz das sie fast 100 Jahre her sind..). Ich fand es gut, aber man muss natürlich damit rechnen das man nicht jede literarische/persönliche Fußnote, Anspielung versteht. Viele Quintessenzen von ihr haben mir sehr gefallen und ich finde sie ist wirklich eine interessante, intelligente Frau gewesen, mit einer tiefen Seele. Trotzdem, es ist nichts zum Schnell-Weglesen und auch nicht ganz leicht. Gelesen hab ichs aber doch gern.