City of Girls – Elizabeth Gilbert

Das perfekte Sommerbuch! Man taucht sofort in das Flair und die Atmosphäre der 40ger Jahre in New York ein, fast meint man, den Trubel und die Musik dieser Stadt beim Lesen zu hören. Die Geschichte von Vivian, die sich von heute auf morgen als Landei in der großen Stadt wiederfindet, und gemeinsam mit einigen äußerst exzentrischen Charakteren dort einige Höhen und Tiefen erlebt, schreibt Elizabeth Gilbert mit Verve und einer unheimlichen Freude am Geschichtenerzählen.

Ihre Heldin würde man gerne zur Freundin haben, denn sie bleibt sich, allen Stürmen zum Trotz, stets treu und geht ihren eigenen Weg. Wer aus diesem Buch wieder auftaucht, hat das Hupen der Taxis im Ohr, die Revue-Nummern der Showgirls vor Augen, hat den Geschmack von Zigarren auf der Zunge und ein aufgeregtes Kribbeln im Herzen. Schwungvoll, unterhaltsam und einer meiner Lieblinge in diesem Frühjahr!

Übersetzt aus dem Amerikanischen von Britt Somann-Jung

Max, Mischa und die Tet-Offensive – Johan Harstad

Das erste, was ich über Max, Mischa & die Tet-Offensive las, war dieses Zitat von Autor Johan Harstad. Danach wusste ich: dieses Buch will ich lesen. Unbedingt.

«Einer der Gründe, warum das Buch so lang ist – abgesehen davon, dass es so sein muss, damit die Charaktere erzählen können, was sie erzählen müssen –, ist, dass es ein Ort für sich sein sollte, etwas, das dich anzieht, dich umgibt, aber auf gute Art und Weise. Ich wollte den Roman zu einem Ort machen, an dem man lange zu Hause sein kann. Eine Heimat für die Charaktere und vielleicht auch den Leser schaffen. Das Buch flüstert dem Leser sachte zu: Bleib hier drin. Hier bist du sicher.»

Und was hat er für einen Ort geschaffen! Ich habe wahrhaftig in diesem Buch gelebt, habe es in seinem eigenen Tempo kommen und gehen lassen. Die 1248 Seiten erschienen zu Beginn noch sehr mächtig, man fängt ein solches Buch nicht ohne einen gewissen Respekt an. Und doch wusste ich schon nach kurzer Zeit – das hier, mit diesem Buch und mir, das wird etwas Großes. Und je näher ich dem Ende kam, desto zögerlicher wurde ich, las langsamer und legte es schließlich 70 Seiten vor Schluss noch eine Nacht zur Seite, obwohl ich wissen wollte, wie es endet. Und dennoch einen Aufschub brauchte, um noch nicht am Ende angekommen zu sein.

Solch ein Buch, solch einen Ort hat Harstad geschaffen.

Noch während ich las, versuchte ich im Kopf, erste Sätze zu formen, um dieses Buch zu beschreiben. Um immer wieder festzustellen, dass jede Beschreibung zu kurz, zu ungenügend sein würde, meinen Ansprüchen nicht gerecht. Dass ich nicht darüber schreiben wollte, wem wir in diesem Buch begegnen, welche Stilmittel Harstad verwendet und wie das Buch literarisch einzuordnen ist.

Stattdessen möchte ich am liebsten jedem, der dieses Buch nachdenklich in der Hand abwiegt, in die Augen sehen und sagen: “Ja, dieses Buch wird dich fordern. Es wird mit Dir tanzen. Es handelt davon, sich einsam zu fühlen und das Gefühl von Heimat nicht in sich spüren zu können. Es handelt vom Krieg, von der Liebe, von Kunst und Theater und Harstad lässt seinen Figuren alle Zeit der Welt, davon zu erzählen. Aber Du, indem Du Dich ganz und gar darauf einlässt, wirst damit zu einem Teil dieses Buches. Und dann wird es schön. Verdammt schön.”

Lernt Max, Mischa und all die anderen kennen. Vielleicht hat Harstad sich das so vorgestellt, dass wir, die wir beim Lesen allein mit dem Buch sind, uns dann trotzdem alle in Gedanken treffen, an diesem Ort, den er geschaffen hat.

Ich werde jedenfalls noch eine ganze Weile dort sein. Versprochen.

 

Durch Manhattan – Niklas Maak & Leanne Shapton

Sich eine Stadt zu erlaufen, das Konzept ist nicht neu. Und doch haben Niklas Maak und Leanne Shapton mit diesem Band und seinem spielerischen Element noch auf den letzten Metern des Jahres 2017 mein Herz erobert. Bereits auf dem Cover sehen wir ihren Weg und ihr Ziel auf der Insel eingezeichnet: Manhattan von der Südspitze bis zum oberen Ende auf einer Linie zu durchqueren. Ihre Ausrüstung sind ein Aquarellkasten, Papier und Stifte. Durch Manhattan – Niklas Maak & Leanne Shapton weiterlesen

Sheila Levine ist tot und lebt in New York – Gail Parent

Eine kleine Zeitreise, die sehr slapstickartig beginnt, mit jüdischem Witz und Galgenhumor. Das Buch schlägt aber auch ernsthaftere Töne an und verliert ein wenig die Rasanz des Beginns, gewinnt dadurch aber nochmal an Tiefe. Eine ganz eigene Welt – die Welt von Sheila Levine. Begleiten wir sie ein Stück… denn der Weg lohnt!

Dash und Lilys Winterwunder – Rachel Cohn/David Levithan

Wenn eine süße, romantische Wintergeschichte gesucht wird, mit ein paar popkulturellen Anspielungen, einer charmanten Mischung aus überdreht-niedlicher weiblicher Protagonistin mit schräger Familie und ernsthaftem, sich selbst etwas zu ernst nehmendem männlichen Buchliebhaber – zugreifen. Die Idee des Buches, eine Art Spiel das beide quer durch New York führt, ist eigentlich ganz schön. Aber die große Verzauberung blieb nach anfänglicher Begeisterung bei mir aus. Was vorallem daran lag, das es mir irgendwann zu überdreht wurde. Lustigerweise geht es mir wohl konträr zu anderen Meinungen: viele fanden Lilly ganz entzückend und Dash eher seltsam, ich fand Dash toll und Lilly eher anstrengend. Es ist dennoch ein nettes Jugendbuch, schöner Winterschmöker und wer eine romantische Ader hat, kommt sicherlich auf seine Kosten!

Summer and the City – Candace Bushnell

Nachdem ich vom ersten Teil der Carrie-Diaries ja wirklich positiv überrascht und angetan war, habe ich diesen zweiten Teil freudig erwartet. Leider, leider – ja, es war nett an einem Nachmittag zu lesen. Es hatte ein paar hübsche Szenen und vorallem sind die Kennlerngeschichten von Carrie, Miranda, Samatha und Charlotte natürlich für jeden Fan der Serie wichtig. Aber es hatte nicht ansatzweise den Witz  des ersten Teils, es kam nicht richtig in einen Erzählfluß…schade, wirklich schade!

The Carrie Diaries – Candace Bushnell

Jeder SATC-Fan braucht dieses Buch! Finde ich. Ich liebe die Serie sehr und somit war dieses Buch sofort mein. Wir erfahren alles über Carrie Bradshaw, bevor sie nach New York kommt – ihre Highschool Jahre. Und das ist so sehr Carrie das man es einfach nur lieben muss. Es ist eindeutig ein Jugendbuch, lässt sich schnell lesen, das passt aber auch einfach zur vorherrschenden Stimmung. Carrie als Teenie die schon damals ihren Traum von New York und dem Schreiben träumt, das ist einfach klasse! Auch wenn einiges im Buch nicht mit Erwähnungen in der Serie übereinstimmt, tut das diesem Buch keinen Abbruch – für mich gewährt es einen tieferen Einblick in Carries Seelenleben, warum sie wird wie sie uns später in der Serie erscheint und was ihre Überzeugungen prägte. Also – High Heels an und die Carrie Diaries kaufen…;-)

Umgarnt – Kate Jacobs

Die Fortsetzung von “Die Maschen der Frauen“. Wieder begegnen wir den Mitgliedern des Strickclubs, allerdings einige Jahre später. Da man nicht viel sagen kann ohne zu spoilern, halte ich es kurz: alle sind älter geworden, es gibt einiges an Veränderungen in den  Freundschaften – insgesamt bricht das vertraute Gefüge auf und macht Platz für neues. Es war als Fortsetzung in Ordnung, interessant zu erfahren, was die Zukunft bereithielt, für einen netten Nachmittag in der Badewanne. Mehr aber leider auch nicht – der Erstling hatte für mich doch deutlich mehr Charme.

Die Maschen der Frauen – Kate Jacobs

Der Titel ist leider selten dämlich übersetzt das Original “The Friday Night Knitting Club” spricht mich doch viel mehr an…. Ein echtes Wohlfühl-Sonntags-auf-dem-Sofa-Buch mit tollen Figuren, die zwar teilweise etwas schemenhaft bleiben, aber das tut dem keinen Abbruch. Lässt sich super lesen, hat Herzenswärme und macht total Lust auf Stricken :-D. Und hat mich durch alle Gefühlslagen einmal durchgeschleust von Lachen zu Weinen, diese Geschichte von Georgia Walker, Besitzerin eines Strickladens und ihrer Tochter, die sie alleine großzieht…. Ich finde, sowas braucht es zwischendurch einfach mal! Von aussen hätte ich das dem Buch wirklich nicht zugetraut…Daumen hoch!

Die große Welt – Colum McCann

*erscheint im September 2009*

Mit der Geschichte des Seiltänzers, der in den 70gern zwischen den zwei Türmen des World Trade Centers sein Seil spannte, verknüpft McCann ein großes New York Epos. Das Problem was ich eigentlich fast immer mit Geschichten habe, die aus 5 oder mehr Blickwinkeln erzählt werden – einige gefallen mir super, andere ziehen sich ein bisschen. So auch hier – ich habe das Buch gerne und auch recht schnell gelesen, werde es auch durchaus empfehlen. Trotzdem hat es einige Längen. Am Ende ist man dennoch erstaunt, wie toll der Erzählstrang durch alle Blickwinkel geht und wo sich die Protagonisten treffen und verknüpfen – das ist schon ein toller Erzähler, der McCann…