Die Wahrheit, wie Delly sie sieht – Katherine Hannigan

Dieses Buch ist delly-tastisch! Was für ein Kleinod im Jugendbuch. Delly ist mir sofort ans Herz gewachsen, ihre Art die die Welt zu sehen, mit dem Kopf durch die Wand zu wollen und ihre ganz eigenen Delly-Wortschöpfungen…all das macht dieses Buch zu etwas Besonderem. Und auch als es ernst wird, umschifft Delly die Klippen auf ihre Weise. Ja, das ist etwas für eure Wunschliste!

Zweier ohne – Dirk Kurbjuweit

Eine Empfehlung meiner Kollegin, ein wenig verglich sie das Buch mit „tschick“, rein von der Stimmung her. So richtig gefunkt hat es bei mir nicht – es ist ein ruhiges Buch, manchmal fast schon zu langsam für mich. Die Sorgen und Gedanken der jungen Protagonisten erreichten mich nicht, verloren sich auf halber Strecke. Und doch: wenn meine Kollegin das Buch empfiehlt, höre ich jedes Mal wieder gerne zu.

Es wird keine Helden geben – Anna Seidl

In Anbetracht des zarten Alters der Autorin, hat sie da ein ganz ordentliches Debüt vorgelegt. Ihre Sicht eines Amoklaufes und der Zeit danach war eindringlich geschildert und hat mich besonders beeindruckt, weil ihre Hauptfigur im Laufe des Buches eine Wandlung durchmacht, die sie mich immer besser verstehen ließ. Mal schauen, was von dieser jungen Frau noch kommt.

Violas bewegtes Leben – Adriana Trigiani

Hier hatte ich mir recht viel erwartet: Hanser Verlag, ein sehr schönes Taschenbuchcover, die ersten Seiten in einem netten Ton gehalten. Am Ende blieb es eine Internats-Freundschafts-Erste-Liebe-Geschichte, die ein bisschen durch die Anmerkungen zum Filmen aufgewartet wurde, ansonsten aber sehr pädagogisch-wertvoll anmutete: die Freundschaften, das Verhältnis zu den Eltern und der Umgebung, alles wurde ganz offen und ehrlich (man könnte auch sagen: gestelzt und unauthentisch) ausdiskutiert, durchreflektiert und das ganze wieder und wieder – anstrengend. Schade, denn das hat mir den Spaß am Lesen eher vergällt.

2084: Noras Welt – Jostein Gaarder

Schwierige Kiste. Die Thematik: Hochaktuell. Umweltschutz, Ökosysteme, Tierschutz – alles wichtige, zukunftsbestimmende Themen. Die Idee, eben diese in einem Jugendbuch aufzugreifen, das auch durchaus Erwachsenen einen ersten Einstieg ins Thema ebnen könnte: goldrichtig! Die Umsetzung: für mich zu schwach. Die Sachthemen werden anschaulich erklärt, das ist dem Autor gelungen. Die Geschichte allerdings, die ja neugierig machen soll und zum Weiterlesen animieren – die ist mir zu schwach, das ist wirklich nur ein sehr dünnes Gerüst um eine Ansammlung von Fakten – es macht nicht neugierig, die Figuren bleiben blutleer, es reisst nicht mit. Unbefriedigend.

Jimmy, Jimmy: Die Geschichte wie mein Vater wieder 10 Jahre alt wurde – Mark O’Sullivan

Der Titel verrät eigentlich schon die Geschichte: eine Familie setzt sich mit den Unfallfolgen des Vaters auseinander, der nun geistig auf dem Stand eines 10jährigen ist. Die Familie leidet unter den Auswirkungen, rückt zusammen, fällt auseinander. Ein ernsthafter Ton und eine sehr unverklärte Sicht der Dinge machen dieses Buch recht traurig, dafür aber auch zu einem ehrlichen Zeugnis und einer besonderen Lektüre ohne Weichzeichner.

Lockwood & Co: Die seufzende Wendeltreppe – Jonathan Stroud

Endlich wieder Stroud, wie man ihn kennt und liebt. Was soll ich sagen: hier kommt wieder der herrliche Witz des Autors zum Tragen, die Geisterumgebung ist mal etwas erfrischend anderes, das Team rund um Lockwood ein schön skurriles: hat mir rundherum gefallen. Einzig: es ist definitiv ein Jugendbuch, weniger erwachsen als Bartimäus. Aber: wer schert sich darum? Ich jedenfalls nicht: ich freue mich auf eine tolle neue Jugendbuch-Reihe mit gruseligem Einschlag!