Eine ganze Welt – Goldie Goldbloom

Angesiedelt in einer chassidischen Gemeinde in Brooklyn wird hier eine Familiengeschichte erzählt, in der das Ungesagte einen immer größeren Raum einnimmt. Denn was ist, wenn all das, woran Du dein Leben lang geglaubt hast, was Dich im innersten ausmacht und in dem Du dich auch glücklich gefühlt hast, in Frage gestellt wird?

Es ist nicht nur die Geschichte der Familie und dieser Gemeinde, ihre Rituale und Gepflogenheiten die mir Goldbloom näher bringt, die mich für dieses Buch einnehmen. Es sind die vielen Fragen, die aufgeworfen werden. Was macht eine lange Ehe aus? Wie gut kann man sich jemals wirklich kennen? Welche Auswirkungen hat Schweigen und Verleugnung innerhalb einer Familie? Und nicht zuletzt – welchen Einfluss haben unsere getroffenen Entscheidungen auf unser Leben?

Leseexemplar

Verdacht ist ein unheimlicher Nachbar – Louise Welsh

Was haben wir hier – einen Krimi, einen Roman? Endgültig kann ich das Buch nicht einordnen, wohl aber meinen Eindruck. Es geht unter die Haut, schraubt die Spannung geradezu aufreizend langsam hoch, während man selbst schon nicht mehr weiss – ist es Einbildung oder spüren wir auch wie uns die Bedrohung beim Lesen langsam Gänsehaut verursacht? Stark!

Shopaholic & Baby – Sophie Kinsella

Je weiter die Reihe voranschreitet, desto weniger muss ich dazu schreiben Ich poliere damit mein Englisch auf und schmunzle über den Einfallsreichtum der Autorin was Fettnäpfchen angeht. Insgesamt war ich hier ein wenig gedämpfter Stimmung, mag sein, weil so langsam das Ende der Fahnenstange erreicht ist oder der Band mich einfach nicht so angesprochen hat wie die vorherigen. Trotzdem werde ich den letzten Band auch noch lesen, die Reihe wird abgeschlossen.

Ein Geschenk des Himmels – Anne Enright

Ich hatte schöne kleine Glossen, durchaus mit Humor und gesundem Pragmatismus über Schwangerschaft, Kinder und das Leben mit ihnen erwartet. Ich bekam eine frustrierte Mutter die teilweise wirklich völlig verschwurbelte Theorien zum besten gab, meine Vorstellungen vom Elternsein nur sehr selten traf und insgesamt eine so distanzierte Haltung zu ihren Kindern einnahm, das ich mich geschüttelt habe. An wenigen Stellen griff der aussen angekündigte “Witz”. Das Buch hat mich wütend gemacht, denn es spricht teilweise wirklich ohne Respekt vor andersdenkenden Eltern über diese erste Zeit mit Kindern…Natürlich ist es in Ordnung, seine Erfahrungen zu schildern (und sicherlich hatte die Autorin es durch persönliche Probleme etwas schwerer), das diese Zeit auch unglaublich anstrengend sein kann stellt sicher keiner in Abfrage und auch das es schwarze Tage in einer Familie geben kann. Aber diese negative Grundhaltung gegenüber so ziemlich allem liess mich wirklich fragen, warum die Autorin unbedingt darüber schreiben wollte? Zur Ermunterung sicherlich nicht, eher zur Abschreckung. Ich rate ja selten von einem Buch ab aber hier aus vollem Herzen.

So oder so ist das Leben – Marie-Aude Murail

Murail hat eine ganz eigene Art Jugendbücher zu schreiben – leichtfüßig aber nie banal. Hier wagt sie sich an das schwierige Thema einer ungewollten Schwangerschaft mit 17. Aber nur allein dieses Thema würde den Roman nur unzureichend beschreiben. Der Umgang mit dieser Schwangerschaft, eine Familie die aneinander vorbei lebt und sich schon lange nichts mehr sagen hat und zwei sehr gegensätzliche Ärzte komplettieren das Bild. Ein bisschen ratlos lässt mich das Buch zurück, es wartet zwar mit einer Lösung auf, lässt aber doch sovieles offen. Als Diskussionsstoff für die Schule durchaus geeignet, hat es doch viel Zündstoff, als Jugendbuch lässt es mich doch leise enttäuscht zurück, was aber auch an einer etwas konträren Meinung zum Thema liegen kann.

Die Hebammensprechstunde – Ingeborg Stadelmann

Dieses Buch zählt ja zu DEN Standard-Werken wenn man schwanger ist und sich auch von Hebammen betreuen lässt, ein wenig offen ist für alternative/naturheilkundliche Methoden und generell Interesse hat, was im Körper abläuft. Logisch das ich es mir besorgt hatte. Nach der Lektüre war ich etwas zwiegespalten: die vielen Beispiele haben mir gut gefallen, auch konnte ich während der Schwangerschaft immer mal den einen oder anderen Tipp aus diesem Buch nutzen. Es legt aber auch einen Fokus auf bestimmte Aspekte der Schwangerschaft und Geburt, die für meinen Geschmack sehr einseitig sind – und zudem nichtmal unbedingt bewiesen. Ein Buch das Frauen ein schlechtes Gewissen macht, weil sie manche Dinge anders handhaben (und oftmals das garnichtmal in der Hand haben!) finde ich nicht sehr förderlich – ich habe mich jedenfalls beim Lesen einige Male wirklich geärgert. Natürlich berichtet Stadelmann aus jahrelanger Erfahrung, andererseits gibt es auch unter Hebammen äußerst unterschiedliche Herangehensweisen – ich habe Ärzte und Hebammen im Krankenhaus eindeutig als gemeinschaftlich arbeitend empfunden, was laut Stadelmann ein Ding der Unmöglichkeit ist…. Ich hätte mir etwas mehr Toleranz gewünscht. Trotzdem würde ich das Buch jeder Schwangeren empfehlen, weil der Nutzen doch überwiegt. Man kann sich ja noch eine zusätzliche Lektüre, die genau die eigene Einstellung trifft suchen und es als nützliche Ergänzung sehen.

Beim ersten Kind gibts 1000 Fragen – Vicky Iovine

Bei der Flut an Schwangerschaftsratgebern fiel mir auch dieses in die Hände. Man kann es eigentlich kurz sagen: es ist ein netter Begleiter in der Schwangerschaft, wenn man es zusätzlich zu einem richtigen Sachbuch liest – medizinische Ratschläge oder Abläufe findet man hier nicht – aber dafür viele Situationen aus der Erfahrung von Vicky Iovine, die 4fache Mutter ist und ihren Freundinnen. Sicherlich ist einiges überspitzt und muss nicht ganz so schlimm werden. Auch ist nicht alles 1:1 nach Deutschland übertragbar, aber es gibt schon einen ganz guten Einblick auf die ganzen Dinge, die einen in einer Schwangerschaft so überollen und manchmal auch ratlos zurücklassen. Es lässt sich lesen wie ein guter Kaffeeklatsch mit Freundinnen: mit Spaß, direkt und ehrlich, einigen wirklich guten Tipps, es lässt nichts aus und schildert auch die nicht so angenehmen Begleiterscheinungen und man fühlt sich gleich ein bisschen entspannter – den anderen gehts ja auch nicht anders!

Achtung Baby! – Michael Mittermeier

Ich bin ja immer etwas skeptisch – nicht jeder Komiker kann auch schreiben. Und die Aufmachung des Buches sprach mich eigentlich auch nicht an. Aber nachdem ich es empfohlen bekam und  auf den ersten Seiten eine hinreissende Geschichte über Jagd auf Nahrung in der Schwangerschaft (“Fleisch – sofort!!!”) fand, meinem Mann vorlas und der nur nickte und meinte “Da hat der ziemlich recht!”  musste das Buch mit. Ein unterhaltsames Werk, Mittermeier nimmt sich netterweise auch selbst aufs Korn und vermischt seine eigenen Erfahrungen mit denen aus dem Bekanntenkreis und einigen Stücken aus seinem Bühnenprogramm. Sympathisch geschrieben und einige Male musste ich wirklich laut lachen – genau so isses! Die Pointen sind nicht zu flach und mit vielem hat er den Kern der Sache getroffen – und nimmt vorallem alles mit Humor – wohl der beste Tipp an werdende Eltern…;-)

Wir tun uns gut: Das Wohlfühlbuch für Schwangere – Jennifer Louden

Das dieses hervorragende Buch vergriffen ist, ist sehr, sehr schade. Ich habe einiges an Schwangerschaftsliteratur gelesen, tolle, informative Bücher. Aber die seelische Seite der Schwangerschaft, die Gefühle der Mutter und des werdenden Vaters, alles was da so auf einen einprasselt – das hat mir dieses Buch nahegebracht. Es ist sehr liebevoll geschrieben ohne dabei betulich zu wirken – es ist ein toller Ratgeber, eine beste Freundin, hat viele Anregungen für Übungen, egal ob man durch Schreiben oder andere Hilfsmittel lernt, mit all diesen Veränderungen umzugehen.Ob es jetzt um die Kleiderfrage, die Geburt, die Stimmungsschwankungen, die Einstellung zum eigenen Körper oder Überforderung in den ersten Wochen geht – das Buch geht alle Aspekte an, ohne zu beschönigen, aber auch ohne Horrorvisonen.

Ausserdem hat das Buch Humor und vermittelt einem eine gewisse Gelassenheit und das man mit all dem nicht alleine da steht und schon garnicht verrückt ist…auch wenn sichs manchmal so anfühlt. Für mich bisher das Buch in dem ich am meisten geblättert habe, in dem sehr viele Post-Its stecken, ich wahnsinnig viel angestrichen habe und auch mitgenommen habe.

Ich würde es jeder Freundin zur Schwangerschaft schenken: als Hilfe, als Wegbegleiter, als Idee, als liebevolle Geste! Wer es sich gebraucht besorgen kann, sollte das tun!