Violas bewegtes Leben – Adriana Trigiani

Hier hatte ich mir recht viel erwartet: Hanser Verlag, ein sehr schönes Taschenbuchcover, die ersten Seiten in einem netten Ton gehalten. Am Ende blieb es eine Internats-Freundschafts-Erste-Liebe-Geschichte, die ein bisschen durch die Anmerkungen zum Filmen aufgewartet wurde, ansonsten aber sehr pädagogisch-wertvoll anmutete: die Freundschaften, das Verhältnis zu den Eltern und der Umgebung, alles wurde ganz offen und ehrlich (man könnte auch sagen: gestelzt und unauthentisch) ausdiskutiert, durchreflektiert und das ganze wieder und wieder – anstrengend. Schade, denn das hat mir den Spaß am Lesen eher vergällt.

Night School: Du darfst keinem trauen – C.J. Daugherthy

Von aussen würde man das Buch wohl als einen weiteren Titel in Richtung Vampire, düster, geheimnisvoll einordnen. Geheimnisvoll ist es auch – allerdings kommt es von vorne bis hinten ohne übersinnliche Phänomene aus. Prima Lesefutter für Jugendliche (denn es wird einige weitere Bände geben) das sich, ganz klassisch, im Internat abspielt. Hier geht es aber wie gesagt mal weder um Magie, noch um Fantasiewesen sondern um knallharte Fakten: Elite, Konkurrenzkampf, Intrige, Macht – spannend erzählt.

Die unrühmliche Geschichte der Frankie Landau-Banks – E. Lockhart

Ich gebe ja zu, ich habe das Buch im Stapel immer wieder nach unten rutschen lassen. Schräger Titel, auf dem Cover das Portrait eines älteren Herren dem mit Klebeband ein pinker BH aufgeklebt wurde – ich erwartete Internats-Klamauk und eine eher leicht-lockere Liebesgeschichte. Weit gefehlt. Zwar fehlt es nicht an Internats-Atmosphäre und auch eine Liebesgeschichte gibt es. Allerdings mit einer Heldin, die zur Clique der Reichen und Schönen zwar dazugehören möchte – jedoch nicht um jeden Preis. Und wenn sich ihr öffentlich die Gelegenheiten nicht bieten, ihre Meinung zu sagen, agiert sie eben anders…viel Wortwitz, tolle Reflektion der Hauptperson, klasse erzählt – gehört in den Koffer eines Teenies im Sommerurlaub!

House of Night: Gezeichnet – P.C. Cast/Kristin Cast

Schon lange bevor das Leseexemplar eintraf, wurde hier die Werbetrommel gerührt – der einzig wahre Bis(s)-Nachfolger, DIE Vampirserie überhaupt – verständlich das die Erwartungen dementsprechend hoch gesteckt waren – ist die Reihe doch in den USA ein absoluter Renner.

Wie gewohnt halte ich mich nicht mit den großen Inhaltsangaben auf, die kann man überall zur Genüge nachlesen. Mein Eindruck ist: Internatsgeschichte (ob nun Harry Potter oder Hanni und Nanni..;-)) trifft Biss, trifft amerikanische Klischees und tiefere Wurzeln in Indiandertradition und nicht zuletzt natürlich: Vampirgeschichte.

Was mir so gut gefällt – das Buch macht einem nichts vor, das es nicht ist. Es ist keine hohe Literatur, es lässt sich leicht weglesen, auch durch das sehr gewollte “jugendliche”, es macht definitiv viele Anleihen bei den großen dieses Genres. Das Mutter-Tochter-Gespann kann man durchweg erkennen – aber hey – es ist spannend, mitreissend und es vermischt alles schon dagewesene mit einer neuen Idee (eine große Faszination ist für mich dabei durchaus die äußere Gestaltung, die auch im Buch eine Rolle spielt) . Ich fühlte mich einfach gut unterhalten und statt nur zu schmachten, hat die Story definitiv Potential, die Charaktere werden soweit angerissen, das man sich auf die nächsten Bände stürzen möchte.

Und für mich fast der größte Vorteil und Hauptgrund, das ich das Buch gut bewerte – die Heldin hat was im Kopf und wirkt durchweg sympathisch. Weiter so, Zoey!

Der Schneewittchen Club – Lily Archer

Endlich, endlich wieder ein Jugendbuch mit Klasse! Tolle Protagonistinnen, die menschlich und wie aus der eigenen Schulzeit wirken, mit dem Thema “böse Stiefmutter” ein sehr bekannter Aufhänger gefunden – lustig geschrieben, ohne gekünstelt zu wirken, mit herrlichen Szenen und einer rasanten Story. Ich hab sehr viel geschmunzelt – tolle Unterhaltung ohne oberflächlich zu sein! Daraus könnte man eine 1a Teenie-Komödie mit durchweg Tiefgang machen! Meine Empfehlung im Jugendbuch zur Zeit!