Furiously Happy – Jenny Lawson

Ich habe “Das ist nicht wahr, oder?” wirklich sehr geliebt und auch “Furiously Happy – A funny book about horrible things” konnte mich wieder überzeugen. Jenny Lawson ist wirklich “one of a kind” – eine außergewöhnliche Frau! Sie ist geistreich, hat einen großartigen (Galgen)-Humor und nicht zuletzt kann ich nur sagen “She’s fucking great!” weil sie sehr offen über mentale Krankheiten und Depressionen spricht, in einer Zeit, in der diese Themen unverständlicherweise noch viel zu oft verschwiegen werden. Wir brauchen mehr davon! Die Welt wäre ein besserer Ort, wenn wir beginnen würden, über diese Dinge zu sprechen – denn sie sind da. Ich bin dankbar für Autoren wie Lawson, die uns zeigen – es gibt immer einen Weg. Auch wenn Du denkst alles und vorallem Du selbst und dein Leben ist einfach nur ein Schlachtfeld aus Versagen und schwarzen Gedanken – dieses Buch flüstert Dir zu: Du bist großartig. Vielleicht schräg, vielleicht ungewöhnlich, vielleicht ein*e Aussenseiter*in – aber liebenswert und einzigartig. Und es wird wieder Zeiten geben, in denen DU das auch sehen kannst.

Thank you Jenny, for writing this!

(Die deutsche Ausgabe erscheint am 17. Oktober)

Die beste Zeit unseres Lebens – Maeve Haran

Als ich als Buchhändlerinnenlehrling, als sogenannter “Stift” anfing, zählte Maeve Haran, auch aufgrund der Sortierung unserer Dorfbibliothek zu einer meiner Lieblingsautorinnen. Ihr neuer Roman widmet sich der Generation 60+. Das Cover führt ein wenig in die Irre, leicht-lockere Sommerlektüre ist es nicht, die uns hier erwartet, allerdings kommt Haran leider auch nicht ohne eine Menge Klischees aus. Nett zu lesen – ja. Richtig begeistert – leider nein. Aus manchen Lesephasen wächst man wohl doch irgendwann heraus…

Arbeit und Struktur – Wolfgang Herrndorf

Ich wollte dieses Buch in Ruhe lesen, Herrndorf quasi die letzte Ehre erweisen, indem ich das Buch nicht so zwischendrin lese. Ich fand es schwer, großartig und wieder verdammt schwer. Ich konnte es nicht am Stück lesen, es brauchte Zeit und Herrndorf hat für seinen gewählten Weg und seinen Blog meinen höchsten Respekt. Ich habe beim Lesen so oft an meine Freundin U. gedacht, die einen ähnlichen Weg gehen musste und die, wie Herrndorf bis kurz vor dem Ende schrieb, sich mitteilte und uns bat, es mitzutragen, es zu “ertragen“. Sie hat mich damals beeindruckt und tut es heute immer noch, 5 Jahre später. Ich bin mir sicher, dass ihr Herrndorfs Blog gefallen hätte. Das Buch hat mich mitgenommen, durchgerüttelt und ganz und gar nicht unbeeindruckt hinterlassen. Und auch, wenn ich genau wusste, wie es ausgeht – die Träne auf den letzten Seiten, die rollte. Danke Wolfgang Herrndorf!

Die letzten Tage im Leben von Rabbit Hayes – Anna McPartlin

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich zu diesem Buch nur griff, weil mein Kopf so voll war und ich dachte, mehr als wirklich “leichte Lektüre” schaffe ich nicht. Aber das eher romantisch-verspielte Cover täuscht. Die Geschichte um Rabbit Hayes geht zu Herzen – aber nicht nur das. Man gewinnt ihre schräge, irische Familie nach und nach lieb, die fluchende Mutter, den kämpfenden Vater, den unzuverlässigen Bruder, ihre Tochter und soviele mehr. Jap, es ist hier und da auch kitschig und vorhersehbar, und traurig wird es auch nicht zu knapp. Aber doch steckt in diesem Roman deutlich mehr Potential, als ich ihm am Anfang zugetraut habe.

Kindeswohl – Ian McEwan

Über dieses Buch haben wir im Buchladen durchaus leidenschaftlich debattiert. Ich würde mich definitiv als McEwan-Fan bezeichnen, meine Kollegin auch. An diesem Buch haben wir uns aber entzweit Während für mich der rote Faden nicht richtig herauskam, ich die beiden Hauptthemen jeweils als nur halbherzig behandelt empfand, ging es meiner Kollegin genau andersherum. Sie fand gerade diese Zerissenheit zwischen Privatem und Beruflichem der Hauptperson reizvoll. Zwischendrin, Passagen, die uns beide begeistert haben. Diese konnten es für mich zum Schluss, allen Gegenargumenten zum Trotz nicht mehr rausreißen…

Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe – A.J. Betts

Nachdem viele Jugendbücher nach dem großen Erfolg John Greens damit warben, ganz ähnlich zu sein wie “Das Schicksal ist ein mieser Verräter“, war meine Lust auf eine solche Lektüre schon stark gedämpft. Trotzdem habe ich zu diesem Buch gegriffen – und habe es nicht bereut. Hier finden sich doch ganz andere Töne als bei Green. Den Vergleich mit Green hat die Autorin garnicht nötig – sie hat ihre eigene Stimme gefunden und ich empfehle sie im Jugendbuch gern!

Der Code – Fredrik T. Olsson

Ich sage es ja immer wieder gerne, ich lese kaum Krimis. Auf diesen hier stiess ich durch den hr-iNFO-Büchercheck und es hat sich für mich gelohnt. Actiongeladen, spannend und natürlich geht es um nichts weniger als um die Rettung der Erde. Hat mir Spaß gemacht, war intelligent geschrieben und hat immer noch ein Schippchen Spannung draufgelegt.

Die Frau auf der Treppe – Bernhard Schlink

Konnte mich nicht so begeistern, wie andere Bücher des Autors. Für mich gab es erst kurz vor Schluss einen Aha-Moment, wo ich dachte: jetzt kommt das ganze in Fahrt! Bis dato hatte ichso vor mich hin gelesen, nicht ungern, aber ohne große Begeisterung. Also, knapp gerettet, für mich aber eher ein schwächerer Schlink.

Sonntags bei Sophie – Clara Sternberg

Eine Bauchentscheidung: das Cover so pink und verspielt wie es desöfteren bei mir zuhause aussieht. Im Prinzip auch nicht wirklich enttäuscht worden: ich habe einen etwas rührenden Roman über Freundschaft und Krankheit erwartet und diesen auch bekommen. Wie sehr am Rande zum Kitsch er sich bewegte, hängt wohl auch von der jeweiligen Leserin ab.