Sehr geehrter Herr M. – Herman Koch

Ein etwas kantigeres Werk von Koch, welches durch die Perspektivwechsel nicht einfach zu lesen ist. Länger irrt der Leser ein wenig im Roman herum, weiss nicht recht, in welche Richtung er gehen wird. Gibt man dem Buch allerdings eine Chance, so entspinnt sich eine Geschichte, die langsam und unaufhaltsam auf die Katastrophe hinsteuert – perfide, böse und mal wieder eine Herausforderung an unsere Vorstellung von Moral und Ethik.

Ich gegen Osbourne – Joey Goebel

Ich verehre Joey Goebel. Ich habe alle seine Bücher gelesen und extrem hohe Erwartungen an dieses Buch. Klang auch wirklich gut in der Kurzbeschreibung. Und was war – ich habe mich durch so einige Längen wirklich durchgequält. Das mir das, mit einem Autor den ich so schätze, passiert, ist schon ein Trauerspiel. Dabei kann er durchaus einen langen Wälzer füllen, man denke nur an Heartland – grandios! Aber hier hat er sich auf den Mikrokosmos eines einzigen Tages geworfen und das war einfach zuviel für mich: zu detailreich, zu wenig Inhalt. Trotzdem muss ich zu seiner Ehrenrettung anführen, dass ich seine geschaffene Figur durchaus glaubhaft finde, einige Szenen in der gewohnten Manier brillieren (Stichwort: Literaturkurs). Wäre das Buch auf mehr als einen Tag verteilt gewesen, hätte es bei mir wohl mehr Begeiszterung entfacht. Auch im Nachgang, ich habe das Buch ein Weile wirken lassen … mir ist der Gedanke, den Alltag einer Highschool und ihrer Schüler spitzzüngig zu portraitieren, schon bewusst geworden. Aber die Umsetzung scheiterte leider für mich.

Das dunkle Lied des Todes – Bjarne Reuter

Bei diesem Buch saß ich aufrecht im Bett und konnte kaum aufhören – so spannend war es und vorallem gruselte es einen zwischendrin so richtig, da kann man dann nachts nicht einschlafen, bis man es zu Ende gelesen hat… Zudem toll geschrieben, es ist zwar als Jugendbuch deklariert, aber durchaus auch für Erwachsene zu empfehlen, die eine Vorliebe für Krimis haben. Der Autor breitet genüsslich die Geschichte aus, fügt hier ein Stück Information ein, dann dort ein Stück – und zieht dann den Erzählfaden immer enger, bis einem am Ende fast die Luft wegbleibt – Wow!

Wenn Du stirbst zieht dein ganzes Leben an Dir vorbei, sagen sie – Lauren Oliver

Bei diesem Buch hat mich zuerst der Titel und die tolle Covergestaltung angesprochen….ich glaube ich habe einfach ein bisschen was anderes erwartet, mehr Philosophie, mehr tiefere Fragen über Leben und Sterben. Oliver erzählt die Geschichte im Leben eines jungen Mädchens einem einzigen Tag, der immer wieder seinen Lauf nimmt. Obwohl erzählerisch durchaus eine Kunst, die gleiche Geschichte so oft zu erzählen und immer wieder neue Facetten einzubauen, hat es mich einfach nicht mitgerissen. Die Figuren blieben für mich unnahbar, die Hauptperson über weite Strecken unsympathisch – viele waren zwar durchaus realistisch gezeichnet, mich verband aber wenig mit diesen Jugendlichen. Die Idee durch wenige Änderungen im Verhalten auch dem Leben einen anderen Verlauf zu geben ist zwar gut – mir hat die Umsetzung nicht gefallen.