Jersey Angel: Was ist schon ein Sommer? – Beth Ann Bauman

Hat mir leider nicht so richtig gut gefallen. Zunächst fand ich die flapsige Schreibweise witzig, das verlor sich aber immer mehr zum Endes des Buches. Auch der doch sehr lockere Umgang mit Sex war nicht so richtig meines. Denn: ich möchte Jugendbücher gerne empfehlen können – dabei darf in den Büchern gerne mehr passieren, als nur Händchenhalten. Und auch, wenn unsere Protagonistin durchaus Konsequenzen aus ihrem Handeln ziehen wird, so frage ich mich doch, welchen Eltern ich dieses Buch spontan in die Hand drücken soll, als Geschenk für die Tochter. Unter 14 sicherlich nicht. Eine 17jährige wird sich sicherlich angemessen mit dem Buch auseinandersetzen können, ist wahrscheinlich aber schon lange nicht mehr die Zielgruppe…

Die Sprache des Wasser – Sarah Crossan

Ein sehr ungewöhnliches Format – nicht nur die äusserliche, sehr gelungene Verpackung, auch das Innere. Denn dieses Buch bedient sich nicht der üblichen Romanform, vielmehr hat die Autorin ihrer Protagonistin Kasienka eine geradezu lyrische Ausdrucksweise angedeihen lassen. Hier steht kein Wort zuviel. Und doch, zwischen den Zeilen soviel mehr, als blumige Schilderungen aussagen könnten. Es ist eine Geschichte von Einsamkeit, von einem Neuanfang in einem anderen Land, vom Fremd sein, vom Ankommen, vom Dazugehören, von Begabung und von Kampf. Ein sehr eigenwilliges Jugendbuch, dass ich gerne für den Schulunterricht empfehlen würde!

Ein Ort wie dieser – Marie-Aude Murail

Ich bin sehr zwiegespalten. Dieses Buch von Murail kommt definitiv nicht auf meine Liste der Bücher, die ich von ihr gerne gelesen habe. Es mag an meiner generell nicht sehr ausgeprägten Liebe zu Frankreich liegen – aber ich verstehe manches einfach nicht. Ich finde die Menschen affektiert und aufgesetzt, die Figuren die so angelegt sind, dass sie mir sympathisch werden sollen, wirken blass, unselbstständig und künstlich. Ich hatte manchmal das Gefühl, es sollte möglichst viel an Brennpunktthemen in dieses Jugendbuch, dreimal umgerührt, ein paar Klischees und Anti-Klischees dazu… Es mg hart klingen, aber gerade weil ich Murail mit “Simpel” so mochte, kann ich hier einfach nur ehrlich sein. Für mich sind diese beiden Werke wirklich enorm unterschiedlich.

Letztendlich sind wir dem Universum egal – David Levithan

Ich mag Herrn Levithan, egal ob er für Jugendliche oder Erwachsene schreibt. Bei ihm stehen Gefühle im Vordergrund – so auch hier. Ein Querschnitt durch die amerikanische Jugendszene, aber diese Beschreibung allein würde dem Buch nicht gerecht. Es ist eine Liebesgeschichte, ein Geheimnis, ein Einfühlen ins Erwachsenwerden. Toller Schmöker.

WARP – Eoin Colfer

Ganz schwer zu sagen. Spontan hätte ich gesagt: ich glaube, ich bin nicht die Zielgruppe, glaube aber trotzdem, dass dieses Buch ganz sicher seine Fans finden wird. Denn die Zutaten (toughe Helden, etwas Geheimniskrämerei, moderne Technik, Zeitreisen) sind durchaus spannend und ansprechend, nur dass ich einfach nicht mit den Geschehnissen warm wurde. Also eine Empfehlung mit angezogener Handbremse.

Da draußen wartet die Welt – Nancy Grossman

Was ich dieser Autorin hoch anrechne, ist, dass sie es ihrer Figur, einem Amish-Mädchen nicht leichtgemacht hat. Als Leserin war ich nah am Geschehen und vorallem im Entscheidungsprozeß des jungen Mädchens voll involviert. Nicht nur, dass mir dieses Buch unheimlich viel erklärt und erzählt hat über das Leben der Amish, es hat mich auch einen Blick darauf werfen lassen, wie es ist, zwischen zwei Welten zu stehen, die beide für sich Vor- und Nachteile besitzen. Ein Jugendbuch, welches ich sehr gerne empfehle, weil es diese Prise “speziell” besitzt, die den Leser nicht vom Haken lässt!