Ich bin ein Buchmensch, durch und durch. Wenn ich lese, dann läuft in meinem Kopf ein eigener Film ab, ich besetze die Figuren und sie erwachen in meiner Vorstellung zum Leben. Und so gerne ich diese Freiheit habe, manchmal interessiert mich doch, wie ein geliebtes Buch filmisch umgesetzt wurde. In den letzten Monaten habe ich einige Buchverfilmungen gesehen und einige noch auf der Liste stehen.
Ganz oben auf der Begeisterungsskala steht für mich “Der große Trip” von Cheryl Strayed. Das Buch habe ich verschlungen, mich hat der Weg dieser Frau sehr imponiert und ich war enorm gespannt, wie das alles im Film wirken würde. Das Buch geht natürlich weiter in die Tiefe was die Auseinandersetzung mit sich selbst von Strayed angeht, aber der Film kann absolut mithalten: Witherspoon (als Cheryl Strayed) ist genauso eine Top-Besetzung wie Laura Dern (als Mutter Bobbi) und beide sind exakt so, wie ich sie mir vorgestellt hätte. Dazu kommen natürlich die beeindruckenden Naturaufnahmen und die intensive Stimmung, die sich durch den ganzen Film zieht. Für mich definitiv ein Muss-man-sehen-Tipp!
Wenn ich große Gefühle möchte, greife ich sowohl im Buchregal als auch bei den DVDs nach Nicholas Sparks. Besonders gelungen (und für mich in diesem Falle fast einen Zacken besser als der Roman) war “Mit Dir an meiner Seite” . Ein Taschentuch-Film, ein Familiendrama und eine Liebesgeschichte mit Musik.
Im Jahr 2009 hat mich “Die Karte meiner Träume” von Reif Larsen total begeistert. Das Buch stach besonders durch seine Ausstattung hervor, zig Anmerkungen und wissenschaftliche Notizen der Hauptperson an den Seitenrändern, eine kleine Leseherausforderung, in der ich völlig versunken bin. Diese Besonderheit kann der Film nur in Teilen wiedergeben, dafür besticht er mit einer sehr überzeugenden Helena Bonham Carter. Der Regisseur Jean-Pierre Jeunet (Die fabelhafte Welt der Amelié) lässt die große Weite der U.S.A auf den Zuschauer wirken, er lässt mit bunten Farben und mit großem Spaß an den ungewöhnlichen Charakteren einen sehenswerten Film entstehen.
John Greens “Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ ist mittlerweile natürlich einem großen Publikum bekannt, hat sich zur Schullektüre gemausert und Green hat es wie kein zweiter Jugendbuchautor geschafft, seine jungen Leserinnen und Leser (und auch das ein oder andere ältere Semester) für sich einzunehmen. Das Buch hat mich weinen und lachen lassen, es hat lange gedauert bis ich mich entschliessen konnte, den Film zu schauen. Ich denke jeder Buchfreund kennt dieses bange Gefühl, ob die Verfilmung dem Buch gerecht werden kann. Man merkt dem Film an, dass hier eng mit dem Autor zusammengearbeitet wurde und die Veränderungen minimal sind. Ich brauchte genauso viele Taschentücher wie beim Lesen, den beiden Hauptfiguren nahm ich jede einzelne Sekunde ab, es gab Szenen bei denen ich ergriffen auf dem Sofa saß … Volltreffer!
Auf meiner Will-ich-sehen-Liste für die nächsten Monate stehen noch diese Filme:
“Mein Leben ohne gestern“ von Lisa Genova wurde unter dem englischen Titel “Still Alice” verfilmt. Der Trailer lässt mich einiges erwarten, das Buch hatte seinen ganz eigenen Ton und die Thematik hat mich länger beschäftigt. Julianne Moore ist eine großartige Schauspielerin, schon dieser kurze Einblick in der Vorschau zeigt dass sie die nötige Klaviatur von Emotionen schauspielerisch darzustellen weiss.
“Das also ist mein Leben” von Stephen Chbosky (“Vielleicht lieber morgen“). Das Jugendbuch habe ich bereits vor Jahren gelesen. Was mich daran so berührte war, dass sich das Buch entblätterte und erst nach und nach klarwurde, worum es wirklich geht. Charlies Schicksal ging mir nahe und ich hoffe sehr, dass der Film diesen Aspekt gebührend behandelt. Ich bin außerdem ein Fan von Emma Watson und kann sie mir gut in dieser Verfilmung vorstellen.
Um diesen Film schleiche ich seit langem herum. “Naokos Lächeln” gehörte zu einem der allerersten Bücher von Haruki Murakami das ich las – zum Teil in meiner Mittegspause auf dem Rücksitz meines allerersten Autos, das Buch ist mittlerweile ordentlich abgeliebt und bleibt eines meiner Lieblinge. Ob ein Film da jemals heranreichen könnte? Ich bin nicht sicher, ob ich hier wirklich meine Vorstellung gegen die des Regisseurs eintauschen möchte – wir werden sehen
Was habt ihr in letzter Zeit für Literaturverfilmungen gesehen? Habt ihr Tipps oder ratet ihr vom ein oder anderen Film leidenschaftlich ab? Und welche Reihenfolge bevorzugt ihr – erst das Buch und dann den Film oder andersherum?
Dieser Artikel entstand in Kooperation mit clipfish.com.