Die Mitte der Welt – Andreas Steinhöfel

Die Mitte der Welt wurde für 1999 für den Jugendliteraturpreis nominiert. Eine Geschichte übers Erwachsen werden, über Courage, anders sein, das Leben in einer Stadt, wo man eigentlich nicht willkommen ist – und wie man trotzdem dort lebt. Die Beschreibungen der Familie, die Beziehungen untereinander sind sehr fein, ein Buch in das man eintaucht und lange, lange drin bleiben möchte. Steinhöfel hat die Gratwanderung geschafft, aus der Sicht eines Jugendlichen zu berichten, ohne dass es unangemessen wirkt oder verstellt.

Seit langem nun eine meiner absoluten Empfehlungen!

Löcher – Louis Sachar

Ein “Klassiker” aus dem Jugendbuch – absolut zu Recht! (Wenn ihr mal ein Geschenk braucht – Empfehlung!) Eine tolle Geschichte die es schafft, alle Fäden die zu Beginn gesponnen werden, miteinander zu verweben, ich hab sehr gelacht. Einfach darauf einlassen und eine irrwitzige Geschichte genießen, die sowohl Jugendlichen als auch Erwachsenen viel Spaß bereitet – Löcher graben ist eben nicht nur Löcher graben..:-D

Bevor ich sterbe – Jenny Downham

Toll! Das Buch hat mich berührt, auch wenn ich wirklich erst auf den allerletzten Seiten ein bisschen mit den Tränen gekämpft habe. Tessa weiss das sie sterben wird. Aber sie hat eine Liste, und die gilt es zu erledigen, bevor sie stirbt – auch wenn das Gesetzesübertretungen, Verletzungen und Ärger bedeutet. Schnodderig und dennoch mit großer Sensibilität geschrieben…grade die letzten Kapitel haben mich sehr beeindruckt – die waren wirklich toll geschrieben und haben große Bilder in meinem Kopf erzeugt!

Eine Klasse für sich – Curtis Sittenfeld

Liest sich super “runter”, hatte ich in kürzester Zeit durch, obwohl es nicht ganz dünn ist. Erzählt den Alltag an einer Elite-Highschool in Boston, erzählt von einer Aussenseiterin, die vielleicht nicht mal ganz unschuldig daran ist, das sie dazu wird. Die ganze Atmosphäre dieser Schule (über Geld wird nicht gesprochen, aber man kann es überall sehen…etc.) und auch die Handlungsweise des Mädchens kommen gut rüber, eine Geschichte in der man sich fest liest.

Die Entdeckung des Hugo Cabret – Brian Selznick

Wahnsinn! So ein irres Buch habt ihr noch nie gesehen. Am besten geht ihr in den nächsten Buchladen, zum Kinderbuch und fangt an es aufzublättern. Die Geschichte fängt nämlich nur mit Bildern an, ein bisschen wie Kino. Dazwischen dann Text und wieder Bilder. Sehr ungewöhnlich aber superfesselnd. Die Geschichte dazwischen ist spannend und man weiss garnicht was man als erstes wiederhaben möchte: Text oder Bilder. Eine Geschichte um Hugo, der in den Schächten des Bahnhofs lebt und die Uhren wartet, damit niemand merkt das sein Onkel der Uhrenwärter verschollen ist…und die eines kleinen Mädchens und seinem Adoptivvater die am Bahnhof einen altmodischen SPielzeugstand betreiben. Und alle haben sie ein Geheimnis…. Wirklich ganz, ganz spitze! Vom Alter her würde ich so ab 11, 12 gehen, aber auch als Erwachsener fand ich das Buch richtig, richtig gut!

Die Bücherdiebin – Markus Zusak

Hat mir gut bis sogar sehr gut gefallen. Ich musste mich am Anfang etwas in den Stil einlesen, der Erzähler (der Tod persönlich) schweift ab und an in einer Beschreibung sehr ab und benutzt eine andere Schriftart, um manche Dinge (ohne erkennbares Muster) hervorzuheben. Aber das ist Geschmackssache und hat im Endeffekt nicht wirklich nachhaltig gestört. Dieses Buch erzählt von Liesel, der Bücherdiebin. Der Tod begleitet sie zwischen dem Ende der dreissiger Jahre und bis zum Beginn des zweiten Weltkrieges. Liesel schafft es innerhalb dieses Krieges durch die Macht der Bücher und Worte ihre ganz eigene Welt zu schaffen – ihre eigene Art des Überlebens. Viel mehr möchte ich garnicht sagen, das braucht es bei manchen Büchern garnicht.

Es ist wirklich eine sehr besondere Sichtweise auf Deutschland und die Nazi-Zeit, kein zimperliches Buch, ein ehrliches, mit sehr bildhafter Sprache auf fast 600 Seiten. Ein Buch das ich wirklich als “All-Age” Titel verkaufen werde, weil es nicht nur Jugendbuch aber auch keine reine Belletristik ist, nicht umsonst gibt es von diesem Titel 2 Ausgaben.

Slam – Nick Hornby

Mhmtja. Slam hatte ein tolles Grundthema, eine Teenanger-Schwangerschaft. Auch die Charaktere fand ich eigentlich ganz gut. Aber irgendwie hab ich doch recht lange gebraucht und der witzige Stil vom Anfang ging nicht durchgängig. Hornby hat sehr viele Wiederholungen und umständliche Erklärungen eingebaut, die ich innerhalb eines Gespräches total okay finden würde, in dieser Menge aber in einem Buch – ermüdend. Schade, ich glaube “A long way down” wird immer ein bisschen eine Ausnahmeerscheinung von ihm sein.

Der goldene Kompass (1-3) – Philipp Pullmann

Die letzten Tage habe ich “Der goldene Kompass” von Philipp Pullmann gelesen und jetzt sitze ich an den letzten etwa 100 Seiten vom zweiten Teil “Das magische Messer”. Jetzt wo der Film anläuft wollte ich die Bücher unbedingt vorher gelesen haben

Der erste Teil ist sehr spannend, allerdings bin ich jetzt beim zweiten nochmal ganz anders begeistert, es kommt mir fast wie zwei unabhängige Bücher vor. Mir gefallen die Namen und die vielen Einfälle, hier gibt es meiner Meinung nach keinen natürlichen Spannungsbogen sondern ständig eine Kehrtwendung, unterschiedliche Perspektiven, so das man nie weiss was auf der nächsten Seite kommt. Das empfinde ich als sehr ungewöhnlich.

Ich hatte angenommen, mehr einem Kinderbuch zu begegnen, jetzt würde ich es aber erst ab 12 empfehlen, fast schon 13. Es sterben doch einige Personen (und das fast “undramatisch”) und die Beschreibung von Soldatenheeren mit Maschinengewehren die auf einen Trupp Kinder zielen – also für einen 10jährigen finde ich das viel…Zudem gibt es ja auch noch einen politischen und naturwissenschaftlichen roten Faden den ich als Erwachsene schon nicht sofort verstehe – ich fände das etwas viel. Bei HP z.B. habe ich das Gefühl man wird langsam herangeführt an alles, hat Zeit sich zu gewöhnen, hier wird man direkt reingeworfen.

Trotzdem, es sind spannende, ungewöhnliche Bücher. Denke den dritten Teil werde ich heute noch beginnen..heute Abend geht es ins Kino … denke aber man kann das filmisch sehr schwer umsetzen, die Charaktere – ja, die sind sehr gut dazu geeignet, aber die vielen einzelnen Stränge der Handlung…das stelle ich mir schwer vor…[…]
Habe die Trilogie “Der goldene Kompass” jetzt durch und bin ganz klar der Meinung: Der erste Band ist ganz schön, fast eine eigene Geschichte. Der zweite Band ist total klasse, sehr spannend und gefällt mir richtig gut. Mit dem dritten habe ich mich trotz Spannung recht schwer getan – die Verwicklungen kirchlich/politisch waren zwar abzusehen, aber irgendwie waren da plötzlich soviele “Baustellen” an Leuten/Völkern/Meinungen – etwas zu viel des Guten. Zumal der Autor manchmal einfach Wendungen benutzt wo ich mir denke “Okay, das ist jetzt wieder Kinderbuch” und dann wieder was total heftiges passiert. Das ist einfach ein Stilbruch. Aber es gibt auch viele sehr schöne Szenen, Dr. Malone gefällt mir ziemlich gut z.B.

Ps: Vom Film war ich mehr als enttäuscht…

Highschool der Vampire – Douglas Rees

N richtig nettes, cooles Jugendbuch, kein Riesen-Schmöker. Wär auch glaub ich was für Jugendliche die sonst nicht soviel lesen, angeblich werden die ja immer durch so extrem dicke Bücher abgeschreckt Momentan hab ich es eh mit Vampiren und die Geschichte hier hat einen ungewöhnlichen Held, für den der Schulwechsel aufgrund schlechter Noten zu mehr als einem Erlebnis wird – er scheint unter lauter Vampiren zu sein…Einziges Manko: Zu kurz!

Bartimäus: Pforte der Magier – Jonathan Stroud

War als Endteil der Trilogie grandios. Ein gut eingefädelter Handlungsstrang, ein recht guter, klitzekleines bisschen zu langer Spannungsbogen. Und wieder ziemlich viel zu lachen, wenn man auf trockenen Humor direkt aus der Hüfte geschossen steht. Als einzelnes Buch sicherlich das schlechteste der 3, nicht vom Stil, mehr von der Charakterentwicklung, die geht etwas ruckartig von sich. Trotzdem aber kein Grund die Finger von dieser Reihe zu lassen!