Berge versetzen für Anfänger – Marius Kursawe

Wir alle haben diese Ziele im Leben, die wir erreichen wollen, Ideen die wir umsetzen wollen, Träume die immer wiederkehren. Und doch stellt sich nur allzuoft das Leben und seine Herausforderungen zwischen uns. Wir legen nicht los, greifen nicht zu, bleiben entmutigt mit Blick auf den Gipfel am Fuß der Berge stehen. Warum versetzen manche Menschen diese Berge und manche nicht? Was machen sie anders als andere?

Marius Kursawe wollte es herausfinden und hat einen Blick auf die aktuelle Motivationsforschung geworfen und sich mit acht Menschen getroffen, die alle ihre ganz eigenen “Berge” versetzt, man könnte auch sagen – bestiegen – haben. Es sind sehr unterschiedliche Schicksale und Lebensträume, die uns da begegnen und gerade diesen Mix fand ich extrem reizvoll, weil alle ihre ganz eigene Perspektive einbrachten.

Wenn ich während der Lektüre mit Bleistift und Post-Its hantiere, weiß ich, dass ein Sachbuch bei mir etwas zum klingen bringt.

Und in diesem Buch habe ich so einiges angestrichen und markiert. Kursawe erzählt anschaulich und nimmt einen von der ersten Seite an mit. Während man das Buch liest, merkt man, wie es beginnt, in einem selbst zu kribbeln und die Lust aufs Loslegen kommt ganz automatisch. Damit dieser Auftrieb auch gut genutzt wird, gibt es innerhalb des Buches immer wieder Denkanregungen und mentale Tipps und Tricks zur Unterstützung.

Mich hat vorallem der Untertitel des Buches “Mach doch endlich was du willst!” enorm angesprochen. Wirklich das zu tun, was einen erfüllt, keine Agenda zu verfolgen, die nicht die eigene ist und die Zeit, die wir alle haben, wirklich zu nutzen. Damit vermittelte mir das Buch bereits vom Cover an eine gewisse Aufbruchsstimmung.

Welche Berge wolltet ihr schon immer versetzen? Vielleicht ist dieses Buch für euch der erste Schritt auf dem Weg zum Gipfel!

Rezensionsexemplar

Stell Dir vor, Du wachst auf – Michael Curse Kurth

Was denkt ihr, wenn ihr diesen Titel lest? Geht es euch vielleicht genauso wie mir? Natürlich wachen wir im Laufe des Tages auf, aber wie oft laufen wir kopflos durch unseren Alltag, der in einem endlosen Strom von Aufgaben und Erledigungen an uns vorbeirauscht? Verfangen uns in einem höher, schneller, weiter oder sind erschlagen von der Informationsflut, die tagtäglich auf uns einprasselt? Und wie oft sind wir wirklich ganz bei uns, präsent und (auch wenn es aktuell ein überstrapaziertes Wort ist) – achtsam ? Ich merke – es könnte bei mir deutlich öfter der Fall sein, ich wünsche mir mehr Ausgeglichenheit. Außerdem würde ich gerne zu meinen bisherigen Routinen neue hinzufügen, ob es nun der Umgang mit digitalen Medien ist, der regelmäßige Sport oder die Meditationspraxis.

Genau hier setzt Curse an. Einige werden ihn als Rapper kennen, andere haben ihn vielleicht wie ich in seinen Sessions für die Female Future Force kennengelernt oder haben schon einmal seinen Podcast “Meditation, Coaching & Life” gehört. Mir haben seine Ansätze bei der FFF bereits gut gefallen, ich wollte mehr lesen.

Die OOOO+X-Methode für mehr Präsenz und    Klarheit im Leben.

Die Methode die Curse entwickelt hat stützt sich auf fünf Schritte im Umfeld der Meditation und Achtsamkeit, die unterschiedlich in den Tag eingebaut werden können, vorrangig aber als Morgenroutine konzipiert wurden. Mir gefällt der humorvolle Ton, der mich immer wieder zum Schmunzeln bringt, manch undogmatischer Vorschlag und die immer wieder eingestreuten Zitate zu Kapitelanfang. Auch holt einen das Buch schlicht dort ab, wo man ist und setzt die Hürde bewusst niedrig. Es macht den Start leicht, auch weil Curse über das ganze Buch hinweg einzelne (Meditations/Atem)-Übungen und Anregungen einstreut, die sich auch in einen noch so vollgepackten Alltag integrieren lassen. Ausreden, adé!

Genauso gefällt mir, dass sich das Buch mit meinem gelebten und erlebten Alltag deckt. So wunderbar ein Yoga-Retreat oder eine mehrtägige Schweigeklausur auch sein können, so sind diese Erlebnisse doch eher die Ausnahme. Es ist mir wichtig, Dinge zu finden, die bereits jetzt und hier wirken und die dauerhaft in mein Leben passen. Kurz: bei denen es eine realistische Chance gibt, dass ich sie wahrnehmen  und einbauen kann.

“Je einfacher die Methode, desto geringer die Gefahr von Abwegen”         Chögyam Trungpa

Curse bringt uns dazu, uns wirklich Gedanken zu machen, über unser “Warum?” weil ein klares und achtsam formuliertes Warum ein sehr machtvoller, ja unser stärkster Antrieb sein kann. Er fordert uns Leser*innen dazu auf, unsere Ziele und Vorhaben am jeweiligen Kapitelende auch schriftlich zu fixieren , weil niedergeschriebene Vorsätze deutlich verbindlicher auf uns wirken als vage Vorhaben.

Beim Lesen streiche ich vieles an, für mich passt dieses Buch gerade perfekt.

Mich beeindruckt Curse, der zu Beginn des Buches auch seine eigene Geschichte erzählt. Davon, wie er als Rapper alles erreichte und doch nicht glücklich war, wie ihm Coaching, der Buddhismus und Meditation geholfen haben, sich neu auszurichten. Auf welche Dinge er in seinem Leben nun verzichtet und welche bei ihm Einzug gehalten haben.

Im Nachwort macht Curse aber noch einmal klar, dass jeder für sich seine Methode und seinen Weg finden muss und das auch dieses Buch nur ein Anstoß sein kann. Dafür, sich vielleicht mit dem ein oder anderen Baustein seiner Methode noch intensiver und über lange Zeit hinweg selbst zu beschäftigen ( der Anhang mit weiterführender Literatur gibt einem dazu viel Lesestoff an die Hand).

Gehen müssen wir den Weg immer noch alleine, aber es fällt deutlich leichter, wenn man solch einen liebevollen Anstoß bekommt, wie durch die Lektüre dieses Buches.

Briefe an junge Autoren – Colum McCann

Es gibt keine allgemeingültige Anleitung zum Schreiben und in seinen Schreibseminaren gibt der Autor zur Eröffnung stets zu bedenken, dass er sich außerstande fühlt, den Lernenden überhaupt etwas beibringen zu können. Und trotzdem setzt Colum McCann sich hin und verfasst einen Schreibratgeber. Warum?

Weil es gut tut, nicht alleine zu sein, mit seinen Sorgen. Weil es tröstlich sein kann, ja und auch inspirierend, sich beim Lesen als Teil eines großen Ganzen zu begreifen. Zu wissen, dass sich alles auch bei den “Großen” manchmal erst nach langen Durststrecken und vielfachem Scheitern entwickeln konnte. Briefe an junge Autoren – Colum McCann weiterlesen

Now! Entschleunigung – Selbstfürsorge – Lebensfreude – Ruth Knaup

Dieses Buch ist eine Erlaubnis zum Innehalten. Eine Einladung, tief durchzuatmen und sich für sich selbst Zeit zu nehmen. Denn wann tun wir das momentan, in unserem Leben? Wir multitasken, wir regeln und rödeln. Wenn wir krank sind, versuchen wir, möglichst schnell wieder gesund zu werden. Wir wollen etwas leisten, für unsere Familie da sein, wir hören nicht mehr genau zu, wenn unser Körper uns sagen will: Du brauchst mal Ruhe.

Ehrlich gestanden – so ging es mir auch. Ein wunderbares Jahr liegt bisher hinter mir, aber auch ein verdammt stressiges, forderndes. Es wurde dringend Zeit, mal auf die Bremse zu treten. Dazu hat in großem Maße dieses Buch beigetragen, in dem ich mich mehr als einmal wiedererkannte. In kurzen und aufgeräumten Kapiteln, die Übungen, Meditationen und Denkanstöße beinhalten, geht die Autorin eingeschliffenen Mustern und Verhaltensweisen auf den Grund. Sie beschäftigt sich mit Entschleunigung, damit, dass wir trotz allem, was auf uns einprasselt, die Wahl haben, wie wir leben, auch wenn das öfter mal das Wort “Nein” beeinhaltet und wir wieder neu lernen müssen, uns ganz auf Dinge einzulassen.

Sie schreibt über die oft vernachlässigte Selbstfürsorge, die Wichtigkeit, eigene Bedürfnisse zu erkennen und auch nach außen zu signalisieren. Denn wie können wir gut leben und für andere da sein, wenn wir uns nicht zuallererst mal um uns selbst kümmern? Ein dritter Abschnitt rundet das ganze ab, in dem sie über Lebensfreude schreibt, darüber, die Menschen und Erlebnisse in unserem Leben zu feiern, die uns gut tun. Beziehungen zu pflegen, Platz für Kreativität zu machen, verwegen zu sein.

Als ich dieses Buch gelesen habe, habe ich öfter innegehalten, habe mehr als nur eine Stelle markiert. Manchmal kommt das richtige Buch zur richtigen Zeit zu einem und dann schwingen seine Worte in Resonanz zu unseren Gedanken. Dann hinterfragen wir ehrlich, dann spüren wir, wie sich etwas in unserem Denken verschiebt und wir ein wenig mehr ankommen, in diesem, unserem Leben.

So oft sind wir auf der Überholspur unterwegs und vergessen, was wir und die Menschen um uns herum wirklich brauchen. Habt ihr auch das Gefühl, dass eine kleine Auszeit für euch gerade nicht schaden könnte? Dann nehmt dieses Buch mit!

Dein Leben. Dein Yoga. – Tara Stiles

Fand ich im Prinzip gut. Der Mix aus Meditation/Yoga/Ernährung war angenehm und inspirierend. Ein bisschen redundant die Gute, gefühlt alle zwei Seiten der Satz “Es gibt keine Regeln!” Hab das schon beim ersten Mal verstanden, liebe Tara Anyway… trotzdem waren ein paar Anstöße drin und ich finde die Übungsfolgen im Buch machbar und angenehm, da werde ich einige machen in den nächsten Wochen. Und der Rezeptteil hatte auch neue Ideen zu bieten und punktete durch nicht allzuschwer beschaffbare Zutaten. Also insgesamt Daumen hoch!

Magic Cleaning – Marie Condo

Der Condo-Ansatz ist relativ drastisch, andererseits kann ich mir bei ihr vorstellen, dass eine Sitzung bei ihr und eine Entrümpelungsaktion wirklich langanhaltenden Effekt hat. Ein bisschen Ordnung, neue Methoden der Aufbewahrung und eine ganze Menge Minimalismus. Hat einen motivierenden Effekt, bringt zum Nachdenken und Aufräumen

Wenn guten Menschen Böses widerfährt – Harold S. Kushner

Wenn eine sehr gute Freundin Dir in schweren Zeiten ein Buch schickt, welches Linderung verspricht, dann ist allein das schon Balsam für die Seele. Dieses Buch hat nichts einfacher gemacht, es hat vielleicht keine Lösungen oder auch nur Licht ins Dunkel gebracht. Aber der Autor schlug sich mit den gleichen Fragen wie ich herum, er irrte, lief gegen Wände, fühlte und trauerte und er versuchte, Antworten zu finden, die er nicht bekam. Manchmal ist es schon tröstlich zu wissen, dass irgendwo auf der Welt irgendjemand das gleiche durchmacht wie Du selbst.

Mami, ist das vegan? – Jumana Mattukat

Hier interessierte mich vorallem, dass die Autorin für sich einen Weg suchte, vegan zu leben und trotzdem mit ihrer Familie einen Konsens zu finden. Ihr Ringen um gute Entscheidungen fand ich nachvollziehbar, es ist entspannend, zu sehen, wie andere die Schwierigkeiten und neuen Situationen in die Hand nehmen. Der Tonfall war mir manchmal ein kleines bisschen zu flapsig, aber trotzdem wirkte Frau Mattukat sympathisch. Auch einige der Rezepte im Anhang lohnen sich, gerade für Einsteiger und Interessierte an der veganen Küche.

Du hast es in der Hand – Werner Tiki Küstenmacher

Auf bewährte Art und Weise stellt Küstenmacher in diesem Buch Lebensbewältigungstipps zusammen. Wer seine Bücher kennt, dem wird das ein oder andere sicherlich bekannt vorkommen, für Neulinge ist die Idee des „Hand-Systems“ eine nette, leicht in den Alltag zu integrierende. Hatte für mich weniger Mehrwert als das klassische Simplify, aber das mag auch daran liegen, dass es eher ein Einstieg ist, weniger konzentriert als sein Standardwerk.

Das Glücksprojekt – Alexandra Reinwarth

Die Autorin auf der Suche nach dem Glück. Zurück bei mir bleibt: hat sie denn eigentlich überhaupt etwas gefunden, was sie glücklich macht? Der ein oder andere Exkurs war nett zu lesen, hier und da mal eine Anregung dabei. Aber ich glaube, über dem ganzen Suchen nach Methoden, blieb das Zurückbesinnen, auf das, was man schon hat und die Dankbarkeit dafür, ein wenig auf der Strecke, zumindest ging es mir beim Lesen so. Im Endeffekt bleibt das Glück flüchtig und liegt für jeden woanders.