Ein Weltuntergangsszenario – obwohl die Geschehnisse im Dunkeln bleiben. Ein Vater und sein Sohn wandern, nur mit dem allernötigsten, durch ein zerstörtes Amerika, der Tod ist allgegenwärtig. Das Buch ist düster, auch durchaus bedrückend. Ich kann nur meine Stimmung beschreiben – mich hat es nicht so sehr berührt, weil Vater und Sohn so anonym bleiben und für mich auch ihre Beweggründe für die Flucht an die Küste. Vom Stil her einige wirklich gute Szenen aber es hat mich wirklich nicht grade mitgerissen – mir fehlte das persönliche und auch ein wenig Handlung.
Schlagwort: Krieg
Abbitte – Ian McEwan
Gefällt mir bisher ausnehmend gut, ein toller Schmöker, hat ja doch über 500 Seiten. Bin nun S. 150 und sehr gespannt, welche Bögen und Kreise die Figuren noch schlagen werden, McEwan traue ich da einiges zu. Sehr gefällt mir bisher die Schilderungen die sich wiederholen, aus unterschiedlichen Perspektiven, das charakterisiert so “nebenher” sehr spannend! Ich glaube das wird ein Lieblingsbuch…[…]
Mein 2ter McEwan, ich war irgendwie erstaunt das es doch rund 530 Seiten sind, so dick sah das Buch garnicht aus
Ich fand den groß. Wie virtuos McEwan hier mit den Charakteren spielt, dieselben Ereignisse aus verschiedenen Blickwinkeln erleben lässt und wie durch eine Lüge, einen Irrtum , drei Leben völlig verändert werden und das über lange Zeit mitverfolgt wird – das ist wirklich ganz großes Kino. Am besten hat mir aber der erste Teil gefallen (es teilt sich in insgesamt 3), dort wurde soviel Spannung aufgebaut, soviele kleine unterschwellige Fährten, das hat mich sehr beeindruckt. Wirklich, sehr, sehr lesenswert!
Die Bücherdiebin – Markus Zusak
Hat mir gut bis sogar sehr gut gefallen. Ich musste mich am Anfang etwas in den Stil einlesen, der Erzähler (der Tod persönlich) schweift ab und an in einer Beschreibung sehr ab und benutzt eine andere Schriftart, um manche Dinge (ohne erkennbares Muster) hervorzuheben. Aber das ist Geschmackssache und hat im Endeffekt nicht wirklich nachhaltig gestört. Dieses Buch erzählt von Liesel, der Bücherdiebin. Der Tod begleitet sie zwischen dem Ende der dreissiger Jahre und bis zum Beginn des zweiten Weltkrieges. Liesel schafft es innerhalb dieses Krieges durch die Macht der Bücher und Worte ihre ganz eigene Welt zu schaffen – ihre eigene Art des Überlebens. Viel mehr möchte ich garnicht sagen, das braucht es bei manchen Büchern garnicht.
Es ist wirklich eine sehr besondere Sichtweise auf Deutschland und die Nazi-Zeit, kein zimperliches Buch, ein ehrliches, mit sehr bildhafter Sprache auf fast 600 Seiten. Ein Buch das ich wirklich als “All-Age” Titel verkaufen werde, weil es nicht nur Jugendbuch aber auch keine reine Belletristik ist, nicht umsonst gibt es von diesem Titel 2 Ausgaben.
So lebe ich jetzt – Meg Rosoff
Das war ein Buch das ich so im Nachhinein schwer einschätzen kann. Ein Debüt von einer wohl recht jungen Autorin, sie hat unbestreitbar Stil, ich kann aber nicht sagen ob ich ihn durchgehend so toll finde. Die Geschichte ist etwas verwunderlich, mutet sie doch von der Inhaltsangabe auf dem Buchrücken zu einer einzigen Liebesgeschichte an, wird vordergründig die Geschichte eines fiktiven Kriegs erzählt. Einerseits kommen Handys & Emails vor, es muss also in der Jetzt-Zeit spielen, anderes dagegen ist so hoffnungslos altmodisch das man nicht so richtig sicher ist, in welcher Zeitspanne man sich befindet. Das Ende kommt sehr abgehackt, sehr schnell nach 200 Seiten daher und ich finds zwar nicht schade dafür gestern länger wach gewesen zu sein aber – so richtig begeistert hat es mich leider nicht.
Die Nacht von Lissabon – Erich Maria Remarque
Ihr Lieben, geht in die nächste Buchhandlung eures Vertrauens uns kauft “Die Nacht von Lissabon” von Erich Maria Remarque.
Dieses Buch hab ich die letzten 2 Tage gelesen und es ist wirklich superspannend, ergreifend und schön. Ein Mann, ein deutscher Emigrant steht nachts alleine am Hafen, er will nach Amerika, hat aber weder Pass noch Visum. Ein anderer spricht ihn an und sagt “Ich kann ihnen 2 Karten für das Schiff schenken” Einzige Bedingung: der Mann soll ihm eine Nacht lang zuhören, während er seine Lebensgeschichte erzählt, die gleichzeitig eine Liebesgeschichte ist.
Das Buch hat mich sehr gefesselt, es hat eine einfach aber doch sehr ausdrucksvolle Sprache, der Erzähler zieht einen in seinen Bann. Wirklich ein tolles, tolles, tolles Buch!