„Die Luft verändert sich, wenn man über die Schwelle des Ortes tritt. Eine feine Säure liegt darin, etwas dicker ist sie, als könnte man den Mund öffnen und sie kauen wie Watte. Niemandem hier fällt das mehr auf, und auch mir wird es nach ein paar Stunden wieder vorkommen wie die einzig mögliche Konsistenz, die Luft haben kann. Jede andere wäre eine fremde“. S.7
Mit diesen Sätze beginnt das Debüt von Deniz Ohde, die mit ihrem Roman „Streulicht“ auf der Longlist des Deutschen Buchpreises steht. Etwa in der Mitte des Buches reift in mir ein Plan. Der „Ort“ im Buch liegt nur etwa 30 Minuten von mir entfernt und ich beschließe, hinzufahren. So beeindruckt bin ich von der Atmosphäre, die Ohde in wenigen Seiten entstehen lässt.
Mit dem Buch in der Hand laufen meine Begleitung und ich durch den Ort und werden schnell fündig. Bilder entstehen, wir schauen uns um, erkunden die Umgebung. Fast habe ich manchmal das Gefühl, einiges wiederzuerkennen, obwohl ich noch nie dort war – so sehr hatten sich die Beschreibungen Ohdes bei mir festgesetzt. Streulicht – Deniz Ohde weiterlesen