Ihr erinnert euch noch an meinen Leseeindruck zu Teil1&2 von 1Q84? Ich habe ihn gerade nochmal gelesen, um mich ein wenig in Stimmung zu bringen, wenn ich über Teil 3 schreibe. Noch dazu läuft Janacek Sinfonietta. Und nun: für mich hatte der Abschluss der Trilogie wieder viel zu bieten. Ein wenig mehr fast schon kriminalistische Elemente fliessen ein. Mehr Sehnsucht, mehr Einsamkeit. Ich glaube, ein wenig besser wäre es, alle drei Bücher hintereinanderweg zu genießen – andererseits hat Murakami auch wieder viel aus den ersten beiden Teilen wiederholt, so dass man auch mit der Wartezeit, die es ja nunmal gab zwischen den Veröffentlichungen, sich gleich wieder heimisch fühlt. Murakami hat hier für mich einige neue Pfade betreten – seine Figuren handeln ein wenig anders, auch wenn sich immer noch vertrautes findet, die Gefühlswelt steht weniger im Vordergrund als bei anderen seiner Romane. Und dennoch: es ist soviel Murakami, soviel seiner federleichten Schilderungen, die mich in einer anderen Welt ankommen lassen, dass ich auch hier nur wieder sagen kann: er ist und bleibt mein Lieblingsautor, einer der ganz großen, jemand der Welten erschaffen kann, die ich in meinem Kopf wieder und wieder betrete. Danke.
Schlagwort: Paralellwelt
1Q84 – Haruki Murakami
Ich musste ein wenig warten, bevor ich diesen Leseeindruck schreiben konnte, ich wollte diesem Buch so unbedingt gerecht werden und mir genug Zeit geben, alles setzen zu lassen. Murakami ist ja so ein Thema bei mir, ich lese ihn generell nur im Urlaub und habe so fast ein halbes Jahr gewartet, bis ich diesen wundervollen Roman gelesen habe. Die letzten 550 Seiten von über 1000 habe ich übrigens an einem absolut perfekten Saunatag nur so inhaliert..ich war im Rausch. Und da sind wir wieder: Ich kann über Murakami nicht schreiben, ohne Superlative zu benutzen, ich kann nicht über ihn schreiben ohne das mein Herz schneller schlägt. Seine Geschichten sind so intensiv erzählt, er ist so konsequent in seinen Beschreibungen und Personen wie wenige Schriftsteller es schaffen. Auch hier bin ich wieder in der Geschichte versunken, habe mich besonders gefreut das in diesem Buch auch die Literatur eine große Rolle spielt, begegnete alten bekannten Motiven aus vorhergegangenen Romanen…Ich habe die letzten Seiten umgeblättert und musste sofort nochmal von vorne beginnen, nochmal im Buch stöbern, es umarmen – Murakami ist hier wieder so groß, verdammt groß. DANKE!
Hard-Boiled Wonderland und das Ende der Welt – Haruki Murakami
Bin sehr gespannt, hab ja verdammt hohe Ansprüche, so als Murakami-Fan. Es gab Bücher von ihm die mich sofort in ihren Bann gezogen haben – hier ging es mir bisher nicht so. Trotzdem hat es was. Einige Feinheiten erkennt man sofort wieder, Motive die sich in späteren Büchern wiederholen. Mhmm. Ich bin wirklich SEHR gespannt wie es weitergeht. […]
Heute morgen, noch beim Haareföhnen die letzten 10 Seiten fertiggelesen – sonst hätte ich nicht zur Arbeit fahren können . Tja, schwierig. Einerseits – grandios komponiert, wie sich die 2 Welten am Ende “mischen”, das ist wirklich super gut gemacht. Ich war jedenfalls bis zum Ende gespannt, gebe aber auch zu das ich, wenn ich in einer Geschichte drinstecke, selten herumgrüble wie es ausgeht, ich will es ja garnicht vorher wissen . Murakami ist wirklich schwierig, für jeden Menschen würde ich jeweils einen anderen empfehlen, es kommt ganz darauf an, was man erwartet. Dieser hier zählt nun nicht zu meinen Lieblingen, weil ich mich sehr wenig selbst damit identifizieren kann. Andererseits hat er so schräge Einfälle, so schöne Szenen und eine bildhafte Sprache, das ich das Buch auch nicht wirklich “nicht gut” finden kann. Bizarr