Der Passfälscher – Cioma Schönhaus

Dr Untertitel lautet: Die unglaubliche Geschichte eines jungen Grafikers, der im Untergrund gegen die Nazis kämpfte. Viel passender kann man es kaum beschreiben. Denn die Geschichte ist wirklich unglaublich, die Situation mehr als einmal brenzlig, und lange nicht alle Menschen um den jüdischen Grafiker herum schaffen es wie er, unerkannt zu bleiben. Cioma Schönhaus hatte Schneid (und manchmal ein Gottvertrauen, welches fast schon Leichtsinn grenzte) und hat vielen Menschen durch sein Passfälschen das Leben gerettet. Das Buch lebt durch seine Geschichte, es ist sprachlich und erzähltechnisch nicht wahnsinnig ausgefeilt – allerdings gibt es Themen, bei denen so etwas in den Hintergrund tritt – und auch treten darf. Hier zählt die Stimme eines Überlebenden mehr.

Die Bücherdiebin – Markus Zusak

Hat mir gut bis sogar sehr gut gefallen. Ich musste mich am Anfang etwas in den Stil einlesen, der Erzähler (der Tod persönlich) schweift ab und an in einer Beschreibung sehr ab und benutzt eine andere Schriftart, um manche Dinge (ohne erkennbares Muster) hervorzuheben. Aber das ist Geschmackssache und hat im Endeffekt nicht wirklich nachhaltig gestört. Dieses Buch erzählt von Liesel, der Bücherdiebin. Der Tod begleitet sie zwischen dem Ende der dreissiger Jahre und bis zum Beginn des zweiten Weltkrieges. Liesel schafft es innerhalb dieses Krieges durch die Macht der Bücher und Worte ihre ganz eigene Welt zu schaffen – ihre eigene Art des Überlebens. Viel mehr möchte ich garnicht sagen, das braucht es bei manchen Büchern garnicht.

Es ist wirklich eine sehr besondere Sichtweise auf Deutschland und die Nazi-Zeit, kein zimperliches Buch, ein ehrliches, mit sehr bildhafter Sprache auf fast 600 Seiten. Ein Buch das ich wirklich als “All-Age” Titel verkaufen werde, weil es nicht nur Jugendbuch aber auch keine reine Belletristik ist, nicht umsonst gibt es von diesem Titel 2 Ausgaben.