Puh, “Perlmanns Schweigen” ist mit 637 Seiten nicht grade kurz geraten. Und es ist auch kein Buch das ich jederzeit zur Hand nehmen kann. Es ist von allem ein bisschen: Selbstfindungsroman, Krimi, philosophisch-sprachwissenschaftlich … grade das hat es mir manchmal etwas schwer gemacht, ich denke ich habe nicht alles immer verstanden, was dort behandelt wurde.
Perlmann ist Sprachwissenschaftler, allerdings schon länger nicht mehr innerlich “voll bei der Sache”. Bei einem Kongress den er an sich leitet, entgleitet ihm die Situation nach und nach und bringt ihn an moralische und physische Grenzen…
Spannend ist es trotz sehr großer “Langsamkeit” auf jedenfall, auch wenn die anderen Charaktere sich innerhalb der Zeit kaum entwickeln, hat man die Szenerie und die einzelnen anderen Teilnehmer dieses “Kongresses” direkt vor Augen. Man braucht ein bisschen Geduld, aber die hat sich für mich trotzdem gelohnt.
Schlagwort: Schreiben
Ein eigenes Zimmer – Virgina Woolf
Nachdem ich daran relativ lange saß (zum einen weil es relativ “sprunghaft” geschrieben ist, zum anderen weil ich mich damit auseinandersetzen musste wie aktuell einige Ansichten von ihr doch immernoch sind…trotz das sie fast 100 Jahre her sind..). Ich fand es gut, aber man muss natürlich damit rechnen das man nicht jede literarische/persönliche Fußnote, Anspielung versteht. Viele Quintessenzen von ihr haben mir sehr gefallen und ich finde sie ist wirklich eine interessante, intelligente Frau gewesen, mit einer tiefen Seele. Trotzdem, es ist nichts zum Schnell-Weglesen und auch nicht ganz leicht. Gelesen hab ichs aber doch gern.
Freedom Writers – Erin Gruwell
Vielleicht hat ja jemand den Film gesehen. Eine junge, ehrgeizige Englischlehrerin beginnt, nachdem sie eine rassistische Karikatur im Klassenraum findet, mit ihren Schülern (eine “Problemklasse”) das “Tagebuch der Anne Frank” und andere Literatur über Jugendliche und ihre Erfahrungen zu lesen. Die Kids schreiben anonym Tagebuch über ihre Englischstunden. Diese Einträge sind sehr ehrlich, ungeschönt und sehr fesselnd. Mich fasziniert es schon sehr, wie sich einige Jugendliche im Laufe des Buches verändern, wie sich der Geist dieser Klasse erschliesst – aber auch, das es eben kein Hollywood-Ende gibt.
84, Charing Cross Road – Helene Hanff
Wurde hier desöfteren empfohlen, ich hab im Laden mal reingelesen und dachte mir “Warum kenn ich das noch nicht, verdammt?” Das ist auch so ein echtes “Buchhändler-Buch”. Ein wunderschöner Briefwechsel zwischen Buchhändler und Buchliebhaberin – speziell aber doch etwas für alle. Ich habe es jedenfalls sehr gemocht!
Wie ich eines schönen Morgens im April das 100% Mädchen sah – Haruki Murakami
Ich las die Titelgeschichte und dachte nur “Wahnsinn, wie schön ist das denn!” Der Mann ist ein Wahnsinn..mit so wenigen Worten, mit so kunstvollen Sätzen..mit Genialität kann man da nur sagen. Würde am liebsten jede Geschichte lesen, nochmal lesen und dann 1-2 Stunden drüber nachdenken. Wow. Murakami ist einer der wenigen, der Kurzgeschichten richtg beherrscht – außerdem für mich der einzige, dem ich ein unklares Ende immer verzeihe!
Den Göttern kommt das grosse Kotzen – Charles Bukowski
Herrliches Buch. Überaus genial, hab Auszüge in ner Zeitschrift gelesen. Freu ich mich sehr drauf, sind Glossen übers Schreiben und alles was dazugehört – vorallem über viel, viel Alkohol und Pferderennen.Ist sehr schräg, aber wenn man ein Faible für schräge Schrifsteller hat und schöne Sätze und Lebensweisheiten, dann isses wirklich klasse.
Lesen & Schreiben – Virgina Woolf
Dann heute abend direkt ein Buch in einem Zug durchgelesen…weil ich die ganze Zeit nur genickt habe. Habe eine Sonderausgabe von Virginia Woolf gelesen, aus der Büchergilde namens “Lesen & Schreiben” (entnommen aus “Mein Leben mit Virginia” und “Gesammelte Werke”) Enthält Stimmungen und Betrachtungen und mir ist diese ganze Frau und ihre Art Tagebuch zu schreiben durch diese kleine Sammlung wirklich sehr nah gekommen. Toll!