Shotgun Lovesongs – Nickolas Baker

Spontan würde ich einfach gerne rufen: „Tolles Buch! Nehmen Sie es mit! Machen Sie es sich in der Sonne gemütlich und genießen Sie ihre Reise nach Wisconsin, ins Herz Amerikas“ Von einer Kleinstadt und ihren Bewohnern, von Freunden, die ihr ganzes Leben miteinander teilen. Von Erfolg, Verlusten, Liebe, Entscheidungen und besonderen Momenten lebt dieses Buch. Ich habe richtiggehend mitgefiebert und auch mitgelitten, mit jeder einzelnen Person, was nicht oft passiert. Also, ich rufe: Tolles, tolles Buch!

 

Wunder – Raquel J. Palacio

Dieses Buch nimmt einen von der ersten Seite an für sich ein. Der Ich-Erzähler August, der sein Aussehen so beschreibt, dass man es sich nichtmal so schlimm vorstellen könnte, wie es wirklich ist. Sein Gesicht ist von Geburt an und trotz vieler Operationen „entstellt“ und August muss von Kindesbeinen an Blicke, Geflüster, Lästereien und Unsicherheiten erleben. Was dieses Buch besonders macht? Zum einen ist es August, der sich dem ganzen unerschrocken stellt und auch nach Tiefschlägen wieder aufsteht und eine erstaunliche Sicht der Dinge aufweist. Aber auch die Menschen, die mit August in Kontakt stehen, kommen zu Wort und so ergibt sich für den Leser eine Sicht auf das grosse Ganze. Zum Schluss hin standen mir die Tränen in den Augen und ich dachte noch: Mensch, das ist jetzt aber ein wenig dick aufgetragen. Und dann dachte ich: Was für ein Blödsinn. Ich will solche Bücher! Ich will Bücher die mich zum Weinen bringen, Bücher wo ich die Hand in die Luft strecke, zur Faust geballt und JAAAA brülle, weil es sich gut ausgeht. Weil es mich berührt, weil ich will, dass solche Dinge geschehen und passieren können und dass es stets Menschen mit großen Herzen und klugem Verstand geben wird. Oh ja!

Rico, Oscar und der Diebstahlstein – Andreas Steinhöfel

So manchen Autor mag man einfach so sehr, das man richtiggehend leidet, wenn ein neues Buch auf sich warten lässt. Auf Andreas Steinhöfel und seine zwei Helden Rico und Oscar allerdings würde ich auch 10 Jahre warten, wenn er denn nur weiterschreibt. Diese zwei – hochbegabt und tieferbegabt – sind einfach absolut herrlich und ich versteige mich mal zu der Behauptung das die Reihe um diese beiden definitiv Klassiker-Status im Kinder und Jugendbuch erreichen wird. Wiedermal hat mich Steinhöfel begeistert, bezaubert, nachdenklich gemacht und das Buch wurde danach zärtlich zu seinen beiden Vorgängern in meine Steinhöfel-Ecke gestellt. Aus tiefstem Herzen – Danke und schreiben Sie weiter!

(Und ja, ich bin ganz knapp davor mein Autogramm von der Messe einzurahmen…)

Two Weeks with the queen – Morris Gleitzman

Ein dünnes Jugendbuch über 2 ungleiche Brüder. Als der jüngere Bruder schwer erkrankt, schicken die Eltern den älteren, um ihm die harten Zeiten am Sterbebett zu ersparen, von Australien nach Großbritannien, zu Verwandten. Sein Bruder muss wieder gesund werden, hämmert es in seinem Kopf – was liegt da näher, als die Queen zu bitten, ihre besten Ärzte zu mobilisieren? Nur das so ein Rankommen an die Royales sich deutlich schwerer gestaltet als geplant… Der Titel lässt zunächst das offensichtliche vermuten, nach und nach entfaltet sich aber noch eine ganz andere Geschichte innerhalb der Geschichte. Ein bisschen ratlos bin ich – das Buch war schnell gelesen, aber die ein oder andere Handlung lief mir zunächst zuwider. Vielleicht hat Gleitzman das zeigen wollen – das nicht jede getroffene Entscheidung unbedingt die richtige ist oder auch sein muss, wenn man nur die Courage hat, am Ende auf sein Herz zu hören.

Eine Klasse für sich – Curtis Sittenfeld

Liest sich super “runter”, hatte ich in kürzester Zeit durch, obwohl es nicht ganz dünn ist. Erzählt den Alltag an einer Elite-Highschool in Boston, erzählt von einer Aussenseiterin, die vielleicht nicht mal ganz unschuldig daran ist, das sie dazu wird. Die ganze Atmosphäre dieser Schule (über Geld wird nicht gesprochen, aber man kann es überall sehen…etc.) und auch die Handlungsweise des Mädchens kommen gut rüber, eine Geschichte in der man sich fest liest.