Legendäre Laufstrecken – Lonely Planet

Draußen hat es gerade wieder begonnen zu schneien, die Straßen sind weiß und der Frühling und Sommer erscheinen gerade unglaublich fern. Auch Sport findet bei mir aktuell eher in Form von Spaziergängen und Yoga-Sessions statt, aber es kribbelt schon, bald wieder (nach einer gesundheitlich bedingten Pause) die Laufschuhe zu schnüren und die gewohnten Laufstrecken aufzusuchen.

Solange das aber noch nicht geht und auch die Wetterlage für Laufanfänger*innen wenig einladend ist, bietet dieser Bildband mit legendären Laufstrecken eine willkommene Alternative. Ausgesprochen unterhaltsam berichten 50 Läuferinnen und Läufer von ungewöhnlichen Laufstrecken rund um den Globus. Diese sind reichlich bebildert und mit Infos zu den jeweiligen Events angereichert. Die Berichte sind sehr persönlich und recht unterschiedlich, was den Reiz des Buches erhöht. Sowohl als Motivation, als Inspiration und zur Linderung von akuter Laufsehnsucht geeignet.

Running like a Girl – Alexandra Heminsley

Mit der neu erwachten Liebe zum Laufen ist es eigentlich nur logisch, dass sich das Interesse an diesem Sport auch in meiner Buchauswahl niederschlägt. Nachdem ich das ein oder andere Sachbuch durchgeackert hatte, wollte ich gerne einen Erfahrungsbericht lesen und stieß auf „Running like a Girl“ – meines Wissens nach bisher leider nicht ins Deutsche übersetzt. Kurz und knapp gesagt: nach der Lektüre möchte man sich einmal mehr die Laufschuhe schnüren und loslegen.

Denn die Laufhistorie von Alexandra „Hemmo“ Heminsley ist weder schnurgerade noch ohne Herausforderungen. Sie sieht sich vor die gleichen Probleme gestellt wie die meisten Laufanfänger*innen und schreibt erfrischend ehrlich von den Höhen und Tiefen ihrer Laufkarriere. Ich habe mich einige Male wiedererkannt und ganz ehrlich – bei der Schilderung ihres ersten Marathons habe ich mich geradezu an das Buch gekrallt um ihr die Daumen zu drücken und ein paar Tränen vergossen vor Freude, als sie es geschafft hatte. Sie hat mich mitgenommen auf ihre eigene Reise und mir dabei so viele Aspekte des Laufens näher gebracht und mich damit unendlich motiviert. Ein sehr gutes Geschenk für alle, die mit dem Laufen anfangen oder mal wieder einen ordentlichen Schub Motivation brauchen!

Murakami zum Zweiten – vom Laufen und Wiederlesen

Wenn sich nichts bewegt, musst Du dich bewegen. So in etwa waren meine Gedanken vor knapp fünf Wochen. 2008 habe ich “Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede” das erste Mal gelesen. Auch, wenn mich damals mehr Murakami als Autor fasziniert hat, die vage Idee, irgendwann selbst mit dem Laufen zu beginnen war da. Manchmal muss so ein Entschluss offensichtlich lange reifen, und als nun 2020 die Welt auf eine ganz neue Art und Weise still stand, dachte ich: jetzt oder nie!  Murakami zum Zweiten – vom Laufen und Wiederlesen weiterlesen

Walking in the rain – Schritt für Schritt zu einem klaren Kopf

Kennt ihr das, wenn euch ein Buch genau zum richtigen Zeitpunkt begegnet? So ist es mir mit “Walking in the rain” ergangen. Noch vor einigen Jahren war spazierengehen “nicht so mein Ding“. Gemeinsam mit anderen, das war ja mal ganz nett. Aber alleine losziehen? Naja. Womöglich auch noch bei eher schlechtem Wetter? Nicht, so lange mein Sofa so einladend wirkt! Das hat sich geändert. Walking in the rain – Schritt für Schritt zu einem klaren Kopf weiterlesen

Sag nicht, dass Du Angst hast – Giuseppe Catozzella

Eine tragische Geschichte einer jungen Sportlerin, die leider auf wahren Begebenheiten fußt. Eine ganz andere Welt, hinter dem Olympiareigen und der Show werden junge Menschen sichtbar, für die der Sport oft die einzige Möglichkeit ist, ihre Lebensbedingungen zu verändern. Ein bisschen schwierig ist es immer, eine Geschichte, die journalistisch recherchiert wurde, in dieser romanhaften Art zu lesen, das wird wohl nie ganz meines werden.

Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede – Haruki Murakami

Tja. Vom Stil her meiner Meinung nach ganz anders, es ist ja auch klar kein Roman. Er beschreibt das zwischendurch ganz gut: “Memoiren” will er nicht schreiben, nicht so ein großes Aufheben um seine Person. Aber das Laufen, das gehört einfach seit vielen Jahren zu ihm und wenn er von sich erzählt, kann er das gar nicht weglassen. Also hat er das Laufen zum Aufhänger gemacht.
Ich wollte mir die Hälfte der Zeit immer Sätze anstreichen, weil mich viele seiner Gedanken angesprochen haben. Man kann es nicht wirklich “runterlesen”, es ist nicht rund, aber deshalb gefällt es mir auch so gut. Ich hatte an einigen Stellen das Gefühl, obwohl er über Laufen & Schreiben schreibt, gibt es auch in diesen Bereichen Dinge die er nicht erklären kann. Dinge die er hinnimmt, obwohl er nicht weiß warum sie passieren. (Eine Thematik die ich, wenn ich drüber nachdenke, in seinen Romanen auch wiederfinde..) Das hat mich auf gewisse Weise beeindruckt, das es eben das vollkommene Wissen über etwas nie gibt und das er das offen zugibt, statt so zu tun als wäre das was er lebt, der heilige Gral.
Insgesamt – sehr persönlich, richtig gut und eben – Murakami!