Stoner – John Williams

Eigentlich sollte Stoner genau zu mir passen: ich mag diese Romane mit Campus-Atmosphäre, denen der Ruf anhaftet, ein Klassiker zu sein. Was mich unterschwellig bei diesem Roman begleitete, war die Hoffnungslosigkeit. Williams beschreibt einen Mann, der eigentlich nur alles richtig machen wollte. Unauffällig leben, tun was er gerne tat. Und dem von allen Seiten Gegenwind entgegenbläst, der leidet, der, statt zu kämpfen, sich einfach seinem Leben ergibt. Das zu lesen, hat mir fast körperlich wehgetan. Und doch muss ich den Autor bewundern. Eine so genaue literarische Zeichnung eines verbrauchten Menschen anzufertigen, der vom Leben nicht gerade gut behandelt wurde, ohne nach den glitzerigen Effekten eines Romanes zu greifen, um das ganze zu glätten – das ist ein schweres Handwerk. Auch wenn mich der Roman schwermütig zurücklies, kann ich doch nicht umhin, genau diese Folge zu bewundern.

SuperTex – Leon de Winter

Ein Autor von dem ich schon länger etwas lesen wollte. Nachdem ich dann dieses Buch auf einem der letzten Bücherflohmärkte fand, stand es nun ein Weilchen im Regal – bis jetzt! Und eigentlich bleibt nur zu sagen: die lange Wartezeit hatte es nicht verdient. Definitiv wird das nicht mein letzter Leon de Winter bleiben – fabelhaft geschrieben, man will dranbleiben, will mehr erfahren. Der Autor hat einen Sinn für Szenen, die sich einem wie ein Gemälde im Kopf einprägen und einen Blick für die großen Tragödien im Kleinen.

And the mountains echoed – Khaled Hosseini

Wenn jemand den Titel „Geschichtenerzähler“ verdient, so ist es eindeutig Khaled Hosseini. Auch in seinem dritten Buch schafft er es wieder, ein ganzes Kaleidoskop an Geschichten, Schicksalen, Menschen, Gefühlen zu offenbaren. Anders als in vorherigen Büchern spielt dieser Roman an mehr Orten, umfasst eine größere Zeitspanne. Das tut dem Lesegenuß aber keinerlei Abbruch. Wieder ein sehr gelungener Roman!