Geschenkt – Daniel Glattauer

Es gibt sie, diese Bücher, die einen quasi auf der Stelle glücklich machen. Dabei beschreibt Glattauer weder die ganz große Liebe, noch das Paradies, nein, das Thema Alkoholismus und auch eine schwierige Vater-Sohn-Beziehung sind sehr präsent. Und doch…dieses Buch lässt einen glauben, dass gute Dinge passieren, dass die Menschen sich ändern können und kleine Wunder einfach geschehen. Ich habe das Buch innerhalb von drei Stunden im Park ausgelesen und war danach – ganz genau – rundherum glücklich. Danke Daniel Glattauer!

Christmas Jars – Jason F. Wright

Kennt ihr Christmas Jars? Ich kannte diesen Begriff nicht – bis vor zwei Jahren meine Mutter an Heilig Abend nach Hause zurückkehrte und ein Marmeladenglas, bis obenhin gefüllt mit Münzen und Scheinen, an ihrer Haustür fand. Meine Mutter recherchierte und fand dieses Buch. Die Geschichte der Christmas Jars wird hier erzählt – eine Familientradition, die nach und nach immer weitere Kreise zog. Und auch, wenn es hier und da ein wenig rührselig anmutet – die Idee hinter diesen Gläsern ist einfach wunderbar. Und ich danke denjenigen, die meiner Mama so eine große Freude gemacht haben – das Glas kam zur richtigen Zeit und es berührt mich immernoch, dass jemand für sie so großzügig war. Danke in die Nacht!

Allmen und die Dahlien – Martin Suter

Fand ich die ersten beiden Bände rund um den Ermittler Allmen noch herrlich originell, schlich sich hier ein leichter Ermüdungseffekt ein. Der Fall riss mich nicht wirklich mit, Allmen war gemütlich geworden, es fehlte an Spannung. Ein wenig klärte sich das: dieser Teil ist wohl als Zweiteiler gedacht, was ein wenig das ruhige Daherkommen erklärt. Ein bisschen verstimmt es mich aber auch: ich bin kein Fan von solchen unerwarteten Unterbrechungen. Das können Sie doch besser, Herr Suter!

Kapital – John Lanchester

Ein opulenter Roman – nicht nur durch seine Dicke, auch durch die Fülle an Personen und Themen, die Lanchester hier versammelt. Der Klett-Cotta-Verlag mausert sich in letzter Zeit immer mehr zu einem Verlag, den ich im Auge behalte und auch mit diesem Buch hat er seinen Status wieder untermauert. Ein Kaleidoskop an Menschen, alle verbunden durch ihren Wohnort: die Pepys Road in London. Und durch eine Karte im Briefkasten, auf der geschrieben steht „Wir wollen, was ihr habt!“ – Werbegag, Drohung, Scherz oder geht es, wie so oft in diesen Tagen, einfach nur um Geld? Die Bewohner haben alle so ihre eigene Art, mit der ungewohnten Post umzugehen. Als Leser folgt man mit einem gewissen Vergnügen den ganz unterschiedlichen Lebenswegen, bangt, amüsiert sich, hält den Atem an – und fühlt sich zum Schluss einfach richtig gut unterhalten!

Die Lektionen – Naomi Alderman

Ein reicher, junger Student mit viel Charisma, die altehrwürdige Atmosphäre von Oxford und Studenten, die die Nähe von diesem jungen Mann suchen, wie Motten das Licht. Was passiert, wenn Geld keine Rolle spielt? Wie lange halten Freundschaften, die sich auf diesem Fundament gründen? Wie offen kann man sein (auch in sexueller Hinsicht), was ist Spiel, was ist Ernst? Das Buch hat mich nicht völlig begeistert, jedoch einiges an Fragen aufgeworfen, was ich ja immer wertschätze. Spitze und pointierte Beobachtung, die sicherlich auch aus eigenem Erleben gespeist wurde, ist die Autorin doch selbst Absolventin von Oxford.

Eine Klasse für sich – Curtis Sittenfeld

Liest sich super “runter”, hatte ich in kürzester Zeit durch, obwohl es nicht ganz dünn ist. Erzählt den Alltag an einer Elite-Highschool in Boston, erzählt von einer Aussenseiterin, die vielleicht nicht mal ganz unschuldig daran ist, das sie dazu wird. Die ganze Atmosphäre dieser Schule (über Geld wird nicht gesprochen, aber man kann es überall sehen…etc.) und auch die Handlungsweise des Mädchens kommen gut rüber, eine Geschichte in der man sich fest liest.