Hier habe ich mich mal als Gastrezensentin bei Bibliophilin ausgetobt: Klick!
Schlagwort: Mutter
Die andere Seite des Glücks – Seré Prince Halverson
Familie einmal anders – als ihr Mann stirbt, steht Ella mit den beiden kleinen Kindern alleine da. Nur – sie ist nicht die Mutter. Diese hatte sich vor einigen Jahren, obwohl die Kinder noch sehr klein waren, von der Familie getrennt und Ella nahm ihren Platz ein. Nun beginnt eine ganze Stadt zu überlegen: wen brauchen die Kinder? Die Frau, die sie großgezogen hat? Oder doch die Mutter, die plötzlich wieder auftaucht… Eine einfühlsame Geschichte darüber, dass es soviel mehr gibt als nur Schwarz oder Weiss. Dass Verletzungen und Liebe gleichzeitig existieren können. Und darüber, dass man einen anderen Menschen manchmal doch nicht so gut kannte, wie man dachte. Hat mir gut gefallen, weil das Stiefmutter-Thema mal ganz anders aufgezogen wurde und viele Facetten aufgezeigt wurden.
Mutter des Monats – Gill Hornby
Der Wahnsinn des Mutter-Daseins – schön bissig, böse und mit scharfer Feder skizziert. Das Höher, Schneller, Weiter, die Abgründe von Engagement und Cliquenwirtschaft. Unterhaltsam, mit dem ein oder anderen Körnchen Wahrheit, die perfekte Strandlektüre, während die Brut sich im Wasser tummelt und anderen Leuten Sandeimer aufs Handtuch kippt…
Besser – Doris Knecht
Ein scharf gezeichnetes Portrait einer Frau, die das eigentlich “perfekte” Leben lebt – und ständig Angst hat, es könnte jemand in ihr Innerstes sehen und die Fassade würde bröckeln und ihre Vergangenheit käme zum Vorschein. Bitter, aber nicht verbittert, von herrlicher Ironie und Sprachwitz durchdrungen, angenehm böse und mit starken Sätzen – eine mutige Geschichte, ein kraftvoller Roman.
Hühnersuppe für die Seele: Für Mütter – Hansen/Canfield
Das ich generell ein Fan der Hühnersuppen-Bücher bin ist ja durchaus bekannt. Also bleibt mir auch hier nur wieder zu sagen: was für wunderbare Geschichten – für die Seele, nach einem anstrengenden Tag, zum Kraftspenden, zum Tränenabwischen, zum Lachen. Und zum merken, das es soviele andere Mütter gibt, die genau verstehen, wie es manchmal ist, eine Mutter zu sein – weder schwarz noch weiss, anstrengend, wunderbar, nervenzehrend und spannend. Die Hühnersuppen Bücher mögen nichts für Realisten und Zyniker sein – für mich sind sie aber ein Quell an Inspiration, echte Soulfood-Bücher eben…;-)
Die Mütter-Mafia-Trilogie – Kerstin Gier
Ich habe mich entschlossen die 3 Einzelbände (Die Mütter-Mafia, Die Patin, Gegensätze ziehen sich aus) gemeinsam zu beschreiben. Ich habe sie alle in kurzen Abständen gelesen – und mich amüsiert. Selbst zu diesem Zeitpunkt schwanger haben mich die herrlich spitzen Beobachtungen im Mütter-Kosmos (den es so garantiert in jeder deutschen Großstadt gibt) angenehm schaudern lassen. So manches Mal brachten mich die Bücher zum Schmunzeln, Lachen und Kichern. Ich gebe ehrlich zu das ich nicht ganz soviel erwartet hatte zu Anfang und dann eines besseren belehrt wurde – man schliesst die Protagonisten ja doch ins Herz und auch wenn manches Mal die Geschehnisse ein wenig überbordend werden – was solls – dafür ist es eben auch ein Buch und kein Sachbuch über die Realität. Mich hat diese Reihe jedenfalls prima unterhalten und ich verfolge den Blog von Constanze, der Hauptfigur immer wieder gerne
Eve Green – Susan Fletcher
Als ich versuchte, der Kollegin die mir diesen Roman vor Jahren empfahl, meinen Eindruck zu schildern, fiel mir zu Anfang erstmal nur das Wort “sperrig” ein. Denn obwohl mich die Geschichte von Anfang an fesselte, so hatten einige Absätze doch ihre Tücken, das leichtfüßige fehlte. Obwohl das einem etwas mehr Mühe abverlangt beim Lesen – es lohnt sich. Eve Green verliert in jungen Jahren ihre Mutter und wächst fortan im Geburtsort der Mutter bei ihren Großeltern auf. Doch die Idylle des abgelegenen Dorfes trügt – und als eine Schulfreundin von Eve verschwindet, gerät alles aus den Fugen. Der Roman hat einige wunderbare Stellen und auch die Entwicklung von Eve, ihre Gedankengänge und Ideen sind spannend zu verfolgen, je älter sie wird. Da das Buch den Deutschen Jugendliteraturpreis gewann, findet man es ab und an auch im Jugendbuch, ich würde es aber deutlich mehr den Romanen zuschreiben. Insgesamt hat mich die Geschichte überzeugt, nicht unbedingt der Schreibstil.
Die Maschen der Frauen – Kate Jacobs
Der Titel ist leider selten dämlich übersetzt das Original “The Friday Night Knitting Club” spricht mich doch viel mehr an…. Ein echtes Wohlfühl-Sonntags-auf-dem-Sofa-Buch mit tollen Figuren, die zwar teilweise etwas schemenhaft bleiben, aber das tut dem keinen Abbruch. Lässt sich super lesen, hat Herzenswärme und macht total Lust auf Stricken :-D. Und hat mich durch alle Gefühlslagen einmal durchgeschleust von Lachen zu Weinen, diese Geschichte von Georgia Walker, Besitzerin eines Strickladens und ihrer Tochter, die sie alleine großzieht…. Ich finde, sowas braucht es zwischendurch einfach mal! Von aussen hätte ich das dem Buch wirklich nicht zugetraut…Daumen hoch!