What we talk about, when we talk about Anne Frank – Nathan Englander

Ein Buch, das lange nachhallt ist für dieses Werk fast zuwenig gesagt – an einige Geschichten erinnere ich mich nach Monaten noch und an das Gefühl der Gänsehaut und Bewegtheit beim Lesen. Ich bin kein großer Kurzgeschichtenfan, diese haben mich aber nicht nur begeistert, sondern auch nachdenklich werden lassen. Das Buch habe ich mehrfach verschenkt, behandelt es doch soviele große Themen: Schuld, Verantwortung, Liebe, Freundschaft, Sterben, Gerechtigkeit und den Spagat, den wir alle in der heutigen Zeit zwischen Ethik, Moral, unserer Geschichte, Religion und dem Zeitgeist machen. Sehr, sehr beeindruckend und ganz sicher nicht mein letztes Buch dieses Autors.

Die Macht des Zweifels – Jodi Picoult

Es war ein Doppelband und der Einfachheit halber, habe ich beide Bücher am Stück gelesen. Diesmal lautet das vorherrschende Thema Kindesmißbrauch. Die Staatsanwältin Nina Frost hat selbst schon viele Fälle von Kindesmißbrauch verhandelt. Als ihr eigener 5jähriger Sohn jedoch vergewaltigt wird, vertraut sie den Gesetzen alleine nicht mehr…Diese Picoult war etwas anders vom Aufbau her – weniger detailreich, die Figuren wurden mehr angerissen – im Mittelpunkt stand mehr die Frage nach Moral, nach Gesetz, nach Selbstjustiz – was ist richtig, wie darf man handeln? Wie gut schützt das Rechtssystem die Kinder? Die Figuren blieben für mich eher farblos, die Protagonistin erschien mir, trotz beschriebener Gefühle zu kalt, zu berechnend.  Trotzdem, das Buch las sich schnell und spannend und ist für Picoult-Fans auf jeden Fall wieder etwas!