Die Töchter der Kälte – Camilla Läckberg

Nach langer Abstinenz bin ich endlich wieder in Fjällbacka/Schweden zum Ermitteln und fühle mich gleich wieder heimisch. Solider Kriminalfall, weiterer Ausbau der sympathischen Charaktere, der mich hoffnungsvoll auf die weiteren Bände blicken lässt. Ich fühle mich bei diesen Krimis gut versorgt: Spannung, Lokalkolorit, und Schmöker-Faktor.

Die Frauen, die er kannte – Hjorth & Rosenfeldt

Der zweite Band der Krimi-Reihe rund um Sebastian Bergmann und sein „Team wider Willen“. Ich mache es kurz – der Cliffhanger aus Band Eins wird konsequent ausgearbeitet, der Fall ist spannend, das Team ist einem ja schon bekannt und ans Herz gewachsen – auch dieser Krimi ist einfach wieder saugut – und dank einer gewissen Dicke ein Garant für langanhaltende, tolle Unterhaltung.

Madita – Astrid Lindgren

Von Madita hatte ich als Kind nur ein oder zwei Bilderbücher, so dass ich mir vor Jahren eine schöne gebundene Ausgabe von Oetinger zulegte, mit allen Geschichten – jetzt war die Zeit dafür. Lindgren ist einfach ein Ausnahmephänomen, ich mag sovieles von ihr – und auch dieses Buch mochte ich. Allerdings muss ich sagen, nicht ganz so gerne, wie zum Beispiel Pippi Langstrumpf oder auch Ferien auf Saltkrokan (was ich ja ebenso erst später entdeckte). Ein bisschen verwöhnt fand ich Madita dann doch, dass konnte ich nicht überlesen. Trotzdem, es ist Meckern auf hohem Niveau

Vor dem Frost – Henning Mankell

In diesem Wallander-Krimi ermittelt nun erstmals nicht mehr nur Wallander selbst, sondern seine Tochter Linda, die sich nach einigen Jahren des ausprobierens entschloß, eine Ausbildung zur Polizistin zu machen. Der Fall an sich ist nach gewohnter Wallander-Manier recht schlüssig geschrieben, allerdings nicht allzu überraschend. Das Besondere steckt in der Sichtweise Lindas, die ihre ambivalenten Gefühle zum Vater mit sich herumträgt – man hat ein wenig das Gefühl, Wallander mal aus einer anderen Perspektive zu erleben, was nach Lektüre aller anderen Krimis einfach ein wenig wie „nach-Hause-kommen“ anmutet. Auch Linda, die ja in den Büchern rund um ihren Vater immer wieder auftaucht, wird greifbarer. Ein schönes Wiedersehen!

Der Mann, der kein Mörder war – Hjorth & Rosenfeldt

Hier hat mich der Titel beim Auspacken der Neuheiten angesprochen und nachdem meine Kollegin dann auch noch meinte, sie könne mir ja ihr Leseexemplar mitbringen, nahm ich das zum Anlass, doch mal wieder einen Krimi zu lesen, was ich ja zugegebenermaßen selten tue. Und oftmals sind ja diese “Zufallsbücher”, die einem so über den Weg laufen, gerade genau das richtige. Ich sage nur: über 600 Seiten, ein Sofa und ein Sonntag – und ich war durch! Ein sehr sympathisches Ermittlerteam in Schweden, dazu ein unausstehlicher, eigenbrötlerischer Polizeipsychologe der seine ganz eigenen Gründe hat, sich in die Ermittlungen einzumischen – spannend bis zur letzten Seite, toller Plot und der Leser weiss sehr lange nicht, woran er ist. Definitiv meine Krimiempfehlung für 2011!

Wallanders erster Fall – Henning Mankell

Oh, war das schön! Nochmal ein Wallander, das ist einfach wie nach Hause kommen. Auch wenn dieser Band rein chronologisch als erster dran wäre, fand ich es ganz prima, ihn nach dem Abschluss der Reihe zu lesen. Wallander als junger Mann, einige Fälle zu erleben auf die in den späteren Bänden immer wieder Bezug genommen wird, das hatte was. Seine Prägungen werden klarer, das Bild des eigenwilligen Ermittlers bekommt noch ein paar Details mehr.  Mir hat dieser Ausflug in die Jugend Wallanders richtig gut gefallen!

Überall ist Lönneberga – Christoph Borchelt

Ein Deutscher unter Schweden, so heisst es im Untertitel. Borchelt wohnt abwechselnd in Berlin und auf der schwedischen Insel Öland und beschreibt in diesem Buch seine Erfahrungen mit diesem schönen Land. Es war nett, las sich schnell und ein paar kleine Anekdoten kannte ich auch als Schwedenfan noch nicht. Insgesamt blieb aber nicht soviel hängen, so das ich das Buch zwar ganz okay fand, für Schwedeninteressierte aber trotzdem anderes empfehlen würde.

Der Feind im Schatten – Henning Mankell

Für alle Wallander-Fans war es die Nachricht: noch ein letzter Fall für den eigenbrötlerischen Kurt Wallander. Auch wenn ich seine Krimis noch nicht so lange kenne, habe ich sie mit großer Begeisterung vor 2 Jahren alle auf einen Rutsch gelesen. Und jetzt, der finale, letzte Fall. Ich kann nur sagen: ich war sofort wieder dort, in Schweden an Wallanders Seite. Der Fall an sich, geschenkt, er spielt auch eher eine untergeordnete Rolle. Aber es ist ein Abschied, einer der diesem eigenwilligen Ermittler gerecht wird. Das Buch ist durchaus düster, eben von Melancholie und Rückblicken begleitet. Und trotzdem: Mir gefällt dieser Abschluss einer großen Krimi-Reihe wirklich gut!

Wer die Kälte liebt – Tilman Bünz

Spätestens seit mein Mann 2 Auslandssemester in Schweden absolviert hat, bin ich Skandinavien-Fan. Was lag also näher als dieses Buch im Laden mitzunehmen? Und es macht genau das was ein solches Buch tun soll: gut unterhalten, mir einige interessante Einblicke in das Land und das Leben der Menschen dort geben und ein bisschen Fernweh wecken. Wer sich ein bisschen einlesen will in die skandinavischen Länder, ist hiermit sehr gut bedient, aber auch Kenner werden denke ich noch einige Neuheiten entdecken. Bünz hat einen sehr angenehmen Stil und ich würde gerne nochmal mehr von ihm lesen.