Seht, was ich getan habe – Sarah Schmidt

Manchmal schreiben meine hochgeschätzte Kollegin Anja und ich uns lange Mails. Über das Leben. Die Bücher. Musik und Texte. Anjas Mails sind wahre Kleinode, die mit klugen Gedanken daherkommen und mich jedesmal mit ihrer sprühenden Begeisterung umhauen. Anfang diesen Jahres bekam ich wieder eine Mail von Anja, denn ich hatte ihr ein ganz bestimmtes Buch in die Hand gedrückt, wohl wissend, dass Anja der wohl weltweit größte Fan von Miss Lizzie von Walter Satterthwait ist und dieses Buch (welches leider nur noch antiquarisch erhältlich ist, schluchz!) in höheren, dreistelligen Stückzahlen unters Volk gebracht hat. Nun schrieb Sarah Schmidt also ein neues Buch über Miss Lizzie. Was das mit Anja gemacht hat? Lest selbst!

Von: Anja
An: Sarah
Betreff: Lizzie Borden took an axe,…

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Samariter – Jilliane Hoffman

Ich weiß noch, dass ich “Cupido” las und zart besaitet wie ich damals war, die halbe Nacht nicht schlafen konnte, weil ich meinen Balkon nicht verriegeln konnte … Hoffmans Thriller standen für mich also für Spannung und Gänsehautgefühl. Das kam bei diesem Krimi allerdings nicht so recht auf. Obwohl die Morde gewohnt brutal vonstatten gingen, lag der Fokus viel mehr auf der unfreiwilligen Zeugin und ihrem schleichenden Zusammenbruch. So richtig abgeholt hat mich das nicht, die Protagonisten wirkten hölzern, ich habe mir sehr viel Zeit gelassen, das Buch zu beenden. In diesem Falle, kein gutes Zeichen.

Geheimer Ort – Tana French

Bisher hatte ich noch nie etwas von Tana French gelesen. Durch eine Besprechung von hr-iNFO wurde ich auf den Krimi aufmerksam und futterte die 700 Seiten an zwei Tagen. Auch als Buchhändlerin gibt es doch immer Autoren, die man jahrelang vom Namen kennt und immer mal für Kunden bestellt, die trotzdem an einem vorbeiziehen. Was soll ich sagen: die Begeisterung für French war bei mir (und noch ausgeprägter bei meiner Kollegin) so groß, dass wir mittlerweile die komplette Backlist führen und verkaufen wie geschnitten Brot: Mission accomplished!

Sehr geehrter Herr M. – Herman Koch

Ein etwas kantigeres Werk von Koch, welches durch die Perspektivwechsel nicht einfach zu lesen ist. Länger irrt der Leser ein wenig im Roman herum, weiss nicht recht, in welche Richtung er gehen wird. Gibt man dem Buch allerdings eine Chance, so entspinnt sich eine Geschichte, die langsam und unaufhaltsam auf die Katastrophe hinsteuert – perfide, böse und mal wieder eine Herausforderung an unsere Vorstellung von Moral und Ethik.

Der Code – Fredrik T. Olsson

Ich sage es ja immer wieder gerne, ich lese kaum Krimis. Auf diesen hier stiess ich durch den hr-iNFO-Büchercheck und es hat sich für mich gelohnt. Actiongeladen, spannend und natürlich geht es um nichts weniger als um die Rettung der Erde. Hat mir Spaß gemacht, war intelligent geschrieben und hat immer noch ein Schippchen Spannung draufgelegt.

Kolibri – Kati Hiekkapelto

Packender, finnischer Krimi mit einer jungen ungarischen Ermittlerin. Multikulturelles Miteinander, Rassismus und die Frage der eigenen Identität sind nur einige Themen die hier gekonnt innerhalb der Ermittlungen zu einer Mordserie auftauchen. Einzig der unvermeidliche zunächst bärbeißige neue Kollege hätte vielleicht nicht sein müssen, andererseits – gibt es einen Krimi ohne diesen Prototypen?

Totenfrau – Bernhard Aichner

Wenn ich drei Wörter für dieses Buch finden wollte, würde ich die folgenden wählen: Heftig, schnell, hart. Denn Blum, die seit ihrer Jugend ihren eigenen Weg knallhart geht und als Bestatterin arbeitet, ist definitiv keine Frauenfigur für Zartbesaitete. Hier und da muss man schon einiges vertragen können und auch aushalten können. Mir hat der Krimi gut gefallen, auch wenn ich hier und da ein bestimmtes Stilmittel etwas zu viel fand, aber das hat dem recht atemlosen Lesen keinen Abbruch getan. Spannend, aber wie gesagt – nichts für sensible Leser.

Heilige Mörderin – Keigo Higashino

Nach “Verdächtige Geliebte” waren meine Erwartungen naturgemäß sehr hoch. Und Higashino hat sie, zum meinem großen Glück, nicht enttäuscht. Ein wenig anders setzt sich diesmal das Team zusammen, aber das war nur eine kurze Irritation. Die japanische Art zu ermitteln unterscheidet sich deutlich von jenen, die wir aus nordischen, deutschen oder amerikanischen Krimis kennen. Ein wenig Geduld muss man mitbringen, sich auf den Roman einlassen. Dann allerdings wird man belohnt, denn die Auflösung glich für mich einem echten Glanzstück – von langer Hand ermittelt und dargelegt. Chapeau!