Das Buch trägt den Untertitel “Ein ehrlicher Schwangerschaftsroman”. Und diesen Untertitel trägt das Buch zurecht. So einiges habe ich in letzter Zeit angesehen, angelesen und eher genervt wieder weggelegt…Dieses Buch hingegen hatte ich innerhalb eines vergnüglichen Nachmittages durch und dachte nur: So isses! Sehr angenehm und mit Leichtigkeit geschrieben, nicht belanglos, sondern mit allem, was eine schwangere Frau so umtreibt. Ausserdem hat Jakobs mich einige Male zum Lachen gebracht und macht den Eindruck, sie könne auch über sich selbst lachen – für mich ein wirklich schöner Einstieg in die Schwangerschaft!
Schlagwort: Erfahrungsbericht
Drachenwind – Kerstin Tomiak
Kerstin Tomiak hat etwas getan, was wohl die wenigsten freiwillig tun würden. Sie ist für den ISAF für ein Jahr nach Afghanistan gegangen. Warum? Genau dieser Frage und auch der Frage “Was erwartet mich hier?” geht Tomiak in diesem Buch auf den Grund. Sie möchte dieses Land, diese Kultur, die Menschen wirklich kennenlernen. Aber auch einen Blick auf das hiesige stationierte Militär werfen – was passiert dort eigentlich wirklich? Das ganze hat sie in diesem Bericht beschrieben, sehr nah, authentisch und ungekünstelt. Sie hat mit Menschen gesprochen, ihre Erfahrungen einfließen lassen, die Chancen, die dieses Land hat angesprochen und sich kritisch mit sich selbst und ihrer Aufgabe dort auseinandergesetzt. Ihre Sichtweise liest sich packend und informierend zugleich – man entdeckt ein Stück Afghanistan, das einem so vorher nicht begegnet ist.
Für mich ein tolles Buch, das wirklich länger hängengeblieben ist und mir dieses Land ein ganzes Stück näher gebracht hat!
Ich bin dann mal weg – Hape Kerkeling
Über dieses Buch ist bereits viel geschrieben worden. Ich habe es in der Weihnachtszeit täglich zig mal über den Ladentisch geschoben. Nun wollte ich es endlich auch selbst lesen… Was für mich heraus stach war weniger der Aspekt des Pilgerns, noch die Beschäftigung mit Religion (obwohl ich die auch nicht erwartet hätte und sehr angenehm überrascht war). Für mich war es: Freundschaft. Sowohl mit sich selbst als auch mit den anderen, die diesen Weg gepilgert sind. Die meisten pilgern wohl um zu Gott zu finden. Wenn man der Meinung ist, das Gott auch in einem selbst ruht, dann muss man Freundschaft mit sich selbst schließen um Gott zu treffen. Das muss passieren, bevor man mit anderen gute Beziehungen anfangen kann. Dort hat Hape Kerkeling einen Nerv getroffen, den hoffentlich noch viele andere herauslesen. Das Buch war ehrlich. Das imponiert mir gerade in der heutigen Zeit sehr.
Ein tolles Erzähltalent, ein gut geschriebener Bericht, Zeugnis eines Menschen, der losgegangen ist. Und last but noch least – ich habe sehr geschmunzelt und lief ein kleines Stück weit mit.
Ein tolles Buch!
Zwei Frauen – Diana Beate Hellmann
Dieses Buch ist ja schon ein wenig älter, die Thematik – die Auseinandersetzung mit Krebs, Tod, Lebenswillen allerdings immer aktuell. Auch wenn einige medizinische Details sich sicherlich heutzutage gewandelt haben, tut das der Intensivität dieses Buches keinen Abbruch. Als die junge Tänzerin Eva Martin die Diagnose Krebs bekommt, bricht eine Welt zusammen. Als sie im Krankenhaus mit Claudia Jakoby in ein Zimmer gelegt wird, kann sie mit dieser Person, die schimpft und zetert, sich über alles lustig macht und fluchend ereifert erstmal wenig anfangen. Doch gemeinsam geraten die beiden in einen Prozeß der klarmacht – so unterschiedlich sind beide nicht.
Das Buch hat mich zunächst mit seinem starken Schreibstil fasziniert. Später empfand ich ihn etwas weniger stark, was vielleicht aber auch an den Geschehnissen liegen mag. Das Buch ist teilweise ganz schön heftig, ich würde es sicherlich nicht jedem in jeder Lebensphase empfehlen. Man will es mal in die Ecke werfen, mal heult man und man ist mal voll Bewunderung für Claudia, mal ist man entnervt von Evas Höhenflügen und doch – hier kämpfen zwei Frauen und sie kämpfen um so viel.Hier geht es um Leben, Tod, um den Willen zu leben, um Schmerzen und um die Frage, was man eigentlich will.
Eine Empfehlung mit Vorwarnung, aber definitiv eine Empfehlung!
Jetzt ist Heute – Kora Decker
Kora Decker beschreibt, wie sich ihr Leben verändert, nachdem sie an Brustkrebs erkrankt ist. Solche Bücher empfinde ich als schwer zu rezensieren – sind die meisten doch keine Schriftsteller, deren Stil man vielleicht kritisieren würde – es geht viel mehr um Inhalte. Ich würde sagen: viel Einblick für Menschen, deren Freunde oder Verwandte auch an Krebs erkrankt sind. Eine ganz eigene Art von Auseinandersetzung mit der Krankheit – es gibt für jeden nur eine Art und die muss jeder für sich selbst finden. Frau Decker hat mit Humor und mit sehr viel Willen um das Leben gekämpft. Das hat mir imponiert. Ich wünsche ihr von Herzen das alles gut bleibt.
Schlechter Sex 2 – Mia Ming
In diesem zweiten Teil von “Schlechter Sex” kommen nun die Männer zu Wort. Beim ersten Teil hatte ich viel Spaß, hier habe ich auch ab und an geschmunzelt, fand die Geschichten aber insgesamt irgendwie nicht soo den Reisser. Irgendwie schade.
Heute bin ich blond – Sophie van der Stap
Der Untertitel lautet: “Das Mädchen mit den neun Perücken”. Vielleicht war es das, was mich dann erst recht nach dem Buch greifen liess. Sophie wird mit 21 zur Krebspatient, muss durch viele Arztgespräche, Krankenhausaufenthalte, Chemo. Nach und nach setzt sie sich mit der Krankheit auseinander, mit ihren Perücken und sehr viel widersprüchlichem in ihr selbst. Ich finde es schwer dieses Buch zu “beurteilen”, das steht mir nicht zu. Ich kann nur sagen, das ich ihre sehr ehrliche Art, mit der sie dieser Krankheit Sinn abtrotzt, ihre Wut und Kraft mit der sie schreibt, sehr bewundere. Danke Sophie, ich denke du hast vielen Mut gemacht!
Oben ohne (Die Entscheidung zu leben) – Evelyn Heeg
Erstaunlich gut! Hatte eher ein “Drama”-Buch erwartet, nicht so ausgeklügelt etc. Wurde positiv überrascht. Evelyn Heeg hatte in ihrer nächsten Familie mehrere Todesfälle, alle Frauen erkrankten an Brustkrebs. Nun stellt sich die Frage – ist auch sie erblich vorbelastet und läuft mit einer tickenden Zeitbombe durch die Gegend? Sie entscheidet sich für eine relativ radikale Methode und lässt sich das Brustgewebe vorsorglich entfernen. Wirklich angenehm geschrieben, ehrlich, klar, auch die ganze Geschichte “drumherum” wird erzählt und gibt so ein Gesamtbild das Mut macht. Für Betroffene und Angehörige auch mit Infos versehen.
Schlechter Sex – Mia Ming
33 Frauen berichten über ihre Erlebnisse mit Sex – die eher unangenehmen. Ich fands unterhaltsam, lustig und finde es ne amüsante Lektüre, wo vielleicht wirklich der eine oder andere noch was lernen kann – ich glaube so ziemlich jeder kann sich im einen oder anderen wiederfinden. Im Gegensatz zu einigem sonst so “tabubrüchlichen” was momentan so gehypt wird (Ich sage nur Feuchtgebiete..) – das hier war wenigstens auf dem Boden, ehrlich und graderaus. Danke!
Eat, Pray, Love – Elisabeth Gilbert
Erfahrungsbericht einer Frau, die nachdem sie aufgrund ihrer Scheidung und Depressionen wirklich am Ende ist, eine Reise macht. In Italien lernt sie genießen (vorallem Essen) und die Sprache lieben, in einem Ashram in Indien Meditation und auf Bali schliesslich Lieben, Freundschaft und wieder “ganz” werden. Sie ist Journalistin, was man auch etwas am Stil merkt, trotzdem ist es ein sehr ehrliches Buch, einiges hat mich sehr angesprochen, weil es nicht nur “salopp” hingeschrieben wurde, sondern auch mal etwas tiefer ging. Trotzdem gibt es einige Längen oder auch Auffassungen die ich jetzt so nicht teile, die taten dem Buch aber keinen großen Abbruch.