Das ist ein Buch, mit dem man sich, zusammen mit seinen Kindern hinsetzen möchte und es immer und immer wieder vorlesen möchte. Am besten natürlich, unter einer mitternachtsblauen Decke mit silbernen Sternen, zusammengehalten von goldenem Faden… Fast ist es mir, als würde ich die Stimme von Stellas Großmutter hören, wie sie Stella immer wieder die Geschichte dieses besonderen Stoffes erzählt, die so viel früher begann: als Überwurf, als Tischdecke, als Vorhang, als Kuscheldecke, als Kleid…(aber ich will ja nicht alles verraten). Eine warme Familiengeschichte darüber, was wichtig ist und was bleibt. Und das auch aus dem kleinsten immer wieder etwas neues entstehen kann. Wunderschön!
Schlagwort: Mutter-Tochter
Das wahre Leben von Milena Moser
Mein erstes Buch von Milena Moser und definitiv nicht mein letztes – ich bin sehr positiv überrascht worden. Sie schreibt so offen und ehrlich, dass es mich sofort für sie einnahm, noch dazu über zwei Frauen, deren Leben ganz und garnicht so verläuft, wie sie es erwartet haben. Beide wählen unterschiedliche Wege für ihr Weiterkommen, beide sind spannende, kantige Figuren, die mir beim Lesen unter die Haut gingen. Hat mich sehr beeindruckt, fand ich richtig klasse!
Wahr – Riikka Pulkkinen
Ein atmosphärisch dichtes Familiendrama, welches mich von den ersten Seiten an gepackt hatte. Müssen Erinnerungen hochgeholt werden? Wäre manchmal nicht Schweigen die bessere Alternative? Doch dafür ist es irgendwann zu spät und man fragt sich, wie gut man eigentlich diejenigen, die einem am nächsten stehen, wirklich kennt. Intensiv, anrührend, dramatisch – toller Roman!
Mamas Vermächtnis – Herrad Schenk
Ein Mutter-Tochter-Verhältnis aus der ganz anderen Warte. Als ihre Mutter stirbt ist Thea selbst schon fast siebzig – und sieht sich plötzlich einem ganz neuen Leben gegenüber, so ganz ohne “Mamachen”. Herrad Schenk mag ich seit “In der Badewanne” sehr gern, denn sie hat das Talent, in einen humorvollen Roman noch so einige Zwischenböden an Tiefe und auch Satire einzuziehen – und das ganze noch mit sehr klugen Gedanken zu garnieren. Auch hier nimmt sie den Befreiungsschlag der Tochter zum Anlass, ein ganzes Leben zu beleuchten und vorallem die Frage – was ist Thea denn noch – außer Tochter? Und nicht zuletzt – wer war eigentlich Mamachen? Hat mir wieder richtig gut gefallen!