Denn alles Leben ist vergänglich – Irvin D. Yalom

Die Fallgeschichten von Yalom faszinieren mich jedesmal wieder aufs Neue. Manchmal denke ich, dass seine Fälle natürlich sehr speziell sind und nicht gerade repräsentativ für eine typische Therapie. Andererseits hängt es sowieso immer an Patient und Therapeut, wie sich die Beziehung gestaltet. Yalom hat jedenfalls eine hochinteressante Art zu arbeiten und kann noch dazu das ganze anschaulich in Literatur verpacken. Nach dem Lesen seiner Bücher habe ich immer das Gefühl, wieder ein klein wenig mehr von der menschlichen Seele verstanden zu haben – und doch immer noch viel zuwenig.

Und Nietzsche weinte – Irvin D. Yalom

Mittlerweile würde ich mich als durchaus Yalom-Fan bezeichnen, umso härter traf es mich, dass ich mit diesem, einem seiner meistverkauftesten Bücher, wirklich kaum etwas anfangen konnte. Sperrig, schwer zu lesen und man bekam keinen rechten Bezug zu den Figuren, ich habe mich wirklich ein wenig durch das Buch gequält und wären nicht einige psychologische Gedanken erzählenswert gewesen und zum Nachdenken angeregt, hätte ich vielleicht doch aufgegeben…Schade, Schade, Schade..!

Die Liebe und ihr Henker – Irvin D. Yalom

Fallbeispiele aus der Praxis, in gewohnter Manier beschreibt Yalom zehn ungewöhnliche Fälle. Ein Buch, was man gut Stück für Stück lesen kann, weil es einen nachdenklich macht. Man kann es lesen, man kann es analysieren, man kann vielleicht etwas für sich daraus mitnehmen. Und man kann sich freuen: dass es solch fähige Therapeuten gibt, die die seltene Gabe haben, fachlich und schriftstellerisch auf gleicher Ebene zu sein und uns so daran teilhaben zu lassen.

Drei Fragen: Wer bin ich? Wohin gehe ich? Und mit wem? – Jorge Bucay

In einer sehr unkonventionellen Weise vermischt der Gestalttherapeut Bucay Ideen aus seiner psychologischen Praxis mit Geschichten, Erfahrungen und Anekdoten. Definitiv kein Buch, was man nur einmal liest – ich glaube, es kann einem in unterschiedlichen Lebensphasen jeweils einen ganz anderen Zugang gewähren. So einige Fragen stellen sich beim Lesen und wer ehrlich zu sich selbst ist, wird sicherlich einige Antworten finden, die überraschen. Wie der Titel schon verrät, stützt sich Bucay auf drei Fragen, die der Leser für sich beantworten soll und die auch aufeinander aufbauen. Für Leser, die an einem Scheideweg im Leben stehen, vor großen Entscheidungen, aber auch für diejenigen, die ihren gewählten Weg prüfen wollen.

Ein menschliches Herz – Irvin D. Yalom/Bob Berger

Eigentlich mehr ein Essay oder eine Novelle, als gleich ein ganzes Buch – aber oft ist ja nicht die Länge entscheidend. Yalom erzählt in wenigen Worten, dafür mit Kraft die Geschichte seines Kollegen und Freundes Bob Berger, der seit Jahrzehnten die Erlebnisse des Holocausts in sich trägt und lässt den Leser dabei selbst entscheiden, wo die Grenze zwischen Gespräch, Erzählung, Erinnerung liegen mag. Beeindruckend.

In die Sonne schauen – Irvin D. Yalom

Mein erster Yalom und ihm werden garantiert weitere folgen. Er versteht die große Kunst, psychologische Zusammenhänge für den Laien verständlich aber dennoch nicht ohne Anspruch aufzubereiten. Noch dazu schreibt er so spannend und mitreissend, dass man das ganze verschlingt wie einen Roman. Die Thematik „Angst vor dem Tod“ mag speziell erscheinen aber Yalom bringt einen dazu, noch deutlich weiter zu schauen, hinter welchen, fast alltäglichen Sympthomen sich diese Angst verstecken kann, dass es ein Thema ist, welches uns täglich viel mehr umtreibt, als wir uns dessen bewusst sind. Hat großen Eindruck bei mir hinterlassen.

Hector & Hector und die Geheimnisse des Lebens – Francois Lelord

Wieder ein Hector-Roman, die ich ja generell wirklich mag – einfach zu lesen, schön verpackte Weisheiten, der ein oder andere Gedankenanstoß. Mittlerweile ist Hector Vater geworden und sein Sohn setzt sich mit der Welt und seinen Eltern auseinander. In diesem Band allerdings habe ich einige Male fast laut gesagt: Nein, das sehe ich anders – manchmal ist mir das kindliche deutlich zu naiv, viele Aussagen zu einfach. Eventuell möchte Lelord hier auch mal ausbrechen und mehr provozieren – das hat er in früheren Bänden zwar auch schon getan, Hector ist ja beileibe kein Heiliger. Trotzdem haben mich hier deutlich mehr Ansichten gestört, weil ich darin existenzielle Fragen anders beantworten würde.

Hector und die Entdeckung der Zeit – Francois Lelord

Diesmal schickt Lelord seinen Helden Hector wieder rund um die Welt – um die Zeit zu entdecken, ihre Facetten zu beleuchten und wie immer seine kleinen Anmerkungen über seine Beobachtungen zu notieren. Wieder ein kleines, feines Büchlein das sich leicht liest. Ich stelle allerdings fest das ich Hector in diesem Band mehr als in den Vorgängern an der einen oder anderen Stelle widersprechen wollte