Die Finkler-Fragen – Howard Jacobson

Gleich vorneweg: dieses Buch kann man nicht mal so eben lesen. Man muss durchaus ein wenig dranbleiben und ein gewisses Interesse für das Jundentum und seine Bräuche mitbringen. Bleibt man aber dran, so wird man belohnt mit einem Roman der gespickt ist mit Witz und Scharfsinn. Mitunter bitterböse nimmt sich Jacobson seinen ziemlich neurotischen Figuren an und lässt vorallem seine Hauptfigur im Geiste ganze Schlachten mit sich selbst ausfechten (manchmal ein klitzekleines bisschen langatmig, aber das verzeihe ich). Richtig tolle, ungewöhnliche Literatur und nicht umsonst mit dem Booker Prize ausgezeichnet.

Geschichte einer Ehe – Andrew Sean Greer

Eine Dreiecksgeschichte der ganz anderen Art, angesiedelt in den USA der 50ger Jahre. Eine sehr dichte Sprache, unheimliche viele Gedanken, Erinnerungen, wunderschöne, traurig-ziehende Beschreibungen über die Ehe, die Liebe, das Leben. Die Geschichte tritt, obwohl sie wirklich von Anfang an Neugier und Spannung erzeugt, oft etwas in den Hintergrund, aufgrund dieser intensiven Beschreibungen, aber da diese so mitreissen, tut das keinen Abbruch. Ein toller Roman über die Liebe, vielleicht grade für diejenigen, die von der großen, perfekten Liebe mal eine Pause brauchen.