Hiob – Joseph Roth

Ein Klassiker, den ich unbedingt kennenlernen wollte, ist er doch eines des Lieblingsbücher einer ganz wunderbar belesenen Freundin von mir. Eigentlich hat sie bereits die perfekte Besprechung zum Buch verfasst, ich versuche es aber dennoch: es ist eine Geschichte über das Leben in harten Zeiten und das Unglück, was sich im unerwarteten Moment doch noch zum Glück wandeln kann. Es ist ein Einblick in eine jüdische Familie und ihren Umgang mit Schicksalsschlägen, in die Momente des Zweifelns und des fester Verwurzelns im Glauben.

Hertzmann’s Coffee – Vanessa F. Fogel

Ich kann den Finger nicht genau darauf legen, warum mich dieser Roman nicht so mitgerissen hat, wie ich mir das gewünscht hätte. Er war nett zu lesen, zudem eine ausgezeichnete Gestaltung vom weissbooks Verlag. Aber trotz Humor und einer Thematik, die mich generell immer interessiert, ist der Funke nicht zu 100% übergesprungen.

Alles ist erleuchtet – Jonathan Safran Foer

Ich hatte schon erwartet, dass ich mich wohl schwertun würde, konnte mich sein erster Roman schon nicht in Gänze überzeugen. Es ist nicht so, das Foer nicht schreiben kann – das kann er. Aber manchmal wirkt die Geschichte spröde, manches Stilmittel gefällt mir nicht so recht. Dann kommt wieder eine Passage, die mich begeistert, weshalb ich doch immer weiterlese. Und dennoch zum Schluss hin das unbefriedigende Gefühl, es zwar beendet zu haben, aber doch noch viele Fragen zu haben. Sehr schwierig.

Sheila Levine ist tot und lebt in New York – Gail Parent

Eine kleine Zeitreise, die sehr slapstickartig beginnt, mit jüdischem Witz und Galgenhumor. Das Buch schlägt aber auch ernsthaftere Töne an und verliert ein wenig die Rasanz des Beginns, gewinnt dadurch aber nochmal an Tiefe. Eine ganz eigene Welt – die Welt von Sheila Levine. Begleiten wir sie ein Stück… denn der Weg lohnt!

Stella Menzel und der goldene Faden – Holly-Jane Rahlens

Das ist ein Buch, mit dem man sich, zusammen mit seinen Kindern hinsetzen möchte und es immer und immer wieder vorlesen möchte. Am besten natürlich, unter einer mitternachtsblauen Decke mit silbernen Sternen, zusammengehalten von goldenem Faden… Fast ist es mir, als würde ich die Stimme von Stellas Großmutter hören, wie sie Stella immer wieder die Geschichte dieses besonderen Stoffes erzählt, die so viel früher begann: als Überwurf, als Tischdecke, als Vorhang, als Kuscheldecke, als Kleid…(aber ich will ja nicht alles verraten). Eine warme Familiengeschichte darüber, was wichtig ist und was bleibt. Und das auch aus dem kleinsten immer wieder etwas neues entstehen kann. Wunderschön!

Machloikes – Michel Bergmann

Ein bisschen habe ich hier ja die Reihenfolge umgekehrt und werde die Trilogie sicher nochmal in der richtigen Reihenfolge lesen. Hier also der zweite Teil der „Teilacher“. Da ich mich über die beiden anderen Bände ja schon lobend und voller Freude ausgelassen habe, bleibt hier nur zu sagen: eine sowas von runde Sache! Ganz großartig geschrieben, mit viel Herzblut und eine Figur hat es mir besonders angetan. Hach. Leseempfehlung, Leseempfehlung, ihr müsst das einfach lesen, alle drei!

Titos Brille: Die Geschichte meiner strapaziösen Familie – Adriana Altaras

Dieses Buch hat mich schlicht umgehauen! Man hat das Gefühl, Frau Altaras sitzt einem in einem Berliner Café gegenüber und erzählt mit viel Gestik und Mimik die Geschichte ihres Lebens und ihrer jüdischen Familie. Und wie sie das tut, das ist virtuos, spannend, beeindruckend und keine Minute langweilig. Was für eine Frau, was für eine Beobachtungsgabe, was für ein Talent für die leisen Töne zur rechten Zeit, einen trockenen Humor, wenn man ihn nicht erwartet. Sie spannt den Bogen von ihrer Kindheit in Zagreb bis zu ihrem heutigen Leben in Berlin und wieder hat man das Gefühl: sie erzählt einfach, ohne zu beschönigen – eine echte Kostbarkeit. Ich habe in diesem Buch sovieles gefunden und kann nur sagen: man muss es einfach selber lesen!