Das erste was an diesem Buch ins Auge sticht, ist das herrliche Pink des Covers, knallig und verspielt. Schnell merkt man aber, dass sich dieses Buch weder in ein Genre einordnen lässt, noch das man vorschnell ein Urteil fällen sollte – hier steckt viel drin und vorallem ist es ein echter All-Age-Titel und nicht nur Jugendliche sollten hier zugreifen!
Holly Jane-Rahlens beschreibt eine Zukunftsvision im Jahre 2264, in der Deutsch eine alte, tote Sprache darstellt, die von nur wenigen beherrscht wird. Die Menschen verständigen sich über eine Art Computer in ihren Köpfen, Schreiben ist eine altmodische Sache und wird kaum praktiziert. Als Finn, ein Historiker und Experte für Deutsch anfängt ein Teenie-Tagebuch einer gewissen Eliana zu übersetzen, welches Aufsschluss über die damalige Zeit geben soll und daraufhin zu einer gewagten Mission, in die Zeit zurück geschickt wird, landet er in Berlin – des 21. Jahrhunderts!
Rahlens schreibt gewohnt humorvoll, wird dabei aber nie oberflächlich oder flapsig, vielmehr lässt sie in leisen Tönen auch gesellschaftskritische Ansätze anklingen. Mit großem Vergnügen habe ich die Geschichte zwischen Finn und Eliana, verfolgt. Viel Sprachwitz steckt in den Wortspielereien und Erklärungen die ganz wunderbar mehrere Sprachen vereinen und von der Liebe der Autorin zum Wort zeugen. Ihre Freude am Detail zeigt sich auch in den Beschreibung der futuristischen Gesellschaft und den Schwierigkeiten, die Finn im ungewohnten Berlin meistern muss. In diesem Roman findet sich eine Zukunftsvision, Romantik, eine ordentliche Portion Witz und eine spannende Geschichte, bei der man nicht aufhören will – ein toller Schmöker, den ich wirklich sehr gerne empfehle!