Americanah – Chimamanda Ngozi Adichie

Ein hochaktueller Roman, der sich für mich durch gleich drei Dinge auszeichnete: er war intelligent, pointiert bis bitterböse und er behandelte ein Thema, was mir immer wieder vor die Füße gespült wird: Diskriminierung und Alltagsrasissmus (der oft etwas versteckte, den wir in unserer ach-so-aufgeklärten-Welt oftmals nicht sehen wollen und der doch so erschreckend verbreitet ist – immernoch!). Zu diesen Themen einen Text zu lesen, der zudem vom Handlungsverlauf her überzeugt, eine frische Stimme und eine authentische Protagonistin bereithält – das nennt man dann wohl einen Glücksfall in der Belletristik!

Der Liebe eine Stimme geben – Lisa Genova

Bücher über Autismus sind immer wieder in meine Hände geraten, es ist ein Thema, dass mich, gerade weil es soviele Arten und Verläufe gibt, sehr umtreibt. Genova hat als Psychologin sicherlich den Hintergrund, um solch einen Roman schreiben zu können und die Schilderungen aus Sicht des jungen Autisten haben mich sehr angesprochen. Sie bedient sich allerdings noch einer zweiten Komponente, die ich als eher schwierig empfunden habe, denn ihre Bücher sind eigentlich nicht dafür bekannt, übersinnliche Elemente zu enthalten. Diesmal schienen sie nötig, um die Geschichte abzurunden, ich wünschte allerdings, sie hätte darauf verzichtet.

Die Wahrheit und andere Lügen – Sascha Arango –

Der Plot sprach mich anfangs enorm an: auch die ersten Seiten versprachen einen angenehm durchkomponierten Krimi. Über die nächsten Kapitel verlor sich der erstmal gute Eindruck allerdings immer weiter, bis ich zum Schluss eher erleichtert war, das Buch zuklappen zu können. Im Nachgang las ich, dass der Autor sonst unter anderem für Fernsehproduktionen schreibt. Als Verfilmung könnte ich es mir besser vorstellen, als Buch bleibt es mir zu dürr, zu wenig.

Ganze Tage im Café – Sólveig Jónsdóttir

Manchmal brauche ich einen Schmöker. Nicht zu seicht, aber auch nicht zu schwer, mit Figuren die mich ansprechen, einer Umgebung, die ich so vielleicht noch nicht kannte. Volltreffer! Tatort: Island. Täter und Opfer: Vier junge Frauen. Was passiert? Das Leben – in jeglichen Facetten, in all seinen Höhen und Tiefen.

Das wahre Leben von Milena Moser

Mein erstes Buch von Milena Moser und definitiv nicht mein letztes – ich bin sehr positiv überrascht worden. Sie schreibt so offen und ehrlich, dass es mich sofort für sie einnahm, noch dazu über zwei Frauen, deren Leben ganz und garnicht so verläuft, wie sie es erwartet haben. Beide wählen unterschiedliche Wege für ihr Weiterkommen, beide sind spannende, kantige Figuren, die mir beim Lesen unter die Haut gingen. Hat mich sehr beeindruckt, fand ich richtig klasse!

Tu Dir gut: Das Wohlfühlbuch für Frauen – Jennifer Louden

Der Name ist Programm – ein Buch gespickt mit Ideen, Vorschlägen und Ritualen um sich richtig wohlzufühlen. Wie das so ist mit Ratgebern – es muss für einen selbst passen. Mein Exemplar jedenfalls ist gepflastert mit Post-Its, vieles habe ich angestrichen und probiert. Gerade im Bezug auf die praktische Ausführung bietet sie viele Anregungen, Schreibübungen, Rituale, Affirmationen. Was ich an diesem Buch besonders mag ist, das man das Gefühl hat, die Autorin meint es wirklich gut mit einem und möchte einfach einen kleinen Beitrag dazu leisten, das man auf sich achtet, sich selbst etwas Gutes tut. Sollten wir schliesslich alle machen …;-)

Die Dienstagsfrauen – Monica Peetz

Ich hatte hier ein bisschen mehr erwartet – weniger Klischee, mehr Frauenfreundschaft, ein schönes Buch mit Witz und Spannung. Ja, es war nett und ganz okay, bediente aber soviele Stereotypen und hatte wenige glanzvolle Momente das ich mich etwas geärgert habe. Zunächst brach ich es sogar ab, las es dann im Zuge des Lesekreises aber doch noch zu Ende. Fürs Sofa und die Badewanne mag es durchgehen aber auch da habe ich schon schönere Schmöker gelesen.