Wer sich nicht in die muffelige, dauermüde dafür aber umsomehr von sich überzeugte Weihnachtswichtelin Elfrid verliebt, ist selber schuld! So ein schönes Kinderbuch für die Weihnachtszeit. Mila mag ihr Weihnachtsfest so wie es immer war: sie und Mama, auf der Couch. Als sich für dieses Jahr der Nachbar ankündigt, den ihre Mutter eindeutig zu sehr mag, wünscht sich Mila nichts sehnlicher, als dass er verschwindet und sie wie immer feiern können…zu dumm nur, dass der Wunsch ausgerechnet an Elfrid übertragen wird – denn damit geht das Chaos erst los…Elfrid ist zwar der Meinung, eine der begabtesten ihres Faches zu sein – leider steht ihr diese Überzeugung mehr als einmal im Weg und je mehr sie versucht, den Wunsch zu erfüllen, desto mehr überschlagen sich die Ereignisse…. Sensibel erzählt, spannend und einfach herrlich komisch!
Schlagwort: Komisch
Picknick mit Bären – Bill Bryson
Was soll ich sagen – ich MAG Bill Bryson einfach. Seine Fähigkeit, sich selbst auf den Arm zu nehmen, seine Ideen, seinen Schreibstil – mit ihm kann ich die Welt bereisen, ohne mein Bett zu verlassen. Auch in diesem Werk, in dem er den Versuch startet, den Appalachian Trail zu laufen, den längsten Trail in den USA, war es wieder so, dass ich einfach genoßen habe, als „dritte Frau“ mit dabei zu sein. Andere Bücher mochte ich vielleicht einen Ticken lieber, weil die USA jetzt nicht mein Favorit sind, was Reisen angeht, aber gerade deswegen ist es ja auch spannend, dieses Land mal von einer ganz anderen Seite kennenzulernen.
Ich bin so Fry – Stephen Fry
Und weiter geht es mit der Biographie des Stephen Fry – hier werden nun seine College-Jahre und alles was danach folgt, Theater, Comedy, Radio, schriftstellerische Tätigkeiten geschildert. Fry ist recht gnadenlos mit sich selbst und im Verlaufe des Buches habe ich den Eindruck das er sich wirklich nicht gerade schont und versucht einen möglichst ungeschönten Einblick zu geben. Dieser zweite Teil seiner Biographie zog sich etwas mehr als der erste, was aber vorallem daran lag das ich die Medienlandschaft Großbritanniens zu dieser Zeit nicht besonders gut kenne und daher manchmal etwas erschlagen war von den ganzen Namen und Interna. Trotzdem – für jeden Stephen Fry Fan, für jeden Fan von feinem, britischen Humor und alle die schon immer mal wissen wollten wie Stephen Fry und Hugh Laurie Freunde wurden.
Der kleine Erziehungsberater – Axel Hacke
Ein echter Klassiker im Bereich des Geschenkbuches – jetzt weiss ich auch warum. Axel Hackes Beschreibungen über den ganz normalen Wahnsinn mit Kindern sind einfach nur eines: absolut herrlich! Wenn Sie es noch nicht besitzen – kaufen sie es! Egal ob die Kinder noch klein sind, schon längst aus dem Haus…es ist einfach toll!
Hello Kitty muss sterben – Angela S. Choi
Schnell, böse und gut – nichts für zart besaitete Gemüter, aber herrlich für Freunde des Ungewöhnlichen. Wer Spaß an schrägen Szenarien, Ironie und perfiden Plänen hat, der sollte hier unbedingt zugreifen! Eine herrliche Abrechnung mit der so sanften “Hello Kitty”-immer-lächeln-und-das-tun-was-deine-Familie-sagt-Mentalität!
Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche – Alina Bronsky
Bronsky hat mit Scherbenpark bewiesen, das sie schnell, heftig und gut schreiben kann. In ihrem neuen Roman geht sie noch eine Spur weiter und schreibt eine Geschichte, die so durchaus passieren könnte – wo man aber zwischendurch zwischen Entsetzen und Lachen schwankt, ob der Schnelligkeit und bizarren Ereignisse. Eine Großmutter die sich in das Leben ihrer Tochter und vorallem ihrer unverhofften Enkelin einmischt und das auf so kompromisslose Weise das man sich nicht entscheiden kann, ob man sie ob ihrer Unverforenheit bewundern soll oder sich an den Kopf greifen, warum niemand aufbegehrt. Die 3 Frauen können nicht ohne einander aber auch nicht miteinander, sind durch ihre Familienbande gebunden. Bronsky hat einen Roman geschrieben, der sich nicht in eine Schublade packen lässt: auf der einen Seite fast unfreiwillig komisch und doch tragisch aber auf jedenfall: verdammt gut geschrieben!
Die Mütter-Mafia-Trilogie – Kerstin Gier
Ich habe mich entschlossen die 3 Einzelbände (Die Mütter-Mafia, Die Patin, Gegensätze ziehen sich aus) gemeinsam zu beschreiben. Ich habe sie alle in kurzen Abständen gelesen – und mich amüsiert. Selbst zu diesem Zeitpunkt schwanger haben mich die herrlich spitzen Beobachtungen im Mütter-Kosmos (den es so garantiert in jeder deutschen Großstadt gibt) angenehm schaudern lassen. So manches Mal brachten mich die Bücher zum Schmunzeln, Lachen und Kichern. Ich gebe ehrlich zu das ich nicht ganz soviel erwartet hatte zu Anfang und dann eines besseren belehrt wurde – man schliesst die Protagonisten ja doch ins Herz und auch wenn manches Mal die Geschehnisse ein wenig überbordend werden – was solls – dafür ist es eben auch ein Buch und kein Sachbuch über die Realität. Mich hat diese Reihe jedenfalls prima unterhalten und ich verfolge den Blog von Constanze, der Hauptfigur immer wieder gerne
Achtung Baby! – Michael Mittermeier
Ich bin ja immer etwas skeptisch – nicht jeder Komiker kann auch schreiben. Und die Aufmachung des Buches sprach mich eigentlich auch nicht an. Aber nachdem ich es empfohlen bekam und auf den ersten Seiten eine hinreissende Geschichte über Jagd auf Nahrung in der Schwangerschaft (“Fleisch – sofort!!!”) fand, meinem Mann vorlas und der nur nickte und meinte “Da hat der ziemlich recht!” musste das Buch mit. Ein unterhaltsames Werk, Mittermeier nimmt sich netterweise auch selbst aufs Korn und vermischt seine eigenen Erfahrungen mit denen aus dem Bekanntenkreis und einigen Stücken aus seinem Bühnenprogramm. Sympathisch geschrieben und einige Male musste ich wirklich laut lachen – genau so isses! Die Pointen sind nicht zu flach und mit vielem hat er den Kern der Sache getroffen – und nimmt vorallem alles mit Humor – wohl der beste Tipp an werdende Eltern…;-)
Vatermord und andere Familienvergnügen – Steve Toltz
Was für ein Roman! Nicht nur das er ziemlich dick ist, nein, er ist auch wirklich ein beeindruckendes Debüt eines Australiers! Der gute Herr Toltz hat ein klasse Leben vor sich, wenn er so weiterschreibt. Dieser Roman hat alles – irrwitzige Ideen, eine Verbrecher-Geschichte in der nichts so ist, wie es auf den ersten (einfachen) Blick scheint, Vater-Sohn-Erlebnisse der ganz anderen Art und viel philosophischen und skurrilen Witz. Ich habe viel gelacht, den Kopf geschüttelt, habe das Buch ungern weggelegt. Der Autor wechselt zwischen einigen Erzählpassagen hin und her – zu meinen Lieblingen gehört definitiv der Anfang, der als Erzählung des Vaters an den jungen Sohn gestaltet ist, als er ihn darüber aufklärt, das sein Onkel einer der meistgesuchten Verbrecher Australiens war… Erfrischend und so voller Charme des unangespassten. Mich hat das Buch durchweg begeistert, auch wenn Toltz an einigen wenigen Stellen etwas in Nebenhandlungen abgleitet, so bereiten diese nur den Weg zum furiosen Finale und müssen im Nachhinein genau dort stehen. Ein Feuerwerk, das sich perfekt über 800 Seiten selbst abfackelt…;-)
Das Gespenst von Canterville – Oscar Wilde
Ein feines, kleines Buch von Großmeister Oscar Wilde. Dieses las ich im Zuge einer “Wir lesen Klassiker”-Gruppe – schadet ja nie, sowas mal einzustreuen. Zumal ich großer Wilde-Fan bin. Und auch hier wieder: ich liebe die Sprache, die Beschreibungen der Umgebung, Wildes Gabe, mit feinen Strichen die Charaktere der Familie nachzuzeichnen – und ein ungewöhnliches Gespenst bei dem man zwischen Lachen und Mitleid schwankte. Zwar war ich zum Schluß hin etwas erstaunt über das gewählte Ende, jedoch, nachdem es sich setzen konnte, kann ich Wilde verstehen – so hat er dem ganzen doch noch die Prise “geheimnisvoll” verliehen.
Das Buch wartet mit wundervollen Sätzen wie “aber sonst ereignete sich nichts von besonderer Bedeutung” auf und Worten wie “Butterrutschbahn” und einem in Filzpantoffeln spukenden Gespenst..was will man mehr?
Danke an Christine fürs Gründen der Klassiker-Gruppe!