Wieder eine wunderschöne Entdeckung aus dem ersten Programm des Königskinder Verlages, der mit bei diesen Titeln eine ganz hohe Trefferquote bei mir landete. Sensibel erzählt, eine traurige und doch mutmachende Geschichte über den Verlust von Familie und das Wiederfinden von Heimat und Geborgenheit.
Schlagwort: Familie
Kirschen im Schnee – Kat Yeh
Ach! Was war das für ein FABELHAFTES Jugendbuch. Lange habe ich keines mehr gelesen, was mich so glücklich gemacht hat. Eine zu Herzen gehende Geschichte garniert mit leckeren, liebevollen Rezepten. Wendungen mit denen der Leser so nicht rechnet und über all dem dieses Funkeln, was nur die speziellen Bücher haben. Ich liebe es, wenn ein Buch in der Lage ist, mich zu überraschen und glücklich zu machen. Hach!
Kindeswohl – Ian McEwan
Über dieses Buch haben wir im Buchladen durchaus leidenschaftlich debattiert. Ich würde mich definitiv als McEwan-Fan bezeichnen, meine Kollegin auch. An diesem Buch haben wir uns aber entzweit Während für mich der rote Faden nicht richtig herauskam, ich die beiden Hauptthemen jeweils als nur halbherzig behandelt empfand, ging es meiner Kollegin genau andersherum. Sie fand gerade diese Zerissenheit zwischen Privatem und Beruflichem der Hauptperson reizvoll. Zwischendrin, Passagen, die uns beide begeistert haben. Diese konnten es für mich zum Schluss, allen Gegenargumenten zum Trotz nicht mehr rausreißen…
Die Middlesteins – Jami Attenberg
Wäre die ein oder andere Bloggerkollegin nicht so hartnäckig in ihrem Lob gewesen, ich hätte das Buch vielleicht doch wieder zur Seite gelegt. So stolperte ich über den für mich eher schwierigen Anfang hinweg: und verstand, was die positiven Besprechungen so lobten. Die Middlesteins sind eine spezielle Familie, ein Geflecht, was hier Schicht für Schicht enthüllt und seziert wird. Das ganze gespickt mit Witz und ein wenig Skurrilität: so entsteht dann ein Roman, dem ich verzeihe, dass wir am Anfang nicht zueinander fanden und den ich gerne gelesen habe.
Wovon wir reden, wenn wir von Liebe reden – Raymond Carver
Das Jahr begann mit Kurzgeschichten – und was für welchen! Carver und Murakami werden oft in einem Atemzug genannt und das nicht von ungefähr, weshalb ich das Buch auch vor Jahren kaufte. Während ich seine Geschichten nun endlich las fragte ich mich: warum habe ich so lange gewartet?! Kurzgeschichten haben mich noch nicht oft überzeugen können, aber dieser Band hat mich umgehauen und begeistert, diese verdichtete Atmosphäre, die wenigen Striche mit denen Carver hier Szenarien entwirft, er packt mich, er rüttelt mich wach, kurz: ganz, ganz große Kurzgeschichtenempfehlung!
Aufstieg und Fall des Wollspinners William Bellman – Diane Setterfield
Ich lese selten historische Romane, für Diane Setterfield mache ich aber gerne eine Ausnahme. Schön gesponnenes Werk, liest sich süffig.
Die Anarchie der Buchstaben – Kate de Goldi
Hat mich leider eher enttäuscht. Ich wurde mit den Figuren nicht warm, die Ideen waren nicht verkehrt, aber ich glaube, ich hatte etwas ganz anderes erwartet und habe es mit einem “Huch? Das war es schon?”-Gefühl zugeklappt…
Das Blubbern von Glück – Barry Jonsberg
Der ungewöhnliche Aufbau des Buches unterhält von der ersten Seite an, man schliesst Candice Phee und ihre Altklugheit einfach gleich ins Herz. Eine schwierige Familiensituation, mit Humor und einem Schmunzeln erzählt. Candice mag nicht für alle Probleme eine Lösung haben – aber sie versucht alles, was in ihrer Macht steht, um die Dinge ein kleines bisschen besser zu machen. Ab 10 Jahren.
Hiob – Joseph Roth
Ein Klassiker, den ich unbedingt kennenlernen wollte, ist er doch eines des Lieblingsbücher einer ganz wunderbar belesenen Freundin von mir. Eigentlich hat sie bereits die perfekte Besprechung zum Buch verfasst, ich versuche es aber dennoch: es ist eine Geschichte über das Leben in harten Zeiten und das Unglück, was sich im unerwarteten Moment doch noch zum Glück wandeln kann. Es ist ein Einblick in eine jüdische Familie und ihren Umgang mit Schicksalsschlägen, in die Momente des Zweifelns und des fester Verwurzelns im Glauben.
Aufstieg und Fall großer Mächte – Tom Rachman
Ach Herr Rachmann! Was machen Sie denn nur mit mir? Ich habe Ihren vorherigen Roman “Die Unperfekten” sehr gemocht. Ich fing diesen hier an und dachte: was für ein wunderbarer Romananfang, ich war beglückt. Und dann … irgendwo in diesem Buch ergaben sich Brüche, es zog sich hin, ich legte es immer öfter bei Seite und war zum Schluss hin dann doch froh, es beendet zu haben. Es ist gut geschrieben, das ist keine Frage und es schliessen sich am Ende alle Kreise. Und doch bleibe ich als Leser zurück und war leise enttäuscht, weil der starke Anfang mit dem Rest des Buches nichts mehr gemein hatte, ja fast wirkte, als sei er eigentlich der Beginn einer ganz anderen Geschichte gewesen.