Endlich wieder Stroud, wie man ihn kennt und liebt. Was soll ich sagen: hier kommt wieder der herrliche Witz des Autors zum Tragen, die Geisterumgebung ist mal etwas erfrischend anderes, das Team rund um Lockwood ein schön skurriles: hat mir rundherum gefallen. Einzig: es ist definitiv ein Jugendbuch, weniger erwachsen als Bartimäus. Aber: wer schert sich darum? Ich jedenfalls nicht: ich freue mich auf eine tolle neue Jugendbuch-Reihe mit gruseligem Einschlag!
Schlagwort: Gruselig
Das dunkle Lied des Todes – Bjarne Reuter
Bei diesem Buch saß ich aufrecht im Bett und konnte kaum aufhören – so spannend war es und vorallem gruselte es einen zwischendrin so richtig, da kann man dann nachts nicht einschlafen, bis man es zu Ende gelesen hat… Zudem toll geschrieben, es ist zwar als Jugendbuch deklariert, aber durchaus auch für Erwachsene zu empfehlen, die eine Vorliebe für Krimis haben. Der Autor breitet genüsslich die Geschichte aus, fügt hier ein Stück Information ein, dann dort ein Stück – und zieht dann den Erzählfaden immer enger, bis einem am Ende fast die Luft wegbleibt – Wow!
Das Gespenst von Canterville – Oscar Wilde
Ein feines, kleines Buch von Großmeister Oscar Wilde. Dieses las ich im Zuge einer “Wir lesen Klassiker”-Gruppe – schadet ja nie, sowas mal einzustreuen. Zumal ich großer Wilde-Fan bin. Und auch hier wieder: ich liebe die Sprache, die Beschreibungen der Umgebung, Wildes Gabe, mit feinen Strichen die Charaktere der Familie nachzuzeichnen – und ein ungewöhnliches Gespenst bei dem man zwischen Lachen und Mitleid schwankte. Zwar war ich zum Schluß hin etwas erstaunt über das gewählte Ende, jedoch, nachdem es sich setzen konnte, kann ich Wilde verstehen – so hat er dem ganzen doch noch die Prise “geheimnisvoll” verliehen.
Das Buch wartet mit wundervollen Sätzen wie “aber sonst ereignete sich nichts von besonderer Bedeutung” auf und Worten wie “Butterrutschbahn” und einem in Filzpantoffeln spukenden Gespenst..was will man mehr?
Danke an Christine fürs Gründen der Klassiker-Gruppe!
Der Untergang des Hauses Usher – Edgar Allan Poe
Grandios! Ich kannte bisher sehr wenig von Poe, aber diese kleine Novelle hat mein Herz erobert. Gruselig, toll geschrieben, ich will mehr von Poe…! Gut das ich hier noch gesammelte Werke habe…
Die Zwillinge von Highgate – Audrey Niffenegger
Ich fing dieses Buch an und die ersten 100 Seiten waren weg wie nichts – ein toller Stil, ein echter Page-Turner. Wie die meisten ahnen, wird Niffenegger auch diesmal ein phantastisches Element eingebaut haben – das muss man mögen, in jedem Fall eine Geschmackssache. Als Elspeth stirbt, hinterlässt sie eine große Wohnung in London, direkt am Highgate-Friedhof. Die Nichten ihrer Zwillingsschwester, mit der Elsbeth kaum noch Kontakt hatte, sollen die USA verlassen und diese für ein Jahr beziehen. Aber Elsbeth hinterlässt auch ihren Liebhaber, Robert, der den Mädchen das Einleben erleichtern soll. An alles hat Elsbeth gedacht – sie hat nur nicht damit gerechnet, selbst als Geist in der Wohnung zu verweilen…
Insgesamt musste ich lange nachdenken, wie ich das Buch fand. Ich fand die Geist-Elemente eigentlich sehr spannend und auch die Geschichte hatte genug Geheimnisse und Faszination. Einige Kleinigkeiten als auch Angewohnheiten der Protagonisten sowie die etwas unheimlichen Zwillinge machten es schwer, dem Buch uneingeschränkt eine Bestnote zu geben. Andererseits hatte ich es extrem schnell durch und auch genoßen. Einzig der Schluss, der sehr abrupt kam und mich ehrlich gesagt nach Luft hat schnappen lassen, hinterlässt einen etwas schalen Nachgeschmack. Trotzdem mit Abstand, hab es gern gelesen.